Podiumsdiskussion zum Thema "Klima"
„Es geht nicht zum Nulltarif“
Hardtberg (we). Der Grünen-Ortsverband Hardtberg hatte zum klimapolitischen Abend eingeladen. Und rund 150 Gäste wollten im Kulturzentrum hören, was die Grünen-Promis auf dem Podium dazu zu sagen hatten. Dort hatten der allseits seit Jahren bekannte Bundestagsageordnete Anton Hofreiter neben Bonns OB Katja Dörner und der aus Bonn stammenden Europaabgeordneten Alexandra Geese Platz genommen.
Die Moderation hatte Iris Schneider, ebenfalls Die Grünen. Sie lieferte die Stichwörter für die Podiumsgäste. Zunächst erklärte Alexandra Geese ihre Sicht auf die aktuelle Europapolitik zum Thema Klima. Sie verwies auf die politischen Fortschritte in der letzten Zeit, die nicht zuletzt dank ihrer eigenen Fraktion erzielt worden seien. Der Emissionshandel sei in Bewegung, eine Vielzahl von Gesetzen lasse den Schluss zu, dass es Europa Ernst meine mit dem Klimaschutz. Dies vor allem, weil die Emissionszertifikate, die Firmen bräuchten, um CO 2 ausstoßen zu dürfen, massiv teurer würden und somit der Anreiz wesentlich stärker werde, auf CO 2 zu verzichten.
Anton Hofreiter überraschte viele Zuschauer mit seiner Geduld. Er äußerte Verständnis für die Gegner der Grünen-Positionen. Die Grünen seien von einer reinen Verweigerungspartei zu einer führenden Kraft für die Zukunft und damit für die Technologie der Zukunft sowie für den Klimawandel geworden. Es sei eben schwierig, abstrakte Bergriffe wie den „Klimawandel“ Menschen zu vermitteln, die von Wirtschaftswachstum einen abweichenden vergangenheitsbezogenen Begriff hätten. Anton Hofreiter zeigte Zuversicht, dass der Klimawandel gelingen werde. Die Technologie sei heute schon so weit, etwa Wasserstoff in reichlichen Mengen herzustellen und umweltfreundlich zum Endverbraucher zu transportieren. Wir seien heute schon auf einem guten Weg, den man vor 10 Jahren noch für gänzlich ausgeschlossen gehalten habe, der jetzt aber gang und gäbe sei. Etwas Zuversicht gehöre aber dazu. Und die zu vermitteln, sei unter anderem Aufgabe der Politik. Die Konzepte gebe es. Es gelte nun, diese auch umzusetzen.
Hier setzte Bonns OB Katja Dörner ein. Sie will ihre Maßnahmen besser erklären und die soziale Komponente ihres Tuns betonen. Klimaschutz sei der Wirtschaftsträger der Zukunft. Ganz davon abgesehen, dass die Welt für Kinder und Enkel auf diese Weise lebens- und liebenswert werde.
Sie lobte den Bonner Klimaplan mit seinen 50 verschiedenen umzusetzenden Maßnahmen. Der ist von allen gesellschaftlich relevanten Gruppen mitentwickelt worden und von Fachleuten geprüft sowie für effektiv befunden worden. Sie verteidigte den aktuellen angespannten Bonner Haushalt, der zeigt, dass Klimaschutz zum Nulltarif nicht zu haben ist. Sie kam auf die Verkehrswende und ihre Auswirkungen auf Bonn zu sprechen. Sie vertrat die Meinung, dass das Bonner Rheinufer ohne Parkplätze wesentlich attraktiver sei. Und sagte, dass sie Politik für Menschen, nicht für Autos mache. Insbesondere die Photovoltaik-Politik der Stadt sei Beleg für die erfolgreiche Grünen-Politik in Bonn und dazu geeignet, dem Klimawandel zu begegnen.
Es folgte eine Diskussionsrunde, die bei vielen Zuhörern nach eigenem Bekunden zum tieferen Verständnis der grünen Positionen beitrug.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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