KiTa St. Augustinus
KiTa schließt die Türen
Duisdorf (we). Wir alle leben in Zeiten des stürmischen Wandels. Was heute gilt, kann morgen schon obsolet sein. Dieser schlichten aber zutreffenden Erkenntnis kann sich auch die katholische Kirche nicht entziehen. Das spüren aktuell die Menschen, die für die Dauer von 57 Jahren der KiTa St. Augustinus ihr Vertrauen geschenkt haben. Viele Schicksale sind hier begründet worden, unzählige Geschichten haben hier ihren Ausgangspunkt. Da nimmt es nicht Wunder, dass etliche der beim Abschied anwesenden Eltern, die einst selbst die KiTa besucht hatten, Tränen in den Augen hatten, als jetzt Pfarrer Jörg Harth und Vize-Kirchenvorstand Sascha Kister, die Türen der KiTa verschlossen.
Es ist vorbei mit der Trägerschaft der Gemeinde für die KiTa. So arg traurig geriet der Abschied allerdings nicht: Kinder und Erzieher*innen feierten gemeinsam mit den 30 zum Schluss verbliebenen Kids fröhlich ihren Abschied von der vertrauten Einrichtung. Eltern, Kinder und das Erzieher*innenteam sind, so sie das so wollten, in anderen Einrichtungen der Gemeinde, die bekanntlich neuerdings von St. Thomas Morus aus verwaltet wird, untergekommen. Beim Abschied fielen herzliche Worte des Dankes von allen Beteiligten an die Verantwortlichen und umgekehrt.
Wie es weitergeht, skizziert Sascha Kisters: „Wir sind in Verhandlungen mit einem christlichen Träger, der bereits mehrere KiTas betreut. Der hat ein professionelles know how und kann die KiTa St. Augustinus in eine gesicherte Zukunft führen.“
Wie vieles andere heutzutage ist das allerdings nicht ganz einfach: Etliche Verwaltungshürden sind zu nehmen, bevor die KiTa vielleicht Ende des Jahres wieder eröffnet wird.
Pfarrer Jörg Harth wird dann wohl nicht länger in Duisdorf vor Ort sein. Auch ihn zieht es zu neuen beruflichen Ufern. Wohin genau? „Die Entscheidung steht noch an.“
Bleibt die Frage, warum der Kirchenvorstand die Trägerschaft für die KiTa überhaupt abgibt. Hier kommen wir wieder auf die neuen komplexen Zeiten zu sprechen: Ein gegenüber früher um ein Vielfaches höherer Verwaltungsaufwand, die allgegenwärtige Personalknappheit und die höhere Komplexität von Arbeitsabläufen lassen es offenbar angeraten erscheinen, die KiTa vertrauensvoll in professionell agierende Management-Hände zu geben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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