Lengsdorfer Trauerhalle
Diskussionsbedarf beim SPD-Ortstermin zur Zukunft der Trau ...
Lengsdorf - (we) Per Ortstermin suchte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt zum
wiederholten Mal das Gespräch mit den Bürgern und Bürgerinnen vor
Ort. Die Verwaltung hat auftragsgemäß eine Vorlage für die
Bewirtschaftung der Bonner Friedhöfe erstellt. Die wird aktuell
diskutiert und soll in den nächsten zwei Jahren in ein
beschlussfähiges Konzept münden, über das dann im Stadtrat
abzustimmen wäre.
Hintergrund ist die abnehmende Zahl von Beerdigungen auf Bonns 40
Friedhöfen. Damit einher gehen Gebührendiskussionen,
Kostenüberlegungen und die Frage, ob man sich eine solch große Zahl
von Friedhöfen leisten will.
Im Zusammenhang mit dem neuen Lengsdorfer Friedhof wird überlegt, die
dortige Trauerhalle abzureißen. Das sei angesichts von nur fünf bis
sieben Bestgattungen pro Jahr in dieser Halle eine vertretbare
Überlegung.
Dagegen wandten sich die wenigen bei dem SPD-Ortstermin anwesenden
Bürger. „Das sei doch so schön, eine katholische Beerdigung in der
Halle“, meinte eine Lengsdorferin. „Wohin soll ich denn mit den
Feiern gehen, wenn nicht in die Halle? In den Kirchen ist schon allein
angesichts der vielen freien Redner kein Platz,“ meinte ein
Bestatter. Eine dritte Gruppe vertrat die Meinung, man dürfe die
Stadt nicht aus ihrer Verantwortung lassen. Dagmar Hänel vom
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte verwies auf die
kulturelle Bedeutung von Friedhöfen und ihre Funktion auch als
Treffpunkt.
Stephan Eickschen, umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Rat,
unterbreitete Alternativnutzungsvorschläge. So hielt er es für
denkbar, ein Café als Treffpunkt dort einzurichten. Für die
Organisation von Friedhöfen im Allgemeinen brachte er eine
genossenschaftliche Lösung ins Gespräch. Binnaz Öztoprak als
Stadtverordnete für Lengsdorf und den Brüser Berg verglich die
aktuellen Kosten mit den Einnahmen. Noch gehe die Bilanz knapp positiv
auf. Allerdings stehen umfängliche Sanierungsmaßnahmen für die
Halle im Raum. Allein die fällige Dachsanierung schlüge mit 20.000
Euro zu Buche.
Entschieden ist noch nichts. Es darf also weiter diskutiert werden, ob
und wie die Trauerhalle des neuen Lengsdorfer Friedhofs eine Zukunft
hat oder nicht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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