Maus in der Schule
Schüler am Mikrophon
Hardtberg (we). „Maus aktuell“ heißt ein regelmäßiges Hörfunk-Format auf WDR 5. Wie im Fernsehen, hier aber für ältere Kids von 8 bis 13, geht es darum, sperrige Inhalte so zu erklären, das Kids das zu Vermittelnde locker verstehen und umsetzen können. Schüler selbst gestalten aktuell eine Radiosendung.
Die Klasse 4a der Finkenhofschule freute sich deshalb, Insa vom Maus-Team des WDR Hörfunks zu Gast zu haben. Und der Funke sprang sofort über. Die begeisterte Radiofrau hatte keine Mühe, den interneterfahrenen 24 Viertklässlern ein Stück Hörfunk-Wissen zu vermitteln. Die Sendung, die zu gestalten war, bezog sich auf Medien. Und den Umgang mit ihnen. Auf Fake-News. Und seriösen Journalismus. Auf die Rolle des Internets, die Funktion von Radio und Fernsehen sowie der übrigen allen zugänglichen Medien wie Zeitungen.
Wichtigstes Arbeitsmittel für Radiojournalisten ist das Mikrophon. Deshalb übte der journalistische Nachwuchs auch sofort den Umgang mit dem Sprechstab. Nicht so einfach, wenn man nervös ist. Die Lieblingsmelodien der Einzelnen, allesamt im Folgeprogramm des Senders zu hören, wurden vorgestellt. Dann gab es Rätsel für das Auditorium. Dann ging es per Rätsel um Bälle, etwa einen Golfball, der mittels geschickt gestellter Fragen als Lösung bestimmt werden sollte.
Anschließend waren die Telekom-Baskets das Thema. Im Telekom Dome erhielten die Schüler eine Führung und konnten hinter die Kulissen des Profi-Sports blicken. Lernen sollten sie, was ein Reporter/eine Reporterin für seinen/ihren Beruf wissen muss. Wie man Nachrichten macht, wie man sie aufbereitet und schließlich sendet: Immer fair, wertschätzend und kompetent.
PR-Chefin Pia und Baskets-Pressemann Marius lüfteten etliche Geheimnisse ihrer Jobs. Höhepunkt des Besuchs aber war zweifellos die Visite in der Umkleide der Profis, die es sich nicht nehmen ließen, jeden Schüler/jede Schülerin einzeln abzuklatschen.
„Viel beschreiben“, so lautete das Credo von Insa. Und die Nachwuchs-Reporter beschrieben per Mikro, was das Zeug hielt, sie stellten Fragen, die Hörfunk-Konsumenten interessieren könnten, sie besuchten den VIP-Raum im Dome und fragten allen Beteiligten Löcher in den Bauch.
Ein weiterer Tag war den Fake-News und der Rolle von Journalisten vorbehalten, die Fake-News als unseriöse Panikmache zu entlarven. Interessant war zudem, dass die Schüler zwar alle das Internet nutzen, aber kaum eine Ahnung davon hatten, was denn eine Zeitung soll oder was ein Radio ist. Schüler-O-Ton: „Hat mein Opa.“
Zur Mediennutzung hatten viele eine eigene Meinung: Qussay etwa sagt, er sei seinen Eltern dankbar dafür, dass sie seine You-Tube-Zeiten begrenzten. „Weil ich nicht mediensüchtig werden will“. Wichtig ist es beim Medienkonsum, Geduld zu haben, sich zu orientieren und Dinge zu hinterfragen. Vorausgesetzt, man kann sich auf einen fairen und wertschätzenden Journalismus verlassen. Und: Kann man das? Fragen Sie die Schüler*innen der Klasse 4a in der Hardtberger Finkenhofschule: Die können alle Fragen zum Hörfunk-Journalismus beantworten. Ja, sie spielen auch Minecraft. Aber sie wissen jetzt, mit dem Medium Hörfunk umzugehen. Kennen die Arbeit von Medienschaffenden, Ihre Rolle und ihren Arbeitsalltag. Es mag ungehörig sein, im Hörfunk von Bildern zu sprechen: Aber Insa hat ihnen beigebracht, sich ein Bild zu machen. Von der Wirklichkeit, von Nachrichten und vom Umgang mit Medien. Tayasara, Kerim, Ayda, Elias, Dahassd, Deudi, Qussay, Anton und all die anderen in der Klasse von Klassenlehrerin Teresa werden es gebrauchen können im tagtäglichen Umgang mit den Medien. Ihre Er-Kenntnisse haben sie eine Woche lang im WDR weitergegeben. Als Maus-Klasse in der täglichen Sendung Maus Live oder verwandten Kanälen.
„Wir haben einen Informations- und Bildungsauftrag“ sagt Insa. Beides wird seit Jahren durch die Sendung mit der Maus erfüllt. Ob im Fernsehen oder wie hier im Radio.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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