Meßdorfer Feld
Plakate werben für den Erhalt des Meßdorfer Feldes

Sie sind gegen wohnungs-bauliche Aktivitäten am Meßdorfer Feld.  Vlnr. Jonas Klingel, Agnes Boßener, Lisa Krahe, Rudolf Schmitz. | Foto: we
  • Sie sind gegen wohnungs-bauliche Aktivitäten am Meßdorfer Feld. Vlnr. Jonas Klingel, Agnes Boßener, Lisa Krahe, Rudolf Schmitz.
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Bonn - (we) Im Moment herrscht Waffenstillstand. Nach jahrzehntelangem
Gezerre um die Zukunft des Meßdorfer Feldes befürchtet die dortige
Bürgerinitiative, dass es nach der Kommunalwahl im September wieder
von vorn los geht mit der Diskussion. Die einen sagen, dass das 160
Hektar große Feld ideal dafür ist, um neuen bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen. Wohnraum, den Bonn dringend braucht. Die anderen sehen den
Klimaschutz und die Rolle des Feldes als Klimazone für Frischluft
für ganz Bonn. Dazu kommen der Freizeit- und der Naturschutzgedanke.
Letzterer gewinnt noch an Bedeutung, weil der bisher die Felder
bewirtschaftende Landwirt, der die lukrative aber eher naturfeindliche
Monokultur bevorzugte, sein Schaffen einstellt und an einen Nachfolger
übergibt, der dem Vernehmen nach viel von Naturschutz hält und so
dem Areal wie den dortige Lebewesen eine neue Chance geben kann.

Um Aufmerksamkeit und Bewusstsein der Bonner und Bonnerinnen für die
Problematik zu schärfen, hat die Bürgerinitiative für die Erhaltung
des Meßdorfer Feldes an drei prominenten Zugangsstellen des Areals
Banner aufgestellt. Sie weisen auf die Bedeutung des Feldes auch für
künftige Generationen hin und sollen die Stimmung der Bürger in
Richtung der Argumentation gegen eine Bebauung beeinflussen.

Zur Erinnerung: Die Bonner Politik hatte für eine Bebauung der alten
Stadtgärtnerei gestimmt, aber keinen Investor gefunden, weil
Altlasten auf den in Rede stehenden Grundstücken zu beseitigen
wären. Die Bürgerinitiative will hier eine Öko-Station errichten.

Das Feld am Rand zu bebauen, das sieht ein weiterer Plan vor. Hier
wehrt sich die aus 130 Personen bestehende Initiative vehement. Die
Ratsfraktionen von CDU und FDP argumentieren bisher, der für eine
Bebauung infrage kommende Komplex gehöre gar nicht direkt zum
Meßdorfer Feld und sei damit für eine Bebauung frei. Die Planung
eines zweiten Bauabschnitts war von der Politik bis zur neuen
Kommunalwahl zurückgestellt worden.

Wie gesagt, es herrscht im Moment Waffenstillsand. Das aber wird sich
wohl spätestens im Wahlkampf ändern. Man darf gespannt sein, wie
sich die Initiative, die seit rund 30 Jahren ihren Kampf kämpft,
gegen etwaige politische Mehrheiten im Rat behaupten wird. Um ihre
Position zu stärken, sind weitere Aktionen geplant. Die allerdings
sind bisher dem Virus zum Opfer gefallen, das man Corona nennt.
Weitere Lockerungen vorausgesetzt, wird es am 14. August eine per
Livestream übertragene Podiumsdiskussion zur Zukunft des Feldes im
Hardtberger Kulturzentum geben. Politiker der verschiedenen Couleurs
sind eingeladen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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