Lengsdorfer Lingsgasse
Bürgerinformation zur Umgestaltung der Lingsgasse

Dauerbrenner Lingsgasse: Die Anwohner hoffen, dass noch im laufenden Jahr endlich mit dem lange ersehnten Ausbau der Lingsgasse begonnen werden kann. | Foto: fes
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  • Dauerbrenner Lingsgasse: Die Anwohner hoffen, dass noch im laufenden Jahr endlich mit dem lange ersehnten Ausbau der Lingsgasse begonnen werden kann.
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Lengsdorf - Hardtbergs Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand (CDU) zeigte sich
ziemlich ungeduldig auf einer Bürgerinformationsveranstaltung zum
Umbau der Lingsgasse in Lengsdorf: „Seit 12 Jahren bin ich jetzt im
Amt, wir brauchen nun keine langwierigen Prozesse mehr, ich kann der
Verwaltung nur ans Herz legen, dass wir die entsprechende Vorlage nun
ratzfatz in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung haben“. Viel
Applaus erhielt Thorand hierfür aus der Bürgerschaft, die ins
Vereinsheim Lengsdorf kam, um sich über den aktuellen Stand zum
Ausbau der Lingsgasse von der Bonner Stadtverwaltung zu informieren.
Rund 70 Lengsdorfer kamen, jeder Stuhl war besetzt, was zeigte, dass
das Thema den Anwohnern unter den Nägeln brennt.

Darum geht es: Die kleine Straße zwischen Lengsdorfer Hauptstraße
und der Straße Im Mühlbach möchte die Stadt verbreitern lassen auf
11,50 Meter. So sollen künftig Pkw und Busse besser aneinander
vorbeikommen. Zudem soll auch der Südseite ein Gehweg angelegt
werden, um die Schulwegsicherheit zu verbessern. Ebenso sollen die
Bushaltestellen „Lengsdorf Kirche“ an die Lingsgasse verlegt
werden, um einen barrierefreien Ausbau zu ermöglichen, das wäre vor
dem Areal der VR-Bank-Filiale möglich. Dafür müsste allerdings der
bisherige Zebrastreifen, der vom Dorfplatz zur VR-Bank führt, verlegt
werden. Nur hier gäbe es ausreichend Platz für die künftigen
Bushaltestellen.

Der bisherige Fußgängerweg soll ein Stück nach oben Richtung Kirche
verlegt werden. Das sahen viele Anwohner kritisch: „Niemand wird den
geplanten Zebrastreifen nutzen, die Leute werden weiterhin auf dem
Dorfplatz parken und dann die Straße direkt überqueren“,
kritisierte eine Bürgerin. Den Zebrastreifen an der bisherigen Stelle
zu belassen, sei aus „verkehrsrechtlichen Gründen“ nicht machbar,
argumentierte Sonja Walther vom Stadtplanungsamt: „Überholt ein
Autofahrer einen der haltenden Busse, kann er nicht erkennen, ob auf
dem Fußgängerüberweg vor dem Bus jemand die Straße überquert.“
Andere Bürger befürchteten, dass bei einer gut ausgebauten
Lingsgasse der Schleichverkehr Richtung Innenstadt zunehmen könne.
Sie regten an, hier eine Tempo-30-Zone oder eine
„Rechts-vor-Links-Regelung“ einzurichten. Dies werde die
Verwaltung prüfen, sicherte Walther zu.

Auf der südlichen Seite der Lingsgasse wäre aufgrund der vorhandenen
Böschung eine Verbreiterung nur mit Hilfe eines drei Meter hohen
Stützbauwerks zu realisieren. Nun, so Walther, kam es allerdings,
dass ein Investor den Bau eines Mehrfamilienhauses und eine Tiefgarage
an der Stelle plant. Dadurch wäre es möglich auf das Stützbauwerk
zu verzichten, wenn man die private mit der öffentlichen Baumaßnahme
verknüpfen könnte.

Kommt es zu dieser Kooperation, würde die Baumaßnahme deutlich
günstiger werden. Die Vorplanung 2017 ging von 330.000 Euro aus,
jetzt sind rund 176.000 Euro im Gespräch. Allerdings hängt alles
davon ab, wann letztendlich mit dem Ausbau der Lingsgasse begonnen
wird: „Wird mit dem Hochbau begonnen bevor wir mit der Maßnahme
beginnen, können wir auf die Böschung verzichten. Ansonsten müssen
wir sie angehen“, erläuterte Walter Hudec vom Bauordnungsamt. Hudec
konnte zudem die Anwesenden beruhigen was die Anliegerbeiträge
anbetrifft: „Es kommen keine hohen Kosten auf Sie zu, die Kosten
treffen nur die Eigentümer nicht die Mieter, da diese Beiträge nicht
auf die Mieter abgewälzt werden können.“ Aufgrund der neuen
Gesetzgebung der Landesregierung lägen die Anliegerbeiträge zudem
„deutlich niedriger als noch vor zwei Jahren angegeben.“

Petra Thorand, Vertreter der Bezirksverwaltung und viele Anwohner
hoffen, dass das jahrzehntelange Gezerre um das Nadelöhr Lingsgasse
bald ein Ende haben wird. Hier gab sich allerdings Sebastian Böhm vom
Tiefbauamt zurückhaltend. Der konkrete Baubeginn könne frühestens
vier Monate nach einem politischen Entschluss beginnen. Daher wollte
Böhm kein Datum nennen. Er hielt sich auch bedeckt, ob noch 2020 mit
dem Umbau begonnen werde.

- Frank Engel-Strebel

Dauerbrenner Lingsgasse: Die Anwohner hoffen, dass noch im laufenden Jahr endlich mit dem lange ersehnten Ausbau der Lingsgasse begonnen werden kann. | Foto: fes
Riskantes Nadelöhr: Der Zebratreifen am Dorfplatz soll weg, links und rechts sollen barrierefreie Bushaltestellen entstehen. | Foto: fes
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