Bezirksbürgermeister Peter Leonhardt
„Wir sind offen für alle“

Peter Leonhardt an seinem Schreibtisch im Rathaus Duisdorf. | Foto: we
  • Peter Leonhardt an seinem Schreibtisch im Rathaus Duisdorf.
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Hardtberg (we). Seit wenigen Wochen ist er im Amt: „Ich lerne noch“, sagt Peter Leonhardt. Gleichwohl hat der Grünen-Politiker eine Meinung. Eine Meinung zu den Problemen und Herausforderungen, die ihn in seinem neuen Amt als Hardtbergs Bezirksbürgermeister von Anfang an begleiten und weiterhin in Atem halten werden.

An Ideen mangelt es dem gebürtigen Duisdorfer, der im Oberdorf lebt, nicht. Wir sprachen mit ihm über die Themen, die die Hardtberger in Duisdorf, am Brüser Berg oder in Lengsdorf tagtäglich beschäftigen. Eine umfangreichere Vorstellung des Neuen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt liefern.

Guckt man aus seinem Bürofenster im Duisdorfer Rathaus, schaut man genau auf die Fußgängerzone. Die hat zum einen das Problem, dass die Radfahrer in Ermangelung einer Ausweichroute den direkten Weg durch die Fußgängerzone nehmen. Und das zuweilen ohne Blick für Menschen mit Rollatoren, übereifrige Kids usw. „Ja, die Ausweichroute um die Fußgängerzone herum ist für Radfahrer lebensgefährlich“, meint der bekennende Radfahrer Peter Leonhardt. „Aber es gibt bald eine Lösung. Im Zusammenhang mit der geplanten Wohnbebauung um das ehemalige Schamottwerk werden wir einen vier Meter breiten Radweg um die Wohnungen herum bekommen. Das wird viele Sorgen nehmen. Die „Kö“ betreffend, mache ich mir eher große Sorgen um die Pflasterung. Aber die dortigen Mängel monieren wir vergebens schon seit Jahren. Stichwort: Geldmangel.

Da wären wir beim Wandersleb-Ring. „Finde ich gut, was da gemacht wurde. Wir werden wohl in Zukunft den dortigen Versuch dauerhaft etablieren. Vielleicht mit einer Trennung der jetzigen Busspur in eine Bus- und eine eigene Radspur. Mal sehen.“

Und die Westbahn? „Wird kommen. Wir planen demnächst die Trassenführung für den Hardtberg. Der Brüser Berg sollte Endpunkt sein.“

Überhaupt: Der Brüser Berg? „Klasse, was die Architekten hier gezaubert haben. Da kann man neidisch werden. Und die Bevölkerungsstruktur ist gemischt, arbeitet an einer eigenen Identität, die zum Hardtberg insgesamt passt. Mir gefällt auch sehr gut, was das Nachbarschaftszentrum Brüser Berg für den Zusammenhalt der Leute leistet. So was brauchten wir für Medinghoven.“

Ein engerer Zusammenschluss der Ortsteile ist eher schwierig. Weil alle Teile eben aus einer dörflichen Kultur stammen, also eher jeder für sich agieren. „Aber z. B. in Duisdorf ist durch die Vereine viel in Bewegung. Auch die neuen Ortsteile in Duisdorf und die anderen Bewohner einschließlich der Neubaugebiete sollen zusammen wachsen. Klar, ein langwieriger Prozess. Aber wenn ich etwa sehe, was die Waldfreude mit ihrer neuen Leitung auf die Beine stellen, das ist schon prima. Wir sind schon jetzt offen für alle, und weiter auf dem Weg in eine offene Gesellschaft.“

„Mir ist allgemein wichtig, dass sich hier alle wohl fühlen. Grüne Inseln, die wir bald bekommen, werden ihren Teil dazu beitragen.“

Und die ewige Diskussion um das Meßdorfer Feld? „Da ist ja im Moment Ruhe“, ist Peter Leonhart froh. „Was auf Bonner Stadtgebiet bei der Alten Stadtgärtnerei passiert, finde ich gut. Hier in Duisdorf denkt im Moment keiner an eine Wohnbebauung.

Nun zu Medinghoven. „Die Probleme dort werden wir nur gemeinsam lösen. Ein Quartiersmanagement haben wir aus Kostengründen leider nicht bekommen. Die Diakonie und die Kirchen leisten gute Arbeit. Mehr wäre wünschenswert. Die Wohnsituation am Hardtberg entwickelt sich gut. Nachzudenken wäre über eine Verdichtung der Wohnbebauung. Eine weitere Versiegelung von Bodenflächen wird es mit mir aus ökologischer Sicht nicht geben.

Und der öffentliche Nahverkehr? „Da bin ich sehr zufrieden, verglichen mit anderen Städten ähnlichen Zuschnitts ist Bonn sehr gut unterwegs mit Bus und Bahn. Wir wollen weniger Autos, auch, um die zu stärken, die auf ihr Auto angewiesen sind.“

Wie sieht er insgesamt das Leben am Hardtberg. „Hier ist immer was los“, meint Peter Leonhardt. „Insgesamt kommt keine Langeweile auf.“ Aber er ist zufrieden mit seinem Hardtberg, der Neue im Rathaus. Fördern will er den Bürgerdialog zu den jeweils aktuellen Themen im Stadtbezirk.

Zur Person

Peter Leonhardt ist 56 Jahre alt, promovierter Neurologe, arbeitet in Euskirchen, ist verheiratet mit drei erwachsenen Kindern, lebt vegan, betreibt Marathonlauf und Fitnesssport. Er mag Musik und: Das Bierbrauen. Ein politischer Mensch für die Grünen ist er seit 2018.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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