Gesellschaftsspiele
Die Wilden Zocker hatten zwei Tage zum Spielen eingeladen

Die Brettspielfans hatten genug Auswahl. | Foto: we
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Brüser Berg - Patrick aus dem Vorstand der „Wilden Zockerei“, einem
Spieleverein, der seit fünf Jahren existiert und mittlerweile mehr
als 80 Mitglieder zählt, ist mit dem Besuch des Spieleevents im
Nachbarschaftszentrum auf dem Brüser Berg hoch zufrieden: „Es
läuft prima.“ Zum dritten Mal organisiert sein Club das
alljährliche Paradies für die Fans von Gesellschaftsspielen. Was das
so attraktiv macht? „Das völlige Fehlen jeglicher
Digitalisierung.“ Dieses zunächst verblüffende Statement hören
wir bei unserem Besuch immer wieder. Die Leute genießen es zu
Hunderten, zusammen zu sein, Gemeinsamkeit zu üben, über Spiele zu
sprechen, die Reaktion der Gegenpartei einzuschätzen, zu beobachten
und zu reagieren. „Das entschleunigt. Die heutige Zeit mit ihren
digitalen Reizen, die einen dazu zwingt, immer schneller zu sein,
solange, bis man den Sinn dessen vergisst, was man tut, ist
menschenfeindlich. Hier kannst du in eine andere Welt abtauchen, ein
anderer sein, etwas völlig Neues tun, ohne dass das Konsequenzen hat.
Eben spielen.“ Die Trends verrät uns Alexander von einer
Brettspielvertriebsfirma. „Es gibt jedes Jahr mehr als 1400
Neuerscheinungen. Die Erfolgreichsten sind Kooperationsspiele, also
gerade keine ‚Plattmachspiele‘. Man muss intelligent, häufig
strategisch, Probleme lösen.“ Und die Klassiker? „Es wird immer
Leute geben, die Monopoly spielen. Auch Carcassonne und Die Siedler
von Catan sind nach wie vor en vogue.“

Tobias baut gerade sein Traumhaus. „Dazu muss man intelligent die
einzelnen Komponenten zusammenfügen, dann hat man gewonnen.“ Einen
Tisch weiter kann man zwei Spielgiganten verfolgen. Jan erklärt ihnen
ein recht neues Spiel: Key forge. Ach so, wieder ein Hau alles
kaputt-Spiel: „Nein, nein, das exakte Gegenteil“, lächelt Jan.
„Hier geht es darum, Schlüssel zu erobern. Indem man Kristalle
sammelt. Die bekommt man, wenn man Rätsel löst. Und sich damit neue
Fantasie-Welten erschließt. Diese Welten werden von Kreaturen
bewohnt, die alle besondere Talente haben. Die muss man geschickt
einsetzen. Dann gibt es Kristalle, und dann Schlüssel. Wer zuerst
drei Schlüssel hat, hat gewonnen. Dabei vergisst man die Umgebung,
spielt, lernt aus dem Spiel, freut sich, ist gefrustet. Ein Spiel wie
das richtige Leben. „Und einzigartig“, sagt Jan. Jeder
Spieleinstieg beruht auf einem einzigartigen Kartensatz. Den gibt es
weltweit einmalig. Ich spiele also garantiert das einzigartige
individuelle Spiel meines eigenen ebenso einzigartigen Lebens. Micheal
und Christian versuchen das auch gerade. Und schweben in anderen
Dimensionen. „Spannend ist das.“

Die Spielebörse auf dem Brüser Berg hält Leute vor, die den
Unbedarften die Spiele erklären. Man braucht also kein
abgeschlossenes Studium für das Begreifen der Spielregeln. Und es
gibt eine Börse für Gebrauchtspiele. Auch eine Abteilung für
Turnierspieler ist dabei. Vor allem aber gibt es Spaß. Wer die
„Wilde Zockerei“ live erleben möchte: Sie spielt jeden Donnerstag
im Voyager, dem Fantasy- und Spielecafé in Bonns Rheingasse 7.

- Harald Weller

Die Brettspielfans hatten genug Auswahl. | Foto: we
Abtauchen in andere Welten konnten die Besucher im Nachbarschaftszentrum Brüser Berg. | Foto: we
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