Wohngemeinschaft Celsiusstraße
Nikolausfeier in der Wohngemeinschaft
Brüser Berg - (we) Das Modell funktioniert. Seit einem Jahr wohnen die Menschen in
der Celsiusstraße 1-5 zusammen. Alt und jung, krank und gesund: Sie
alle fühlen sich als Gemeinschaft. Als adventlichen Beweis dafür
konnte man jetzt den Nikolausmarkt erleben. Organisiert von Bewohnern
für Bewohner. „Wir fühlen uns hier wohl“, sagt ein Ehepaar.
„Wir können uns aussuchen, was wir wie machen. Und die Gemeinschaft
fängt uns auf.“
Joachim ist Sprecher einer Wohngemeinschaft innerhalb der Siedlung.
„Ich fühle mich sehr gut. Werde mit meiner Krankheit akzeptiert und
willkommen geheißen. 59 Wohnungen gibt es hier. Fürs
Mehrgenerationenwohnen. „Alle vermietet“, ist die Bereichsleiterin
des Caritas-Verbands, Birgit Ratz, stolz. Es gibt zweimal acht Plätze
in den Stationen für Demenzkranke. „Alle voll integriert“, sagt
Frau Ratz wie selbstverständlich. Die 13 Plätze für die Tagespflege
sind voll belegt. Und der Standard der Wohnungen? „Das soll sozialer
Wohnungsbau sein? Glaube ich nicht“, sagen Besucher immer wieder.
Der Himmel auf Erden? Sicher nicht. Aber ein wohl durchdachtes sozial
wirksames Konzept, das auf Selbstbestimmung der hier Wohnenden setzt.
Die werden nicht bevormundet, sondern dürfen sich als mündige
Bürger fühlen. Auch wenn sie rund um die Uhr betreut werden können.
Dafür sind 50 Kräfte im Einsatz. Die Mieter mit
Migrationshintergrund lernen Deutsch. „Organisch.“ Beim Kochen,
sie tauschen Rezepte aus. Zur Nikolausfeier mit viel Selbstgebackenem
hatte eine russisch-stämmige Mieterin einen russischen Chor
organisiert. Und die Bewohner flippten regelrecht aus, so beschwingt
und sorgenfrei sang der Chor. Caritas-Direktor Jean-Pierre Schneider,
der als Besucher mal mit den Bewohnern sprechen wollte, ging endlich
einmal ohne gravierende Sorgen seiner Wege. Die Brüser Berger
Celsiusstraße: Ein Vorbild für weitere nachhaltige Wohnprojekte? Ein
absolutes Vorbild!
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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