"German Scholar" erzählt von daheim
24-jährige Philippinin kam zu Besuch nach Bödingen
Bödingen - Deutsches Bier mag sie nicht. Aber der Flohmarkt in Bonn und die Fahrt
in der Kölner Seilbahn haben ihr Spaß gemacht. An das deutsche Klima
musste sie sich erst gewöhnen und bei der Ankunft am Frankfurter
Flughafen fragte sie erstaunt: „Wo sind denn hier die Menschen?“
Von den Philippinen ist sie viel größere Menschenmassen gewohnt. Die
24-jährige Philippinin Melyn Osabel gehörte von 2005 bis 2013 zu den
„German Scholars“, die seit 1989 von der Bödinger Projektgruppe
„Bogo German Scholars Society“ gefördert werden.
Die Projektgruppe vermittelt philippinischen Schülern und Studenten
Paten, die das Schulgeld - oder einen Teil davon - der Highschool- und
Collegebesucher bezahlen oder Sponsoren, die mit Einzelspenden dazu
beitragen und so mithelfen, dass die intelligenten und ehrgeizigen,
aber finanziell schlecht gestellten jungen Menschen gute
Bildungsmöglichkeiten haben.
„Ohne diese Unterstützung kämen viele Kinder gar nicht erst in die
Schule“, sagt Doris Walterscheid, die mit Ofelia Wiesel die
Projektgruppe leitet. Aber aus vielen „German Scholars“ ist
„etwas Rechtes“ geworden: beispielsweise Vermessungstechniker,
Pilot, Stadtkämmerer oder Pfarrer. Melyn, die schon immer eine sehr
gute Schülerin war, erhielt nach dem Examen rasch eine Stelle an
einer privaten Schule, wo sie zur besten Lehrerin gewählt wurde. Nach
zwei Jahren wechselte sie an eine öffentliche Schule in der Nähe von
Bogo. Dort unterrichtet sie nun seit drei Jahren. „Sie hat das
Talent zum ‚Principal‘ (Schulleiter)“, sagt Doris Walterscheid.
Und dieses Ziel wird sie sicher auch noch erreichen. Jetzt hat sie
erst einmal ein anderes Ziel erreicht: sie wollte schon immer mal nach
Deutschland kommen und ihre Patin Emilie Brass, Doris Walterscheids
Mutter, kennenlernen.
Melyn meisterte die behördlichen Hürden, erhielt ein Visum und wohnt
seit dem 11. April für rund sechs Wochen in der Familie Walterscheid.
Mit ihrer Patin „Emily“ hat sie sich gleich gut verstanden und
schon viel Spaß gehabt. Am Sonntag, 21. Mai, wird sie bei einem
Treffen mit den Freunden und Wohltätern der „Bogo German Scholars
Society“ ab 14.30 Uhr im Bödinger Schützenheim bei Kaffee und
Kuchen von ihrer Heimat erzählen, über die Bedeutung der Bödinger
Projektgruppe für Bogo berichten und Fragen beantworten.
Zu diesem Treffen sind alle Interessierte herzlich eingeladen. Nähere
Informationen unter 02242-2266 oder 02242-4841.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.