Unterflurcontainer
So landet der Müll unter der Erde

Daumen nach oben für den Unterflurcontainer: Kornelia Hülter, Vorstand Bonn Orange (zweite von rechts), Planerin Christiane Schmück, Stephan Schmitz, Vertreter des Eigentümers, und Fahrer Sven Behrendt.  | Foto: mt
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Brüser Berg - Zwanzig große Mülltonnen, jede fasst 120 Liter, stünden hier
womöglich in Reih und Glied. Stattdessen sieht man in der
Celsiusstraße, wo der derzeit 59 Sozialwohnungen für Ältere und
Pflegebedürftige entstehen, nur die rund ein Meter hohen
Einwurfsäulen. Der Müll landet in einem Container darunter –
dieser bietet Platz für fünf Kubikmeter Abfall, etwa so viel wie die
erwähnten zwanzig Mülltonnen.

Kornelia Hülter vom Vorstand der Bonn Orange zeigt sich von Bonns
ersten Unterflur-Containern, die ab dem 1. August regulär genutzt
werden, begeistert. „Es sieht ordentlicher aus, der Zugang zu den
Einwurfsäulen ist auch für ältere und körperlich eingeschränkte
Menschen geeignet und nicht zuletzt ist die Geräusch- und
Geruchsbelästigung geringer als bei Mülltonnen oder normalen
Containern.“ Die Gefahr von Vandalismus gehe gegen null, da die
Einwurfsäulen sehr robust und nicht in Brand zu setzen seien.

In der Celsiusstraße sind insgesamt vier Unterflurcontainer verbaut,
je einer für Hausmüll, Papier, Verpackungen und Bioabfall. Für den
Bauträger ist vor allem der Platzgewinn durch die neuen Container
interessant. „Bis zu zwei Drittel der bisher benötigten
Stellfläche können nun als Grünfläche, Spiel- oder Parkplatz
genutzt werden“ sagt Planerin Christiane Schmück. Ein etwa 2,8
Meter großer Unterflurcontainer benötigt eine Fläche von nur zwei
mal zwei Metern, kein Vergleich zu konventionellen Containern.

Für Bonn Orange ergibt sich außerdem eine „Halbierung des
Sammelrhythmus‘“, so Hülter. Geleert werden die Container mit
einem Kranwagen. Da der Fahrer auch den Kran bedient, kann bei der
Entleerung Personal gespart werden. Auch muss jede Adresse nur mit
einem Fahrzeug angefahren werden, da dies alle Müllsorten zur
gleichen Zeit abtransportieren kann.
Die Anwohner erhalten Schlüssel, mit denen sie die Unterflurcontainer
öffnen können. „Die sind verschlossen, damit hier nicht jeder
seinen Müll auf Kosten der Anwohner entsorgen kann, während der
Nutznießer womöglich seine Mülltonne abbestellt“, erklärt
Hülter. Alternativ zu herkömmlichen Schlüsseln seien die
Einwurfsäulen auch via Touchpad oder Chip zu entriegeln, sofern der
Bauträger das wünscht.

Grundsätzlich lohne sich ein Unterflurcontainer ab 30 Personen. Die
Kosten teilen sich Hauseigentümer und Bonn Orange. Hülter sieht für
den Unterflurcontainer ein großes Potential: „Es gibt in Bonn bis
zu 1.000 mögliche Standorte für dieses System.“ Derzeit sei Bonn
Orange in Gesprächen mit zahlreichen Bauträgern, das Interesse sei
groß. „Ob wir Unterflurcontainer, die im privaten Bereich in den
Größen 2, 3, 4 und 5 Kubikmetern angeboten werden, verbauen können,
muss im Einzelfall vor Ort geprüft werden.“ Wer Interesse hat,
erhält Informationen per E-Mail an
unterflur@bonnorange.de.
 

- Michael Thelen

Daumen nach oben für den Unterflurcontainer: Kornelia Hülter, Vorstand Bonn Orange (zweite von rechts), Planerin Christiane Schmück, Stephan Schmitz, Vertreter des Eigentümers, und Fahrer Sven Behrendt.  | Foto: mt
Befindet sich der Unterflurcontainer am Haken über dem Müllfahrzeug, wird der Container geleert.  | Foto: mt
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