Pflege von Nistkästen
Platz für den Nachwuchs

Bei der Arbeit: Die Waldfreunde beim Herrichten von Nistkästen. | Foto: Harald Weller
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  • Bei der Arbeit: Die Waldfreunde beim Herrichten von Nistkästen.
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Duisdorf - „Da ist ein Gemisch aus Wodka, Wasser und Leinsamen“, zeigt Klaus
Decker von den Waldfreunden St. Hubertus 1926 Bonn Duisdorf-Hardtberg
e. V. Mit diesem Gemisch werden nicht etwa die heimischen Vögel zu
fröhlichen Zechern. Nein, vielmehr geht es den Vogelmilben an den
Kragen. Denn die, so weiß Bruno Schmidt, der Vorsitzende des Vereins,
„die saugen den Jungvögeln im nächsten Jahr das Blut aus.“
Deshalb reinigen die Waldfreunde rund 180 Nistkästen im Wald.
„Hinzu kommt, dass die Vögel die Kästen als Schlafstelle
nutzen“, sagen die Waldfreunde.

Mit Leitern, Kratzeisen und Spachteln bewaffnet, richten sie die
Herbergen der Vögel her. Damit sie im nächsten Frühjahr gereinigt
und wohnlich für die nächste Generation zur Verfügung stehen.
„Wir wechseln auch faule Holzkästen aus“, sagt Bruno Schmidt und
belädt eine Transportkarre mit 20 neuen Nistkästen. „Auch der
Specht zerbohrt manche Kästen.“ Und ab geht es in den Wald: „Wir
füttern die Vögel im Winter durch, weil wir die Information eines
Wissenschaftlers haben, dass das wichtig und gut sei“, zeigt Bruno
Schmidt auf einen Futterkasten. Der wird soeben von Kleibern
angeflogen. „Wir haben hier viele Kleiber, zu erkennen am
stahlblauen Schopf.“ Vor allem sind aber um diese Jahreszeit Meisen
im Wald. Und bereits im nächsten Februar beginnt schon wieder die
nächste Saison. Dann sammeln die Vögel Material für den Nestbau.
Und Fledermäuse. Sowie Grauschnäpper.

Auch Insektenhotels betreiben sie. „Da gibt es die Solitärbienen.
Die leben allein. Legen drei Eier in das Hotel-Appartement und
verstopfen das Loch, nachdem sie Nahrung für den Nachwuchs
hineingelegt haben.“Auch sonst ist im Wald nie Stillstand. Es gibt
immer was zu tun. Aktuell neben der mehrere Tage dauernden
Nistkastenreinigung auch das Entfernen des Laubes der Bäume. „Die
Blätter werden sonst matschig“. Und den Weg hin zu ihrem
Versammlungsplatz haben sie in der vergangenen Woche hergerichtet:
„Mit Split, damit keine Pfützen mehr vorhanden sind.“

Kalt ist es hier, am frühen Samstagmorgen mitten im Wald. Die Kleiber
erscheinen verwundert, um die Zeit Menschen im Wald anzutreffen. Es
sieht so aus, als seien sie zutraulicher als sonst. Ein Morgen im
Wald: Natur pur. Zum Genießen und zum zu sich selbst Finden. Zudem
ist das, was die Waldfreunde hier tun, praktizierter Umweltschutz.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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