Geplante Baumpflanzungen
Baumpflanzung in Neu-Duisdorf stößt auf Kritik

Geharnischte Proteste mussten sich die Vertreter der Stadtverwaltung und der Politik auf der Informationsveranstaltung im Freien anhören.  | Foto: we
  • Geharnischte Proteste mussten sich die Vertreter der Stadtverwaltung und der Politik auf der Informationsveranstaltung im Freien anhören.
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Duisdorf (we). Aus Sicht einer Mehrheit der betroffenen Bürger ist das Kind nunmehr in den Brunnen gefallen. Die Stadtverwaltung in Gestalt des Amtes für Umwelt und Stadtgrün bleibt es auch nach einer eilends einberufenen Infoveranstaltung bei der Absicht, 42 Straßenbäume im Viertel Neu-Duisdorf zu setzen und dabei die dort bisher vorhandenen Parkplätze zu streichen.

Der Rat der Stadt und die Bezirksvertretung Hardtberg hatten zuvor beschlossen, die Straßenbäume in allen Stadtbezirken zu setzen. Die Bezirksvertretung agierte dabei lediglich aufgrund ihrer politischen Mehrheit gegen den ausdrücklichen Protest von CDU und FDP. Aufgrund des politischen Willens war und ist für die ausführende Verwaltung die Lage klar: Es wird gepflanzt. Ob die Betroffenen wollen oder nicht.

Bezirksbürgermeister Peter Leonhardt erklärte denn auch dieser Zeitung sinngemäß, dass es ja immer mehr Autos gebe und der vorhandene Platz nicht mehr werde. Also müssten die Autos weg, um eine zukunftsfähige lebenswerte Umwelt zu schaffen.

Das halten viele Bürger in Neu-Duisdorf für eine Binsenweisheit, die für politisch verantwortlich handelnde Interessensvertreter der Bürger inakzeptabel weil unkreativ ist. Der Vorwurf: Die beschlussfassenden Politiker machten es sich zu einfach. Einige der Anwesenden machten ihrem Ärger Luft und bezeichneten die Argumentation als schlichtweg arrogant.

Die ausführende Verwaltung vertritt den Standpunkt, mit dem fraglos vorhandenen Umweltnutzen, der von Straßenbäumen ausgeht. Die sorgen auf entsiegelten Flächen für Beschattungen und somit für Kühlung, was für Duisdorf im Hinblick auf zu erwartende Hitzeereignisse unabdingbar sei.

Gleichwohl konzedierten die anwesenden Verwaltungsvertreter, dass es wohl ein Fehler gewesen sei, sich bei der Beteiligung der Bürger auf ein Schreiben zu verlassen, das nicht alle als das verstanden hatten, was es hätte sein sollen: Nämlich die bedingungslose Ankündigung der Baumpflanzmaßnahme. Man wolle aber, so die Verwaltungsvertreter, aus den Fehlern lernen und bei künftigen Pflanzungen die Bürger frühzeitig einbinden.

Dem Vernehmen nach soll es damit aber nicht sein Bewenden haben: Die CDU will offenbar einen Dringlichkeitsantrag in die nächste Sitzung des Bezirksparlaments einbringen. Der soll verhindern, dass ohne weitere Abstimmung mit den Beteiligten irgendwelche Bäume mit Ausnahme von Ersatzbepflanzungen gesetzt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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