Nur drei Tage
Theater-AG des Hardtberg-Gymnasiums zeigte mit „Nur drei Tage“ ein e ...
Hardtberg - (we) Nein, traurig ist das nicht, was die Theater-AG des
Hardtberg-Gymnasiums auf die Bühne gebracht hat. Eher wohl lebensnah,
was hier als klassischer Konflikt beschrieben wird. Ein Sammelsurium
von Klassikern, Balladen meist, soll ausdrücken, was und wie heutige
Menschen fühlen. Was sagt uns der Dichter heute? So könnte die Frage
lauten. Sie haben das Theaterstück selbst dramatisiert, um ein Stück
aus einem Guss zu erhalten. Die einzelnen Bestandteile des Schauspiels
auf der Bühne des Pädagogischen Zentrums der Schule sind Klassiker.
So tauchen Versatzstücke aus dem Totentanz von Goethe auf, Schillers
Bürgschaft wird zitiert, Heinrich Heine ist dabei, Appollinaire
lässt grüßen und so weiter.
Und der Sinn des Ganzen? Die Aussage ist, dass es Hoffnung gibt in der
Hoffnungslosigkeit. Wenn auch etwa Heines schlesische Weber in ihrem
Elend ächzen, ist doch klar, dass die soziale Frage zu lösen ist.
Parallelen zur Digitalisierung mit ihrem drohenden Arbeitsplatzverlust
sind nicht rein zufällig. Oder wenn die Bürgschaft das Hohelied der
Freundschaft singt, ist klar, dass dieser Wert der Zuneigung und der
Achtsamkeit auch heute noch – oder schon wieder – zum
erfolgreichen Leben des Einzelnen gehört.
In Zeiten, in denen Goethe nach wie vor zum Abi-Stoff gehört – in
diesem Jahr war das der Faust – ist die Frage zu stellen, was heute
den aktuellen Bildungsnachwuchs interessiert und beschäftigt, nicht
nur sinnvoll, sondern auch nachhaltig essentiell. Essentiell für das
Werden und Sein der heutigen Gesellschaft.
Insofern ist das Bühnenstück notwendig. Und die Schauspiel-Eleven
sind mit Feuereifer dabei: „Es macht Spaß, andere Menschen, andere
Charaktere darzustellen, auch mal böse zu sein“, sagt Grete. Anouk
hat leuchtende Augen, wenn sie von ihrer Rolle erzählt. Die
Wirklichkeit begreifbar machen, indem man aus ihr entflieht, einen
anderem spielt, das ist unter anderem die Rolle des Schauspielers. Und
das haben hier alle mitwirkenden 14 Schüler und Schülerinnen
verinnerlicht, die hier unter der Ägide von Svenja Donath und Maria
Adams die Bühne rocken.
Klar, für viele Zuschauer war die Vorstellung ein Ritt durch ein
Kreuzworträtsel, welches Stück von welchem Autor gerade dran ist.
Aber schlussendlich sollten alle nach Aussage der Jugend-Schauspieler
„nachdenklich“ nach Hause gehen. Die meisten schienen zunächst
einmal beeindruckt von der Leistung des Nachwuchses. Ein schönes
Experiment, das gelungen ist, ohne die Klassiker zu vergewaltigen. Die
Botschaft hör‘ ich wohl...
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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