Kunst- und Kreativmarkt
Wenn Abfall zum Kunstwerk wird
Brüser Berg (we). Das Wegwerfen ist ihnen zu einfach. Was man und frau aus vermeintlichem Abfall machen kann, wenn man denn kreativ ist, zeigten die Künstler der StadtteilKultur vom Brüser Berg auf ihrem 23. Kunst- und Kreativmarkt.
Da ist etwa Claudia Waters. Die diplomierte Absolventin der Alanus-Hochschule - Diplom-Malerin - mit internationalem Renommee hat Reliefs aus alten Zeitungen mitgebracht. Da ist zu sehen, wie der Mensch aus dem Universum heraus entsteht. Besonders beeindruckend ist, dass hier Geschichten erzählt werden. Biblische zur Herkunft des Menschen, Bleibendes aus Resten, die ansonsten keiner mehr brauchen will. „Ich arbeite gern mit anderen zusammen an einem Objekt“, erklärt Claudia Waters. „Und diesen Weg will ich weiter gehen.“
Alexander Branimir Kerdic dagegen fotografiert: „Ich entwickle mich hin zur Schwarz-Weiß-Fotografie. Die Blumen und sonstigen Pflanzen bleiben. Aber es vermittelt unglaubliche Einblicke, wenn man die Welt in Schwarz-Weiß sieht.“
Anne Hensgen hat eine Puppe im goldenen Käfig mitgebracht. Und per Photoshop verfremdete Portraits von Menschen auf Kartonresten.
„Wir sind überwiegend eine Gruppe von ambitionierten Amateuren“, erzählt sie. Und die 13 Aussteller der Gruppe, die insgesamt 16 Mitglieder umfasst, zeigen Malerei, Collagen, Fotografie, Objekte aus Beton und aus „Abfällen“ wie Schwemmholz, Porzellan-Etageren, Keramik und Handgewebtes. „Wir verkaufen auch und hoffen, unsere Kosten durch die Verkäufe wieder hereinzubekommen.“
Zahlreiche potentielle Kunden und Kundinnen kamen zu der dreitägigen Ausstellung, um sich von der gebotenen Kunst inspirieren zu lassen. Besonders gut kamen die im Hof ausgesellten überlebensgroßen Vogelscheuchen an. Natürlich aus Abfall. Ob die einer kauft? Jedenfalls ließ es sich bei mittelalterlichen Harfenklängen und einem Stück Kuchen sowie einem Kaffee in dem Ausstellungscafé am Eröffnungsabend trefflich diskutieren über die Kunst im Allgemeinen sowie die Abfallkunst im Besonderen. Zur Eröffnung war Enno Schaumburg in Vertretung von Bezirksbürgermeister Christian Trützler gekommen, um die Grüße der Hardtberger Politik zu überbringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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