Der Digitalisierung zum Trotz
Der Schachverein Hennef feiert sein 90-jähriges Bestehen

Joachim Vossenkuhl (an der Tafel) erklärt den Mitgliedern des Schachvereins beim Training das „Londoner System“ und dessen Vorzüge. | Foto: Schulze
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  • Joachim Vossenkuhl (an der Tafel) erklärt den Mitgliedern des Schachvereins beim Training das „Londoner System“ und dessen Vorzüge.
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Hennef - Gespannt sitzen die Mitglieder des Schachvereins Hennef vor den
schwarz-weiß karierten Schachbrettern. Joachim Vossenkuhl steht an
einer Tafel, auf der ein magnetisches Schachbrett angebracht ist. Nach
und nach erklärt er das „Londoner System“, mit dem eine
Schachpartie eröffnet werden kann. Die Spieler schauen aufmerksam zu
und tippen, was die nächsten Züge sein könnten. So laufen viele
Trainings beim Schachverein ab.

Anschließend spielen Jung und Alt gegeneinander und versuchen, das
neu erlernte Wissen anzuwenden. Joachim Vossenkuhl spielt seit 36
Jahren Schach, seit etwa einem Jahr ist er Mitglied im Hennefer
Schachverein. „Keine Partie ist wie die andere, es passiert immer
etwas Neues und ich lerne immer dazu“, erzählt er, was ihn an der
Sportart so fasziniert. Er habe ab und zu Pausen eingelegt, letzten
Endes hat er aber immer wieder das Schachbrett ausgepackt und wieder
begonnen, zu trainieren.

Wie Joachim Vossenkuhl geht es den meisten Spielern, die schon länger
Schach spielen oder sich für den Sport interessieren. Doch was ist
mit denen, die erst seit Kurzem dabei sind, was ist die Faszination
dahinter? Martin Seidel ist heute 23 Jahre alt und weiß noch sehr
gut, wie er zum Schach gekommen ist: „Als Kind habe ich oft gegen
meinen Opa und meinen Vater gespielt. Auf dem Kindersportfest in
Hennef habe ich dann diesen Verein kennengelernt und war sofort Feuer
und Flamme“. Heute zählt er zu den besten Spielern im Verein und
hat schon diverse Turniere und Meisterschaften gewonnen.

In einer Gesellschaft, die sich mehr und mehr mit elektronischen
Geräten beschäftigt und manchmal den Sport vernachlässigt, ist es
umso schöner, wenn sich ein solcher Verein behaupten kann. Peter
Pütz weiß, dass die neue Technik nicht unbedingt schlecht oder
hinderlich sein muss: „Mit elektronischen Schachprogrammen ist es
viel einfacher, zu trainieren. Man braucht keinen Gegenspieler und der
Computer kann einen immer wieder fordern, weil er so viel schneller
und raffinierter ist“.

Der Schachverein in Hennef wurde 1927 ins Leben gerufen. Vieles ist
seitdem geblieben. Jede Woche treffen sich Interessierte, spielen
gemütlich gegen- und miteinander und lernen Strategien, Taktiken und
Systeme. Doch eine entscheidende Sache habe sich verändert: „In den
letzten 20 Jahren beschäftigen wir uns verstärkt mit der
Jugendarbeit. Nur so haben wir überhaupt Chancen, neue Mitglieder zu
gewinnen“, erklärt Hans-Peter Müller, der seit 40 Jahren Mitglied
im Hennefer Schachverein ist. Ein Teil der Jugendarbeit ist daher auch
das Kindersportfest, bei dem sich der Schachverein präsentiert.
Außerdem finden regelmäßig Turniere statt, bei denen sich die
Kleinen untereinander oder aber auch mit den Großen messen können.

Der Schachverein sitzt im Haus der Malteser in der Theodor-Heuss-Allee
23. Jeden Montag von 17 bis 19 Uhr trainieren die Jugendlichen, jeden
Mittwoch ab 18.30 Uhr die Erwachsenen. Wer sich für Schach
interessiert, kann einfach zu den Trainings kommen und zuschauen oder
direkt mitmachen.

Zudem feiert der Schachverein bald sein großes Jubiläum. Von
Freitag, 18. August, bis Sonntag, 20. August, findet das große
Jubiläums-Schachturnier in der Meys Fabrik, Beethovenstraße 21,
statt, welches der Schachverein Hennef ausrichtet. Schirmherr des
Turniers ist Bürgermeister Klaus Pipke. Anmeldemöglichkeiten sind
per E-Mail, auf der Internetseite des Schachvereins Hennef oder
telefonisch bei der Turnierleitung. Weitere Informationen zu Ablauf
und Anmeldung gibt es auf der Vereinsseite unter
www.sv-hennef.de.

- Johanna Schulze

Joachim Vossenkuhl (an der Tafel) erklärt den Mitgliedern des Schachvereins beim Training das „Londoner System“ und dessen Vorzüge. | Foto: Schulze
Der 23-jährige Martin Seidel spielt bereits seit zwölf Jahren im Verein Schach und gilt als das „Nachwuchstalent“ des Hennefer Schachvereins. | Foto: Schulze
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