10 Jahre Nachbarschaftszentrum Brüser Berg

Der Ort für Nähe

Brüser Berg - Petra Thorand erinnerte an die schwierigen Anfänge. Es brauchte seine
Zeit, um aus dem Nachbarschaftszentrum den Ort de Gemeinschaft zu
machen, den es heute darstellt. Die Bezirksbürgermeisterin vom
Hardtberg bemühte Bertold Brecht, um die damalige Situation zu
verdeutlichen: „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen den
Vorhang zu und alle Fragen offen.“

Bis heute ist viel geschehen. Mittlerweile ist das von der Diakonie
getragene Nachbarschaftszentrum ein Hort der Gemeinsamkeit: „Als ich
den Brüser Berg seinerzeit sah“, so die Leiterin der Einrichtung,
Gieslint Grenz, „erschien er mir zersplittert, anonym. Heue weiß
ich, es gibt eine Vielzahl von Menschen, die miteinander sein
wollen.“

Und so gibt es eine Vielzahl von Kursen, Angeboten für Jung und Alt.
„Etwa die Seniorenarbeit hat mit früheren Zeiten nichts gemein. Wir
machen auch Rockkonzerte für Ältere, die heute nicht mehr so sind
wie früher. Sie stammen aus einer ganz anderen Kultur.“ Es gibt
auch Integrationskurse, in denen sich Frauen zum Plausch treffen:
„Und die muslimischen Männer passen derweil auf die Kinder auf“,
beschreibt Gieslint Grenz den Kulturwandel. Das angeschlossene
Jugendzentrum bietet Orientierung für die Altersklasse. Es gibt für
jeden alles zu besuchen „Mir ist wichtig, dass auch ganz normale
Leute, die gar nichts mit uns zu tun haben, herkommen, um in Ruhe
ihren Kaffee zu trinken.“

Mehr als 40 Ehrenamtler arbeiten hier. „Wir platzen aus allen
Nähten“, benennt Gieslint Grenz den Fluch der guten Tat.

- Harald Weller