Kunst-Ausstellung
Das Innerste verarbeitet
Hardtberg - Es ist der gemeinsame Kunst-Leistungskurs der 12 von Helmholtz, EMA
und Aloysius. Dazu kommt noch Falk, der das International
Baccalauréat anstrebt. Sie alle, angeleitet von Kunst-Lehrerin
Martina Schmidtke, zeigen noch bis Ende Februar im Hardtberger
Kulturzentrum, was sie von der Welt verstanden haben. Über sie
denken. Und von ihr fühlen.
„Wir zeigen hier das, was wir zwei Jahre lang im Kunstunterricht
gemacht haben“, sagen Julia und Patricia. Dafür nutzen sie
unterschiedliche Medien. Von 3d-Slow Motion, also eher Kopfkino, bis
hin zu Plakaten, Gemälden. Es gibt Surreales und Wirklichkeitsnahes.
Vom Perspektiv-Theater bis zu Künstlerzitaten. Das meiste zeugt von
Unsicherheit und eher verhaltener Zukunftsfreude. Die Plakate etwa
erinnern den älteren Besucher an die Gesellschaftkritik von Klaus
Staeck. Nur nicht so abgebrüht und böse, sondern
kritisch-selbstbewusst und frisch. „Den Staeck kennen wir nicht.“
Beneidenswert jung, Julia und Patricia.
Da geht es gegen die Massentierhaltung, gegen den Verbraucherwahnsinn,
gegen den Konsumterror. Und für Tiere, die nicht nur als
Produktionsmittel, sondern als Mit-Lebewesen gesehen werden, die wie
Menschen auch Gefühle haben. Immer aber haben die Werke einen
Ich-Bezug zum Künstler. Erlebtes junges Leben, so könnte man sagen.
Die Stücke aus dem Perspektiv-Theater zeigen die innere Welt der
jungen Künstler. Sie zeugen von Träumen, die oft bedrohlich wirken,
bis hin zur zarten Zukunftshoffnung. Sie beschreiben eher einen
Zustand als eine Entwicklung in Richtung einer wie auch immer
gearteten Perspektive.
Und dann ist da noch Falk. Der will ins Ausland, um irgendwann
irgendeinen künstlerischen Beruf zu ergreifen. „Schauspieler
vielleicht.“ Er strahlt eine innere Ruhe und eine Zuversicht aus,
die einfach nur beeindruckend sind. Seine aktuelle Kunst beschäftigt
sich mit den Augen und dem, was die sehen. Das Dix-Zitat „Der
Künstler ist das Auge der Welt“ hat Falk verinnerlicht. „Ich sehe
das aus zwei Richtungen. Zum einen ist das der Blick durch die Augen
von dem, was sie sehen - also wie sie die Außenwelt wahrnehmen. Und
sann der Blick von innen nach außen.“ Das zeigt dann allerdings
nicht die Wirklichkeit, wie sie eine Kamera abbildet. Sondern eher
das, was man als persönliche Wahrnehmung bezeichnen kann.
Die Werke der jungen Künstler und Künstlerinnen sind naturgemäß
nicht reif. Sie kennzeichnen aber einen Entwicklungsstand, einen
Reifegrad der Persönlichkeit. Ob man ihnen wünschen soll, dass die
Zukunft so wird wie ihre Träume, die ja in den Kunstwerken
beschrieben wird?
Na ja, das wäre bei manchen –Dante lässt grüßen – ein ganz
schönes Inferno. Man möchte vielleicht sagen: Sei zuversichtlich wie
Falk. Glaube an dich. Dann wirst du die Welt nach deinem Vorbild
formen.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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