Kommt die Westbahn?
Standardisierte Bewertung für Ende 2023 erwartet

Vom Hardtberg schnell, bequem und ohne Umstieg in die Bonner Innenstadt? Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Ideen und Gespräche über eine solche Bahn, die die Attraktivität des Hardtbergs weiter erhöhen könnte. Nun darf man sich neue Hoffnung auf das Projekt machen.  | Foto: aapsky / adobe.stock
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  • Vom Hardtberg schnell, bequem und ohne Umstieg in die Bonner Innenstadt? Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Ideen und Gespräche über eine solche Bahn, die die Attraktivität des Hardtbergs weiter erhöhen könnte. Nun darf man sich neue Hoffnung auf das Projekt machen.
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Der Westen Bonns ist bisher nicht über eine Stadt- oder Straßenbahn an die Innenstadt angeschlossen. In Zukunft soll die Westbahn auf einer zweigleisigen, oberirdischen Straßenbahnstrecke bis hinauf in den Stadtbezirk Hardtberg fahren. Voraussichtlich Ende des Jahres 2023 wird die so genannte Standardisierte Bewertung mit einer Nutzen-Kosten-Analyse vorliegen, wie aus einer Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung hervorgeht.

„Nach intensiver Arbeit an diesem Projekt ist mit dem für Ende des Jahres erwarteten Ergebnis der Standardisierten Bewertung ein wichtiger Meilenstein erreicht. Zum einen ist dann klar, für welche Variante(n) Fördermittel erwartet werden können, und wir haben eine fachliche Grundlage für weitere Entscheidungen zum weiteren Verfahren durch den Stadtrat“, erläutert Bonns Verkehrsdezernent Stadtbaurat Helmut Wiesner.

OB Dörner: „Attraktive Verbindung zur Innenstadt schaffen“

„Neben kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen zur Verkehrswende ist es auch wichtig, langfristig ÖPNV-Projekte zur Stärkung des Umweltverbundes zu verfolgen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Die Westbahn ist ein solches Vorhaben, bei dem wir auf eine positive Standardisierte Bewertung setzen, um die nächste Planungsphase zu beginnen. Wenn es uns gelingt, den Westen Bonns an die Schiene anzubinden, schaffen wir eine attraktive und schnelle Verbindung zur Innenstadt und den Hauptbahnhof.“

Nachdem die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Bonn die Leistungen zur Grundlagenermittlung und Vorplanung sowie zur Erarbeitung einer Nutzen-Kosten-Untersuchung Mitte Dezember 2022 an ein Ingenieurbüro vergeben haben, ist zwischenzeitlich der Untersuchungsraum abgegrenzt und die Verkehrsnachfrage validiert worden. In den nächsten Schritten wurden Varianten der Trassenplanung erarbeitet, die im Rahmen der standardisierten Bewertung ausgewertet werden.

Als Ergebnis soll eine Vorzugsvariante in der politischen Beratung festgelegt werden. Hierzu erfolgt in einer ersten Stufe eine Information der Gremien über die verschiedenen Varianten mit Bewertung der unterschiedlichen Planungen nach den Kriterien Umsetzbarkeit, Kostenrahmen und Fahrgastprognose. Im zweiten Abstimmungsschritt erfolgt die Festlegung der favorisierten Planungsvariante, für die dann die Abstimmung der Standardisierten Bewertung mit den Genehmigungsbehörden erfolgt. Wirtschaftlichkeitsprüfung und abschließende Bearbeitung der Vorplanung sollen bis Ende des Jahres 2023 erfolgen.

Bauabschnitt 1

Nach verschiedenen Voruntersuchungen hatte sich der Rat der Stadt Bonn im Juni 2020 für die so genannte Vorzugsvariante C1 ausgesprochen. Der 3,7 Kilometer lange Bauabschnitt 1 soll an der Thomas-Mann-Straße beginnen, in die Rabinstraße führen, anschließend die DB-Gleise queren und in der Mitte von Endenicher Straße und Hermann-Wandersleb-Ring bis zum Knoten Provinzialstraße/Rochusstraße verlaufen. Für die Querung der DB-Gleise wurden drei verschiedene Alternativen untersucht, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben:

  • Unterquerung in Höhe der Endenicher Straße
  • Nutzung der geplanten Straßenrampe zur Viktoriabrücke und Querung der DB-Gleise auf der Nordseite der Viktoriabrücke
  • Neubau einer Brücke parallel zur Viktoriabrücke

Die Straßenbahn soll folgende Haltestellen bekommen: neben der bestehenden in der Thomas-Mann-Straße die Haltepunkte Karlstraße, Endenich, Erich-Hofmann-Straße und Euskirchener Straße (in Höhe vom Knoten Provinzialstraße/Rochusstraße).

Bauabschnitt 2

Die Verlängerung der Westbahn bis hinauf in den Stadtbezirk Hardtberg in Bauabschnitt 2 ist von der Linienführung her noch offen. Es werden vier verschiedene Varianten untersucht.

  • Variante 1: Die Trasse soll über die Provinzialstraße in den Schieffelingsweg führen, weiter über die Straße Fontainengraben in die Julius-Leber-Straße mit höhengleicher Querung des Konrad-Adenauer-Damms. Auf dem Hardtberg liegt die Trasse bis zum Kreisverkehr Pascalstraße in Mittelage des Brüser Damms und endet an der Südwache des Bundesverteidigungsministeriums. An Haltestellen sind derzeit vorgesehen: Augustinusstraße, Villemombler Straße, Goerdelerstraße, Telekom Dome, Hallestraße, Fahrenheitstraße, Gebrüder-Wright-Straße, Südwache.

  • Variante 2: Die Bahn fährt über die Provinzialstraße bis zur A565-Anschlussstelle Lengsdorf, dann südwestlich parallel zur Autobahn bis zur Straße Auf dem Kirchbüchel und dann bis zur Julius-Leber-Straße. Ab Julius-Leber- Straße wird die Trasse entsprechend der Variante V1 weitergeführt. Durch diese Trassenführung würde der Ortsteil Lengsdorf mit angebunden. An Haltestellen sind die Haltestellen Provinzialstraße, Im Ringelsacker, Villemombler Straße, Telekom Dome, Hallestraße, Fahrenheitstraße, Gebrüder-Wright-Straße und Südwache vorgesehen.
  • Variante 3: Die Trasse soll über die Rochusstraße bis zum Rathaus Hardtberg, weiter über die Villemombler Straße bis zur Straße Fontainengraben verlaufen. Ab der Einmündung Fontainengraben folgt sie der Variante 1. An Haltestellen sind geplant: Helmholtzstraße Süd, Rathaus Hardtberg, Villemombler Straße, Goerdelerstraße, Telekom Dome, Hallestraße, Fahrenheitstraße, Gebrüder-Wright-Straße, Südwache.
  • Variante 4: Diese Alternative entspricht bis zum Kreisverkehr Pascalstraße/ Brüser Damm den Varianten 1-3. Dort schwenkt die Trasse in die Pascalstraße ab und erschließt die Ostwache anstelle der Südwache sowie bei Weiterführung über den Schießstandweg das Schulzentrum Hardtberg, die Nordwache und das Hardtbergbad. Die Lage der Endhaltestelle liegt noch nicht fest.
Vom Hardtberg schnell, bequem und ohne Umstieg in die Bonner Innenstadt? Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Ideen und Gespräche über eine solche Bahn, die die Attraktivität des Hardtbergs weiter erhöhen könnte. Nun darf man sich neue Hoffnung auf das Projekt machen.  | Foto: aapsky / adobe.stock
Die Karte zeigt den Verlauf der Westbahn mit den verschiedenen Trassenvarianten und den vorgesehenen Haltepunkten. | Foto: Grafik: Bundesstadt Bonn
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