Franziska die 45.

Karneval im Wilhelmine Lübke-Haus

Bonn - Die 130 Bewohner des Wilhelmine-Lübke-Hauses hatten allen Grund dazu,
fröhlich zu sein: Mit ihrer Mitbewohnerin Irene Deka kürten sie ihre
45. Franziska. Die trägt für die Dauer eines Jahres nicht nur das
närrische Zepter im Haus, sondern auch die Krone der
Karnevals-Königin.

„Das ist eine Ehre für mich. Ich freue mich, dass ich hier zur
guten Stimmung beitragen kann“, sagt die neue Franziska.
Irene/Franziska, 79, ist seit einem Dreiviertel Jahr im Haus. Sie
stammt aus Gelsenkirchen, kam 1971 nach Bonn, hat hier im
Wirtschaftsministerium gearbeitet und kann viele Geschichten aus dem
Amt erzählen.

Trotz des zuweilen nicht allzu spannenden Lebens im Haus freut sie
sich sehr, dass ihr Sohn Michael sich rührend fast jeden Tag um sie
kümmert. „Dadurch fühle ich mich wohl hier“, meint sie. Michael
war selbstverständlich auch bei der Krönung seiner Mama zugegen.

Die örtliche Politprominenz genoss die Feier mit Kaffee und Kuchen
sowie einem umfangreichen Karnevalsprogramm gemeinsam mit den
Senioren. Den Kuchen hatte der Stiefelclub spendiert. Durch das
Programm führte Willi Baukhage. Der konnte neben der KG Teddybären
Bonn den Spielmannszug Rot Weiß Duisdorf sowie die Goldigen Herzen
begrüßen. Beim musikalischen Auftritt von „Echt Bönnsch“ war er
selbst als Act vertreten, bevor dann als Höhepunkt der Veranstaltung
das aktuelle Bonner Prinzenpaar Richard I. und Katharina III. die
Senioren und natürlich die 45. Franziska mit seiner Anwesenheit
beehrte.

#bigpicture

So hatte jeder Teilnehmer einen bunten abwechslungsreichen Nachmittag.
Hausleiter Markus Klemm hofft inzwischen darauf, dass der seit Langem
geplante Umzug seiner Senioren kein Karnevalsscherz ist. Dann, wenn
nämlich das Lübke-Haus grundlegend modernisiert wird, sollen die
Bewohner in der Zwischenzeit einen Interims-Neubau am Haus Elisabeth
beziehen. Von Jahr zu Jahr hofft man in Duisdorf, dass aus diesem
Traum Wirklichkeit werde. Die entsprechenden Planungen jedenfalls sind
schon seit etlichen Jahren im Gange.

- Harald Weller