Venantiuskapelle
Sanierung zur 280-jährigen Weihe 2020 geplant
Röttgen - Röttgen feiert im nächsten Jahr die 280-jährige Weihe seiner St.
Venantiuskapelle. Kein Wunder, dass das Bauwerk in die Jahre gekommen
ist. 1740 von Kurfürst Clemens August im Zuge des geplanten Baus
eines Jagdschlosses erbaut, hat der Zahn der Zeit vor allem das Dach,
aber auch das sonstige Gemäuer stark angenagt. Das Dach ist bereits
neu mit Schieferplatten gedeckt. Ein Kunstwerk, wie viele Röttgener
sagen. „Wir bauen für die Zukunft“, sagt Pfarrer Adolf Adelkamp.
Er weiß, dass nach dem Dach nunmehr die Kanalisation an der Reihe
ist. Das Gebäude, lange als Pfarrkirche genutzt, soll als Tauf- und
Hochzeitskirche fungieren. Und als Ergänzung zur Kirche Christi
Auferstehung, die für viele Anlässe heutzutage einfach viel zu groß
ist.
Die Kapelle ist nicht an die Kanalisation angeschlossen. Das muss sich
ändern, weil das Regenwasser im Boden versickert und die Grundmauern
marode macht. Der städtische Kanalanschluss liegt auf der anderen
Seite der Reichsstraße, was das Ganze verkompliziert und damit auch
verteuert. Schlussendlich sind auch im Innern der Kapelle
Restaurationsarbeiten erforderlich, wie etwa die Aufarbeitung der
alten Sonreck-Orgel. Und dann noch die Heizung.
Kurzum: Rund 900.000 Euro werden gebraucht. 70 Prozent davon
übernimmt das Erzbistum Köln. Das heißt für Röttgen, dass die
Gemeinde rund 270.000 Euro aufbringen muss. 85.000 Euro hat die
Gemeinde schon bereitgestellt. Für den Bau hat OB Ashok Sridharan,
der an die Kapelle ganz offensichtlich gute Erinnerungen hat, weil er
dort getraut worden ist, die Schirmherrschaft übernommen. Auch bei
der Röttgener Kirmes will man präsent sein und nicht mit dem
Klingelbeutel, sondern mit dem Spendenhut um Zuschüsse bitten. Zudem
sind einige Werbemaßnahmen und Sponsorenaktionen geplant.
Bis zur endgültigen Fertigstellung des Gotteshauses wird wohl noch
eine gute Weile vergehen. Der Pastor möchte noch 2020 in seine
renovierte Kapelle. Aber der ist bekanntermaßen ausgesprochen
optimistisch. Ob das klappt?
Die Kapelle hat rund 100 Plätze. Im Gegensatz zu vielen anderen
Kirchenbauten ist sie eben nicht protzig, sondern lädt zum Verweilen
und eher zur inneren Einkehr ein. Die weißen Bänke vermitteln ein
freundliches Bild. Hier wird der Gläubige willkommen geheißen und
nicht durch pure Ehrfurcht abgeschreckt.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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