Weibersitzung

Die Weibersitzung der Goldigen Herzen war ein närrisches Highlight

Lengsdorf - (we) Es gibt wohl nicht allzu viele Frauen, die sich darüber freuen,
wenn man sie als potthässlich bezeichnet. Die sechs Damen aber, die
den Hexentanz vor 200 johlenden Zuschauerinnen im Lengsdorfer
Vereinshaus aufführten, freuten sich darüber: „Wir nehmen das als
schönstes Kompliment“, kreischten sie. Froh, dem versammelten
Hexenwahn entkommen zu sein, schauen wir mal, was die traditionelle
Weibersitzung des Damenkomitees „Die Goldigen Herzen“ sonst noch
zu bieten hatte.

Da waren unter anderem die „Teddybären“, eine Tanzgruppe, die in
der selben Halle trainiert und junge Leute mit akrobatischen Tänzen
und stimmiger Musik dazu bringt, sich für den Karneval zu engagieren.
Dann war da noch die Frau, die sich mittels Yoga „selbst sucht“.
Dabei wünschen wir viel Glück. Ob und wen sie ggf. gefunden hat,
blieb im Ungewissen.

„Wichtig ist, dass alle Programmpunkte handgemacht sind“, sagt
Christel von den Goldigen Herzen. „Wir wollen das Brauchtum pflegen
und finden hier auch genügend Interessenten. Was nicht heißt, dass
wir keine neuen Mitglieder aufnehmen. Wir freuen uns über jede
Interessentin.“

Sie haben also keine Nachwuchsprobleme, die Goldigen Herzen. Dafür
aber findig verkleidete Zuschauerinnen. die ob des zündenden
Programms aus dem Johlen nicht herauskamen. Es gab den Tanz der
Jungen, Prinz und Bonna waren da, es gab den Tanz der Alten, diverse
Zwiegespräche und, als bombigen Abschluss, Bodo und die
Ballermänner, ein Männerballett, bei dem kein Frauenauge trocken
blieb.