Verdienter Ruhestand
Regine Roland und Ingrid Bembenek hatten ihren letzten Tag

Der Abschied vom Hardtberg-Gymnasium: Inge Bembenek (links) und Regine Roland. | Foto: we
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Hardtberg - Es ist Corona, es gab die Halbjahreszeugnisse, es war regnerisch.
Trotzdem zauberte das Kollegium des Hardtberg-Gymnasiums eine
Atmosphäre menschlicher Wärme, als es mit Regine Roland und Ingrid
Bembenek zwei langjährige und beliebte Pädagoginnen herzlich in den
Ruhestand verabschiedete. Von den Schulfenstern aus erklang zum
Winke-winke der Kolleginnen und Kollegen Hildegard Knefs „Für Dich
soll‘s rote Rosen regnen“. Das Kollegium mit Schulleiter Günter
Schlag an der Spitze bedauerte den Weggang der beiden Lehrerinnen, die
auch bei den Schülern und Schülerinnen sehr beliebt waren.

Regine Roland hat in ihren 26 Jahren am Gymnasium Deutsch, Philosophie
und Literatur unterrichtet. Sie bedauert ihr Ausscheiden, weil „ich
viele nette Menschen kennengelernt und selbst viel gelernt habe“.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich in ihrem Lernverhalten ihrer
Erfahrung nach geändert: „Früher konnte man in Philosophie einen
langen Text lesen, der sofort auf Verständnis stieß. Das geht heute
in Zeiten der modernen Medien nicht mehr.“ Sie selbst freut sich auf
der anderen Seite auf ihren privaten Philosophie-Zirkel und: Aufs
Lesen.

Ingrid Bembenek hat 20 Jahre lang am Hardtberg-Gymnasium Deutsch und
Religion unterrichtet und als Verbindungslehrerin gearbeitet Zuvor war
sie fünf Jahre lang an einer Heimerzheimer Hauptschule beschäftigt.
In ihre Zeit fällt der Wandel vom Analogen zum Digitalen: „Das
bietet natürlich viel bessere Möglichkeiten für einen
interessanten, lebendigen Unterricht“, sagt sie. „Man muss nur
aufpassen, dass der Inhalt nicht zu kurz kommt. Heute ist die
Verpackung häufig wichtiger als der Inhalt. Ich habe stets Wert
darauf gelegt, ein Vertrauensverhältnis zu den Schülerinnen und
Schülern zu haben. Außer dem Fachlichen wollte ich ihnen das
Rüstzeug fürs Leben vermitteln.“ Ingrid Bembenek freut sich, auch
wenn ihr beim Verabschieden die Tränen der Rührung kamen, auf „die
Freiheit, die ich jetzt habe“. „Wenn ich Spazierengehen will, gehe
ich spazieren, wenn ich lesen will, lese ich eben.“ Familie und
Enkel stehen ab sofort an erster Stelle in ihrem Leben.

Sie werden die beiden vermissen, die Schüler und Schülerinnen des
Hardtberg-Gymnasiums: Ihre beiden Lehrerinnen waren und sind neben
ihrer fachlichen Qualifikation das geblieben, was gute Lehrer
auszeichnet: Echte Menschen. Das wird nachhaltig in den Köpfen und im
Herzen ihrer Schülerinnen und Schüler bleiben. Oder, um es mit Trude
Herr zu sagen: Niemals geht man so ganz.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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