Wegfall von Parkplätzen
„Wohin mit den Autos?“

Dandy Schmidt (links) und Herbert Hindelang fürchten um ihre Parkplätze.  | Foto: we
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  • Dandy Schmidt (links) und Herbert Hindelang fürchten um ihre Parkplätze.
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Hardtberg (we). Nein, Freudenstürme haben die Stadt Bonn und die hiesige Bezirksvertretung bei den betroffenen Bürgern im Quartier Neu-Duisdorf nicht durchgängig ausgelöst: „Was ist mit unseren Parkplätzen? Wo sollen wir unsere Autos künftig abstellen, wenn auf den bisherigen Flächen dann Bäume stehen?“, fragt etwa Dandy Schmidt aus der Straße Hinter Aue. Herbert Hindelang aus derselben Straße sagt: „Wir haben ein Grundstück an unserer Straße, auf dem schon 57 Bäume stehen. Da kann die Stadt soviel Bäume hinstellen wie sie will. Nur nicht mitten auf unsere Parkplätze.“ Theodor Schaffrath aus der Augustinusstraße meint: „Ich traue mich abends jetzt schon nicht mehr mit dem Auto weg, aus Sorge, bei meiner Rückkehr keinen Parkplatz zu finden. Wie soll das künftig gehen?“

Worum geht‘s? Der Rat der Stadt Bonn hat im Juni 2023 das Stadtbaumkonzept beschlossen. Eine Fachfirma hat nach aufwändigen Untersuchungen rund 800 Flächen im Stadtgebiet Bonn identifiziert, auf denen neue Bäume gepflanzt werden sollen. Überwiegend klimafreundliche Argumente haben zu dem Konzept geführt. Die Hardtberger Bezirksvertretung wiederum hat im November 2023 die konkreten Standorte für ihren Hardtberger Bereich bestätigt und politisch beschlossen.

So sollen Mitte Februar in acht Straßen des Quartiers in der Peripherie des Schieffelingswegs insgesamt 42 neue Bäume gepflanzt werden. Hinter Aue soll 8 Bäume, die Augustinusstraße 6, die Gellertstraße 4, die Köslinstraße 7, die Gottfried-Kinkel-Straße 5, die Straße Im Ringelsacker 3, die Ludwig-Richter-Straße 1 und die Matthäistraße 8 Bäume erhalten. Die Crux bei diesem an sich löblichen weil klimagerechten Vorhaben: Die Flächen für die Bäume werden entsiegelt, damit die Bäume gedeihen können. Das heißt im Klartext: Es fallen 26 Parkplätze weg. Plus 14 ungekennzeichnete Stellflächen am Straßenrand.

„Ich weiß sowieso nicht wohin mit meinem Auto. Und wie soll ich die Einkäufe vom Auto in die Wohnung kriegen?“, lauten einige der Anwohnerfragen.

Die Stadt will Mitte Februar einen Vor-Ort-Info-Termin anbieten, nachdem sie bereits schriftlich vorab die Anwohner der betroffenen Straßenzüge über das Vorhaben unterrichtet hat. Einige Anwohner haben bereits beim Amt für Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bonn Widerspruch gegen die beabsichtigte Maßnahme eingelegt. Die Stadt selbst indes schafft Fakten: Die Asphalt-Aufrissarbeiten in der Augustinusstraße beispielsweise laufen bereits. Ein Stopp der Arbeiten erscheint wenig wahrscheinlich.

Es sollen übrigens klimaverträgliche Baumsorten gepflanzt werden, so Rot-Ahorn oder Purpur-Baumsorten. Die gesamte Maßnahme soll die Stadt knapp 350.000 Euro kosten. Müssen die Anwohner demnach den Tod der Parkplätze in Kauf nehmen, um dem Leben künftiger Generationen in die Spur zu helfen?

Dandy Schmidt (links) und Herbert Hindelang fürchten um ihre Parkplätze.  | Foto: we
Die Entsiegelung in der Augustinusstraße ist in vollem Gange.  | Foto: we
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RAG - Redaktion

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