Teilnehmer gaben sich die Holz-Kugel
Spiel bis zur Entscheidung
Hardtberg - Top trainierte Sportler und Sportlerinnen vom Duisdorfer Stiefelclub
und den Waldfreunden St. Hubertus 1926 trafen aufeinander, um
festzustellen, wer denn nun der Beste ist. Der Beste im Boßeln,
dieser uralten Sportart mit Ursprung im rauen Friesenland. Dabei geht
es darum, abwechselnd mit möglichst wenigen Würfen eine Holzkugel
ins Ziel zu werfen. Bis dahin aber kann viel geschehen...
Start war an der Trauerweide am Wilhelmine-Lübke-Haus. Das Ziel war
der Grillplatz der Waldfreunde im Hardtbergwald. Das heißt, die Kugel
musste sich ihren Weg bergan bahnen. Dank der Bollerwagen mit
flüssigem Inhalt war genug Zielwasser an Bord, so dass die vier
Mannschaften abwechselnd zu ihrem Recht kamen. Wer nun besser war?
Gemach, gemach. Zunächst einmal gab es getrennte
Mannschaftbesprechungen. Wenn wir richtig gesehen haben, wurde dabei
bereits die ein oder andere Kehle angefeuchtet. Bei Damen und Herren
gleichermaßen übrigens.
Die Zeit haben wir genutzt, um mit beiden Vorsitzenden über ihren
jeweiligen Verein zu sprechen. Lambert Berg ist seit 40 Jahren Chef
des Stiefelclubs. Der umfasst aktuell 20 Männer. Die Damen kommen bei
besonders geselligen Anlässen wie eben dem Boßeln dazu. Den Club
gibt‘s seit 47 Jahren. Er steht für Geselligkeit und gemeinsame
Unternehmungen. Von den Rathausstuben aus, wo einmal monatlich eine
Versammlung abgehalten wird, werden viele gute Werke getan. Man
unternimmt gemeinsame Reisen. Und tauscht sich in echter Männerrunde
gelegentlich aus. Warum der Stiefelclub so heißt wie er heißt?
Gucken wir auf das Polo-Shirt von Lambert: Da ist ein 2-Liter-Stiefel
abgebildet. Ältere erinnern sich mit Wehmut: Daraus haben sie früher
einmal Bier getrunken. Und dabei sicher die Hälfte verschüttet.
Weil: Handlich war das nie. Aber lecker. Der Stiefelclub bringt sich
für die Allgemeinheit ein. Stichwörter sind hier das Oktoberfest in
Duisdorf oder der Aufbau der Bibliothek in der Astrid-Lindgren-Schule.
Der Stiefelclub könnte Nachwuchs vertragen, ebenso der Club der
Waldfreunde.
Der beschreitet neue Wege, um die Jugend anzuziehen: So gibt es mit
Olga eine neue Jugendleiterin. Die versammelt in schöner
Regelmäßigkeit die Kids um sich und vermittelt denen die Werte der
Waldfreunde. Das sind, wie deren Vorsitzer Bruno Schmidt sagt, „der
Erhalt der Natur und die Pflege der Umwelt“.
Man setzt Bäume, pflegt die Nistkästen, damit sie für das nächste
Jahr wieder bereit sind. Man wandert gemeinsam, pflegt den Kontakt zu
den anderen Vereinen. Im Wald selbst hat man den Grillplatz, auf dem
zum Beispiel einmal jährlich das berühmt-berüchtigte Hahneköppen
stattfindet. Selbiges kostet regelmäßig einen Gummi-Hahn dessen
schnödes Kautschukleben. Gekämpft wird dabei übrigens mit blankem
Säbel.
Jetzt aber ging‘s ums Boßeln. Heftig wogte der Kampf hin und her.
Wem die Siegertrophäe gebührte, wurde beim anschließenden
gemeinsamen Grillen besprochen. So genau wollte das gegen Ende auch
niemand mehr wissen. Dank guter Grundlage soll sich die
Schlussbesprechung sehr lange hin gezogen haben.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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