Im Zeichen des Naturschutzes
Bürgermeister ehrte besonders engagierte Ehrenamtler
Hennef - Seit vielen Jahren nimmt die Stadt den Internationalen Tag des
Ehrenamtes zum Anlass, um Bürger zu ehren, die sich in ganz
besonderem Maße ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagieren. Keine
leichte Aufgabe für die Verantwortlichen, denn bei 300 Vereinen in
der Stadt und unzähligen weiteren ehrenamtlich tätigen Menschen ist
es fast unmöglich, das Engagement Einzelner angemessen zu würdigen.
Auch deshalb werden für die jährlichen Ehrungen Schwerpunkte
gesetzt. Zum Hennefer Ehrenamtstag wurden Bürger ins Rathaus
eingeladen, die außergewöhnliche Beiträge zum Natur- und
Umweltschutz leisten.
So unterschiedlich die Tätigkeitsfelder auch sind, alle 24
Ehrenamtlichen des Abends haben eines gemeinsam: Sie engagieren sich
seit vielen Jahren, manche seit mehreren Jahrzehnten und lassen sich
nicht entmutigen, denn Umwelt- und Naturschutz ist oft auch
Sisyphusarbeit.
Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes leisten beispielsweise Christoph
und Martin Rosauer und Sebastian Mittler von den Natur- und
Angelfreunden Stein, die seit Jahren die Herkulesstaude am Siegufer
bekämpfen. Ab April/Mai versuchen die Vereinsmitglieder, die
Ausbreitung der ungeliebten Pflanze in einem acht Kilometer langen
Teilstück der Sieg einzudämmen. Wohlwissend, dass der Kampf auch im
nächsten Jahr aufs Neue beginnt. Die drei Natur- und Angelfreunde
wünschen sich eine gemeinsame Aktion aller Sieganrainer, um der
Herkulesstaude wirklich Paroli bieten zu können.
Helmut Schumacher von der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn
engagiert sich seit 1999 mit dem vorrangigen Ziel, die immense
Nachtflugbelastung in Köln/Bonn deutlich zu reduzieren. Trotz vieler
Rückschläge und trotz eines scheinbar übermächtigen Gegners lässt
sich Schumacher nicht entmutigen. So wird durch die Initiative der
Lärmschutzgemeinschaft und einen langjährig geführten Prozess bis
zum Bundesverwaltungsgericht am Flughafen erstmals ein
Planfeststellungsverfahren durchgeführt.
Um Luftverkehr und Luftbewegungen ganz anderen Art haben sich Hermann
Josef Schulte und Wilfried Limper verdient gemacht. Schulte ist in
jedem Sommer der „Retter in der Not“, wenn Wespen oder Hornissen
ihre Nester in Wohn- und Schlafräume bauen. Und Limpert engagiert
sich nicht nur in der Agenda 21, sondern ist auch seit vielen Jahren
Bienenzüchter.
Johannes Eggers, Gründungsmitglied der Agenda 21 sowie engagiert im
BUND und im Landschaftsbeirat des Rhein-Sieg-Kreises, kann auf mehr
als 30 Jahre ehrenamtliche Arbeit für den Natur- und Umweltschutz
zurückblicken. In den 1980er-Jahren leitete er die Bürgerinitiative
„Erhaltet das Siegtal“, der es gelang, trotz bereits baureifer
Planung, eine Autobahn im Siegtal zu verhindern. In dieses Projekt war
damals auch Klaus Pipke eingebunden. Johannes Eggert hatte ihn dazu
verdonnert, morgens um 6 Uhr Autos im Siegtal zu zählen, um die
tatsächliche Verkehrsbelastung festzustellen.
Im gesamten Stadtgebiet sind tagtäglich viele Naturschutzwarte und
Landschaftswächter unterwegs, die sich um „ihre“ oft riesigen
Gebiete kümmern. Manch einer ist ihnen sicherlich schon begegnet,
ohne es zu wissen. Denn Hans-Günter Linden, Robert Schramm,
Christfried Petzold, Dieter Thomas, Rolf Nonn und Wolfgang Wagner und
viele andere versehen ihren Dienst an der Natur in der Regel
unauffällig. Ob zu Fuß unterwegs oder wie Wolfgang Wagner manchmal
mit dem Moped, sie werden erst aktiv, wenn es gilt,Missstände
aufzuklären oder zu verhindern. Wilde Müllkippen in unberührter
Natur, freilaufende Hunde in Brutgebieten oder Moto-Cross-Rennen auf
Waldwegen und Wiesen - hier schreiten die Naturschutzwarte ein.
Auf Wolfgang Wagner kommen jährlich von April bis August
Spezialaufgaben zu. Als ausgewiesener Mykologe (Pilzkenner) versucht
er nicht nur die Pilze vor mutwilliger Verstörung zu schützen, er
wird auch oft als Experte bei Vergiftungsfällen hinzugezogen. Sein
Rat an Hobby-Pilzsammler: Suchen, pflücken, kochen, essen… und dann
nachschauen was es für ein Pilz war - ist die falsche Reihenfolge!
Außerdem wurde Ralf Jakob, Susanne Heyd, Bernd Schmitz, Hannegret
Krion, Dr. Ulrich Kuczkowiak, Hans-Werner Rauer, der Ökomenische
Umweltkreis, Regina Osterhaus-Ehm, Heinz Wittershagen, Eginhard
Joachim und Marie Luise Spiekemann-Schiefer geehrt.
Bürgermeister Klaus Pipke nahm die Ehrungen vor und bedankte sich bei
den Preisträgern, aber auch bei allen anderen Menschen, die sich im
Natur- und Umweltschutz einsetzen im Namen der Stadt, der Verwaltung
und des Rates der Stadt bedankte.
- Günter Widl
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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