Reise in die Vergangenheit

3. Uckerather Landtage im Zeichen früherer Arbeitsgeräte

Uckerath -

Was aus einer Idee bei einer Bierrunde werden kann, konnten sich die
vielen Besucher zum dritten Mal auf dem Gelände des Strackshof bei
den Uckerather Landtagen ansehen. Produkte der Region wurden
angeboten, vom Höhlenkäse bis zum selbstgepressten Apfelsaft oder
Schnitzereien mit der Motorsäge. Schwerpunkt der Landtage war aber
wieder die Treckerschau mit vielen alten Schleppern und Geräten aus
vergangenen Zeiten, wovon über 200 im Blickpunkt standen. Das
Besondere waren aber die Vorführungen, wie man früher die Landarbeit
bewältigte. Karl Coenen hatte nicht nur viele alte Schlepper und
frühere Arbeitsgeräte aus seiner Sammlung mit nach Uckerath
gebracht, sondern wusste auch, wie man damit umging. Sein Wissen über
die frühere Arbeitsweise auf dem Land war beeindruckend.
Vizebürgermeister Thomas Wallau und Landtagsabgeordneter Björn
Franken mussten zeigen, wie man mit einem Dreschflegel die Körner aus
dem Getreide drischt. Prunkstück Coenens‘ Sammlung ist eine 2800
Jahre alte Eisensichel, mit der man Gras abschneidet. Sein Sohn Martin
demonstrierte den Besuchern, wie um 1910 mit einfachen
Viertaktenmotoren Wasserpumpen zur Bewässerung der Felder angetrieben
wurden oder an einer Steinbrechmaschine das Zerdrücken von dicken
Steinen zu Schotter. Ein Hufschmied beschlug Pferde, ein anderer
Schmied versuchte mit Björn Franken einen Flaschenöffner zu
schmieden. An andere Stelle trieb ein Lanz Bulldog eine mobile
Gattersäge an, wo mit viel Muskelkraft Baumstämme zu Brettern und
Kanthölzer geschnitten wurden. Es war eine Zeitreise, die uns zeigt,
wie sich die Arbeit verändert hat und dass heute viel weniger
körperlicher Einsatz erforderlich ist.

- Alfred Heimermann