Förderung vom Bund
2,43 Millionen Euro für Sanierung der Stadtmauer Stadt Blankenberg
Stadt Blankenberg -
Nach Information der Bundestagsabgeordneten Elisabeth
Winkelmeier-Becker stellt der Bund aus dem Kulturhaushalt 2020 für
investive Kulturmaßnahmen im Rahmen des Denkmalpflegeprogramms
„National wertvolle Kulturdenkmäler“ bis zum Jahr 2024 insgesamt
2,43 Millionen Euro für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten
an der Stadtmauer von Stadt Blankenberg zur Verfügung. „Im
nächsten Jahr startet die Förderung mit 160.000 Euro, zu weiteren
2,27 Millionen Euro Fördergeldern verpflichtet sich der Bund bis
2024“, so Winkelmeier-Becker.
Bürgermeister Klaus Pipke war über die Nachricht hoch erfreut:
„Damit erkennt der Bund die nationale Bedeutung von Stadt
Blankenberg an. Eine großartige Neuigkeit. Und ein klares Signal,
dass wir mit unserem Integrierten Handlungskonzept Stadt Blankenberg
auf dem richtigen Weg sind".
Auch die (Vorstands-)Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins Stadt
Blankenberg (HVV) sind begeistert: "Der unerwartete Zuschuss wird die
Renovierungsarbeiten sicher beflügeln. Das Wesentliche an dieser
Nachricht ist jedoch, dass die nationale Bedeutung der Burganlage
Blankenberg in Berlin gewürdigt wird. Diese Anerkennung erfüllt uns
alle mit Stolz", so HVV-Vorsitzender Klaus Meurer.
Die Burganlage ist eine der größten erhaltenen mittelalterlichen
Befestigungsanlagen im westdeutschen Raum und ein touristisches
Highlight im Rhein-Sieg-Kreis. Allerdings weisen Steinmaterial und
Standsicherheit der Mauer erhebliche Mängel auf, die dringend instand
gesetzt werden müssen. Die historische Stadtmaueranlage der Neustadt
ist rund 1.250 Meter lang. Die reparaturbedürftige Wandfläche
umfasst rund 12.000 Quadratmeter. Hinzu kommen 200 Meter Stütz- und
Schwergewichtsmauern im Bereich der Vorburg sowie Mauerwerksrelikte im
exponierten Bereich des Siegtalhangs.
Dazu Klaus Meurer: "Große Teile der Burg- und Stadtmauern unserer
viergliedrigen Burganlage müssen restauriert werden, um sie vor dem
Verfall zu schützen. Das Investitionsvolumen in den nächsten Jahren
ist mit geschätzten 23 Millionen Euro gigantisch hoch". Höchst
positiv überrascht zeigt man sich beim HVV, dass die Zusage des
Bundes lediglich drei Wochen nach Antragstellung durch
Winkelmeier-Becker kam.
Schon in den 1950er- und 1960er-Jahren restaurierten die Mitglieder
des Heimat- und Verkehrsvereins ihre Denkmäler. Sie legten selber
Hand an, erstellten Kostenanschläge, Finanzierungspläne, stellten
Anträge bis hin zur Abrechnung, weiß der Hennefer Heimatforscher
Professor Dr. Helmut Fischer zu berichten. „Es gelang dem Verein,
den Mauerring der Neustadt nach und nach instand zu setzen".
Jahrzehnte später wurde eine dringende Renovierung der Mauern
offensichtlich. Einige Bereiche der Stadtmauer, die besonders
gefährdet sind, sind bereits abgesperrt. Dazu gehört die Mauer
hinter der historischen Baumkelter. Die Fundamentierung der Mauer ist
in diesem Bereich nicht ausreichend. Die Erhöhung der Standsicherheit
gehört zu den vordringlichsten Maßnahmen. "Wir hoffen, dass die
Baumkelter dabei keinen Schaden nimmt", hofft man beim HVV.
Die Baumkelter
"Unsere Baumkelter, die im benachbarten Weiler Ahrenbach stand, wurde
1999 von der Bürgergemeinschaft Weinfest erworben und dem Heimat- und
Verkehrsverein geschenkt. Der Heimatverein stellte sie 2002 mit
Unterstützung des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Hennef auf. Die
Universität zu Köln bestimmte mittels einer dendrochronologischen
Untersuchung das Alter der verarbeiteten Hölzer. Die Bäume für die
Presse wurden 1618/19 gefällt. Da man mit den damaligen Werkzeugen
nur frisches Eichenholz bearbeiten konnte, wurde die Kelter 1619 oder
1620 zusammengebaut. Diese jetzt 400 Jahre alte Kelter ist die einzige
noch erhaltene Baumkelter aus Nordrhein Westfalen und gehört zu den
ältesten in Deutschland. Die Baumkelter ist ein Zeichen für den
Willen der Bürger Stadt Blankenbergs sich nach wie vor aktiv für die
Zukunft ihres Burgstädtchens einsetzen", erklärt Walter Keuenhof
vom HVV
Integriertes Handlungskonzept Stadt Blankenberg
Mit dem Integrierten Handlungskonzept Stadt Blankenberg (InHK), das
auch Maßnahmen im Rahmen der Regionale 2025 enthält, plant die Stadt
Hennef neben der Sanierung der Stadtmauer, die an vielen Stellen
marode ist und dringend saniert werden muss, den Bau eines Kultur- und
Heimathauses mit Lehrgarten, einen Panoramaweg rund um die Stadtmauer
sowie eine Fußgängerbrücke als barrierearme Verbindung zwischen
Kultur- und Heimathaus und Panoramaweg sowie der Neustadt. Die Stadt
erhofft sich für diese Maßnahmen Fördermittel unter anderem aus der
Stadtbauförderung NRW. Um weitere Unterstützung zu bekommen, hatte
die Stadtverwaltung die Anerkennung von Stadt und Burg Blankenberg als
„National wertvolles Kulturdenkmal“ beantragt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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