Der erste Spatenstich
Die Feuerwehr in Söven bekommt ein neues Feuerwehrhaus

Uwe Faber, Markus Henkel, Michael Herkenrath, Michael Walter und Mario Dahm (v.li.) nahmen gemeinsam den symbolischen ersten Spatenstich für das neue Sövener Feuerwehrhaus vor. | Foto: Heimermann
  • Uwe Faber, Markus Henkel, Michael Herkenrath, Michael Walter und Mario Dahm (v.li.) nahmen gemeinsam den symbolischen ersten Spatenstich für das neue Sövener Feuerwehrhaus vor.
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Söven - Auf der Wiese an der Sövener Straße (L331) oberhalb von Haus
Dürresbach wird das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr
Söven gebaut. Beim symbolischen Spatenstich für das Bauvorhaben
hatte man den Umriss des Neubaus mit Feuerwehrschläuchen markiert,
sodass die Größe des Vorhabens gut erkennbar war, ein großes Banner
zeigte das geplante Gebäude.

Bei sonnigem Wetter begrüßte Bürgermeister Mario Dahm rund 50
Gäste: "Ich freue mich, dass so viele heute Morgen gekommen sind und
wir das hier draußen mit Abstand machen können. Ich glaube, das ist
heute ein ganz guter Tag, das Wetter passt, denn der Spatenstich
markiert den Bau unseres neuen Feuerwehrhauses hier in Söven. Für
mich persönlich ist es auch der erste Spatenstich. Ein Spatenstich
für das aktuell größte Bauprojekt der Stadt Hennef. Wir haben
Kosten für den Neubau von 5,86 Millionen Euro".

Weiter begründete Dahm die Dringlichkeit des Feuerwehrhauses für die
Löschgruppe Söven: "Laut Brandschutzbedarfsplan entspricht der alte
Standort neben dem Sportplatz nicht mehr den heutigen Anforderungen an
ein Feuerwehrhaus und kann nicht erweitert werden. Ein Neubau ist
trotz der angespannten Haushaltslage der Stadt richtig und wichtig.
Die Sicherheit der Bürger muss unabhängig von finanziellen
Erwägungen gewährleistet sein. Die Kollegen der Feuerwehr brauchen
zwingend eine optimale Infrastruktur. Sie leisten eine so wichtige
Arbeit für unsere Stadt und das Gemeinwohl. Insofern ist der
Spatenstich heute ein ganz wichtiges Signal. Ich bin froh, dass es
jetzt losgeht und freue mich auf ein baldiges Richtfest sowie die
Eröffnung im kommenden Jahr". Er erinnerte aber auch an die rund 500
Einsätze bei dem letzten Unwetter, was zeige, wie wichtig eine gut
ausgerüstete Feuerwehr sei und dankte nochmals für den geleisteten
Einsatz.

"Das Feuerwehrhaus, eine Geschichte, am Anfang stand ein
Kompromiss"... Mit diesen Worten begann Feuerwehrchef Markus Henkel,
den Werdegang vom Wunsch bis zur Verwirklichung des neuen Hauses
aufzuzeigen. Sein Fazit dieser Geschichte: "Was lange währt, wird
doppelt gut". Für ihn fördert der Neubau auch die Motivation und den
Einsatz seiner Kameraden. Daher ist es für ihn ein gutes Zeichen,
"dass es hier in Söven bald los geht und drücken wir uns die Daumen,
dass die Baustelle unfallfrei und zügig fortschreitet".

"Ich wünsche allen Beteiligten ein gutes Gelingen, damit wir bald
hier einziehen können", sagte Uwe Faber, der sich als Sövens
Löschgruppenführer stark für das Vorhaben engagierte.

Der Erste Beigeordnete Michael Walter ist zuständig für die
Feuerwehr und berichtete, dass sich in den letzten acht Jahren viel
getan habe: "Für die zeitgemäße Ausstattung der Freiwilligen
Feuerwehr haben wir mehrere Millionen Euro für Fahrzeuge, Geräte,
Digitalfunk und Schutzkleidung investiert. Wir können uns auf unsere
ehrenamtlichen Einsatzkräfte rund um die Uhr verlassen. Müssen ihnen
aber im Gegenzug das Material und die Ressourcen zur Verfügung
stellen, die zur vielfältigen Aufgabenerledigung notwendig sind".

Als letzter Redner trat Michael Herkenrath, der Planer des Objekts,
ans Mikrofon und kam auf die Worte von Henkel zurück: "Was lange
währt wird endlich gut und gut Ding will Weile haben". Für ihn war
es aber auch ein langer Prozess gewesen und eine besondere
Herausforderung in Zeiten des Klimawandels mit der neuartigen
überwiegend ökologischen Holzbauweise, dem großen Wasserspeicher,
der Photovoltaikanlage und der Dachbegrünung auf dem Flachdach. Zudem
wird das Gebäude mit Geothermie geheizt. "Das Feuerwehrhaus hier in
Söven ist eines der wichtigsten und ersten Objekte, was wir unter
diesen Aspekten hier planen", betonte Herkenrath.

Die Löschgruppe Söven ist eine von fünf Einheiten der Freiwilligen
Feuerwehr Hennef und für den westlichen Stadtbereich zuständig. Im
Regelfall wird sie als erste Einheit neben dem Standort Söven auch
für die Ortschaften und Weiler Dürresbach, Wippenhohn, Kümpel,
Rott, Dambroich, Haus Ölgarten, Scheurenmühle, Blankenbach,
Hommerich, Hofen, Eichfeld, Westerhausen, Lanzenbach, Kurenbach,
Liesberg, Broichhausen und Kurscheid gerufen. Sie übernimmt aber auch
viele Sonderaufgaben im ganzen Stadtgebiet mit ihrer
Zusatzqualifikation im Bereich der erweiterten Absturzsicherung sowie
der Gerätschaften für die Wasserförderung über lange Wegestrecken.
Auch in vielen anderen feuerwehrrelevanten Bereichen hat die
Löschgruppe Söven eine kompetente Qualifikation. Dazu gehören unter
anderem Atemschutzgeräteträger, Sprechfunker, Technische
Hilfeleistung, ABC, Maschinist für Löschfahrzeuge, Erweiterte
Absturzsicherung, Menschenrettung aus Bäumen, Motorsägenführer und
Hochwasserschutz. Zurzeit verfügt die Löschgruppe Söven über 34
aktive Kameraden, dazu kommen die 16 Jugendfeuerwehrleute und acht
Mitglieder der Ehrenabteilung. Durch die Sonderaufgaben - besonders
der Höhenrettung - hat man in Söven keine Nachwuchssorgen. "Trotz
der Pandemie haben wir zwei Interessenten, die zu uns kommen wollen",
sagte Uwe Faber, was für die Freiwillige Feuerwehr viel ist.

Er freut sich auf den neuen Standort mit der modernen zeitgemäßen
Ausstattung. Im Erdgeschoss wird sich neben der Fahrzeughalle der
Sozialtrakt, die Umkleiden für 50 Aktive, das Büro der
Einsatzleitung, ein Besprechungsraum sowie ein Schulungsraum für bis
zu 46 Personen, ein Übungsraum für die Jugendfeuerwehr
einschließlich Umkleiden, ein Fitnessraum, außerdem Küche und
Lagerräume befinden. Die Fahrzeughalle ist für fünf
Feuerwehrfahrzeuge, Lager und Werkstatt mit Absauganlage ausgelegt.
Der Parkplatz bietet 42 kw-Stellplätze, außerdem 20 Fahrrad-und
Motorradstellplätze sowie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Der
große Vorplatz kann als Übungsplatz und Außenwaschplatz genutzt
werden. Über der Fahrzeughalle im Obergeschoss gibt es weitere
Lagerflächen. Die Lage des künftigen Standortes  ermöglicht der
Löschgruppe ein schnellere Ausrücken und Erreichen des Einsatzortes.

Die behindertengerechte Erdgeschossplanung ermöglicht es, im
Katastrophenfall der Bevölkerung die Räumlichkeiten als Unterkunft
zur Verfügung zu stellen. Der große Wasservorratsspeicher,  der auf
dem Gelände errichte wird, ist für Notfälle. So kann man damit in
trockenen Sommern die Bäume in der Stadt bewässern.

Momentan verfügt die Löschgruppe über einen Mannschaftswagen (MTF),
ein Wechselladerfahrzeug (WLF)-beladen unter anderem mit 2000 Meter
B-Schlauch, zwei tragbaren Feuerlöschkreiselpumpen, Lichtmast und
Wasserpumpen-, einen Gerätewagen (GW-L1) sowie ein
Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 10) und ein mittlere
Löschfahrzeug mit Zusatzbeladung zur Absturzsicherung.

- A. Heimermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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