10. Ausbildungsbörse
Berufskolleg bringt Schüler und Unternehmen zusammen
Duisdorf - 250 Schüler hatten ihn mit Spannung erwartet. Der Tag der
Ausbildungsplatzbörse gab ihnen Gelegenheit, mit 23 Unternehmen aus
der Region in Kontakt zu kommen. Ziel war es, in vorbereiteter
Atmosphäre erste Gespräche zu führen, um sich für die Zukunft
einen Ausbildungsplatz zu sichern.
„Wir beraten die jungen Leute bereits im Vorfeld dahingehend, dass
sie wissen, ob sie studieren oder besser einen Ausbildungsplatz
wählen sollen“, sagt der koordinierende Lehrer Marco Weich. Um
Ausbildungsplätze in den Berufsfeldern Wirtschaft und Verwaltung ging
es.
Die jungen Leute, die bei der Ausbildungsplatzbörse dabei waren,
streben alle entweder die allgemeine oder die Fachhochschulreife an.
„Nächstes Jahr ist es hoffentlich so weit“, sagt Vicky. „Dann
will ich einen Ausbildungsplatz haben.“ In welchem Fach? „Ich
guck‘ mal bei der Stadt. Aber ich hab‘ gleich auch noch einen
Termin bei der Telekom. Die suchen Kräfte für die
Bürokommunikation.“ „Ich möchte zur Stadt.
Verwaltungsfachangestellte werden“, so Clara. Was sich die zwei vom
Berufsleben erwarten? „Na, Spaß soll es machen. Und
abwechslungsreich sein.“ Jetzt aber warten sie voller Spannung
darauf, was denn ihr potentieller Arbeitgeber wissen will. Bin ich
richtig vorbereitet? Wie soll ich antworten? Offen oder eher
vorsichtig?
Die Gespräche sind gematcht. Das heißt, die Unternehmen wissen, wann
welcher Bewerber zum Gespräch zu ihnen kommt. Umgekehrt ist es
ebenso. Das macht das Ganze entspannter als etwa beim Speeddating.
Und die Unternehmen? „Ich bin jedes Jahr hier und bringe jedes Jahr
einen Auszubildenden mit heim“, lächelt der Ausbildungsleiter der
Stadt Bonn, Sascha Hessenbruch. Was er hier findet? „Junge Leute,
die Spaß an Verwaltung haben.“ Normalerweise nimmt jeder Bewerber
bei der Stadt Bonn erst einmal an einem Online-Einstellungst teil. Ein
Assessment-Center, das für viele fies sein kann, kommt eventuell in
der späteren Berufslaufbahn zum Tragen. „Aber für den Einstieg in
die Ausbildung eher nicht“, sagt Sascha Hessenbruch. Und auch
später ist ein Assessment-Center nur ein Bestandteil von vielen
Kriterien, nach denen entschieden wird, ob jemand seinen Beruf gut
auszuüben verspricht.
Herr Hessenbruch hat einen jungen Mann dabei, der im vergangenen Jahr
erfolgreich aus der Börse hervorgegangen ist: Dominik ist
naturgemäß schwer begeistert vom Beruf bei der Stadt. Na klar, mit
Sascha Hessenbruch steht einer seiner Chefs direkt neben ihm.
„Wir bilden in vielen Fächern aus“, erzählt Lehrer Marco Weiß.
„In den letzten Jahren ist auch bei Fächern wie Betriebswirtschaft
ein Maß an Wertevermittlung hinzu gekommen. Wenn man so will, sind
auch ethische Fragen für einen Betriebswirt von Belang. Auch
ökologische und nachhaltige Themen haben in unsere Curricula Einzug
gehalten.“
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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