Kunst- und Kreativmarkt

Kreative schaffen Kunst

Hardtberg (we). Den Fußweg zum Veranstaltungsdort säumen Tiere. Tiere aus Schwemmholz. Und ein Pferdekopf aus Kunstbeton. Zum 22. Mal gab es im Ortsteilzentrum den Brüser Berger Kunst- und Kreativmarkt. 15 örtliche Künstler*innen zeigten und verkauften ihre Werke, die von Porzellan-Etageren über Salzteigobjekte und Magnetbilder bis zu Gegenständen aus Unterglasmalerei, Keramik und Fotografie reichten. Auch Gemaltes war vertreten, ebenso wie Handgewebtes. Auch Lichtobjekte waren zu sehen.

Zahlreiche Gäste kamen an den drei Markt-Tagen, um zu sehen, zu staunen, zu kaufen und diesmal auch zum Selbermachen. Die den Markt veranstaltende Initiative um Künstlerin Anne Hensgen bot Workshops mit anregenden Gestaltungstipps und anderen Aktivitäten, sodass jedermann und jedefrau ausprobieren konnte, ob er oder sie das Zeug zum Künstler/zur Künstlerin hat. In naher Zukunft sollen auch kunstorientierte Aktionen mit Geflüchteten und mit Kindern stattfinden. Die Initiative lädt zudem alle in ihr neues offene Atelier ein, um Kunst und Kunsthandwerk im Entstehen zu beobachten und selbst tätig zu werden.

Mira Kerdic, aus Kroatien stammend, hat sich der normalerweise der Keramik verschrieben. Sie hat den Pferdekopf im Eingangsbereich geschaffen. „Klar, das Motto ist ja dieses Jahr „Tierisch kreativ“, lacht sie. Der Pferdekopf, aus Kunstbeton kreiert, zeigt naturalistische Züge ebenso wie verfremdete Elemente. Weitere Elemente der künstlerischen Tierwelt sind aus Schwemmholz kreiert. Dieses Holz haben Mitglieder der Initiative mühsam aus dem Rhein geborgen und nunmehr in allderlei Getier umgeformt.

Drinnen im Zentrum zeigt derweil Alexandar Kerdic seine Fotos: „Ich fotografiere alles, was mir in der Umgebung auffällt. Hier zeige ich vor allem Tiere. Vor langer Zeit analog gestartet und dann pausiert, arbeitet er heute mit einer Fuji-Digitalkamera, die nach seiner Meinung „die besten Farben liefert“. Farbenfroh ist auch die Welt von Fotograf Hans-Peter Frevel. Ihn interessiert die Reduktion komplexer Objekte auf das Wesentliche. Beide Fotografen arbeiten häufig mit Bildbearbeitungsprogrammen, die ihrer Meinung nach viel Kreativität zulassen. „Ich arbeite aber auch etwa beim Kottenforst ohne jedes Hilfsmittel, auch schwarz-weiß“, betont Alexandar Kerdic.

Das Mitmachen am „Mach Dir selbst ein Bild“-Stand mit Magnetelementen kam besonders gut an. Hier nahm man sich vorgefertigte Tier-Elemente, um sie an einer Magnetwand nach eigenen Vorstellungen zu einem fantasiereichen Ganzen zusammenzufügen. Betreuerin Anne Hensgen, die ab und an auch malt, dies aber wegen des hohen Zeitaufwands weniger schätzt als die Arbeit am Computer , ist von Bildbearbeitungsprogrammen begeistert: „Der Computer schafft ungeahnte kreative Möglichkeiten. Und ermöglich eine Zeitersparnis, die früher undenkbar war.“

So hielt einmal mehr die rührige Kreativinitiative ihre Gelegenheit, von sich Reden zum machen. Und alle freuten sich auf das nächst Jahr, wenn es hoffentlich wieder heißt: „Willkommen zum Kunst- und Kreativmarkt“.