Erster Hennefer Seniorentag in der Meiersheide
Die Ursula-Lehr-Medaille verlieh die Bürgerstiftung Altenhilfe an den Initiativkreis Ehrenamt im Kurhaus

Prof. Dr. Rita Süssmuth überreicht den Ehrenamtspreis der Altenhilfe an den Initiativkreis Ehrenamt im Kurhaus e.V.
vl.: Bürgermeister Mario Dahm, Ralf Hiebert u. Herbert Dellory Vorsitzende und Gründer vom Initiativkreis, Rita Süssmuth, Thoma Wallau  und Hans Peter Lindlahr von der Bürgerstiftung
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  • Prof. Dr. Rita Süssmuth überreicht den Ehrenamtspreis der Altenhilfe an den Initiativkreis Ehrenamt im Kurhaus e.V.
    vl.: Bürgermeister Mario Dahm, Ralf Hiebert u. Herbert Dellory Vorsitzende und Gründer vom Initiativkreis, Rita Süssmuth, Thoma Wallau und Hans Peter Lindlahr von der Bürgerstiftung
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Hennef: Der erste Hennefer Seniorentag bot viel Information an den 35 Messeständen für die rund 750 älteren Besucher. Bürgermeister Mario Dahm eröffnete das Event in der Meiersheide und begrüßte die Gäste und besonders Prof. Dr. Rita Süssmuth. Bürgerstiftungsvorsitzender Thomas Wallau fasste sein Willkommen auf zwei Sätze zusammen: „Heute ist ein sehr guter Tag für die Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt. Heute ist ein sehr guter Tag für die Stadt Hennef und für die Bürgerstiftung Altenhilfe“. Er freute sich dann, Rita Süssmuth als erstes Highlight des Tages ihrem Impulsvortrag auf die Bühne zu bitten. Beeindruckend wie die 87-jährige ohne Manuskript in freier Rede 45 Minuten viele aktuelle Probleme der Gesellschaft ansprach. Sie betonte, dass die Jugend nicht so ist, wie sie oft dargestellt wird, für sie bringen jugendliche immer neue Dinge hervor, sind technisch begabt. „Wir ältere können auch jünger werden, wenn wir zusammenhalten mit jungen Menschen. Ich bin gerne mit jungen Leuten zusammen, weil ich deren Feuer brauche! Arbeit ist heute fast ein Schimpfwort, Arbeit muss wieder ein anderes Gewischt bekommen. Wir können nicht nur alle im Homeoffice arbeiten, sondern auch in Fabriken, wo man zusammenarbeitet. Wir werden nicht ohne Menschen aus dem Ausland leben können, darum müssen wir sie an Projekten teilnehmen lassen und uns dabei austauschen, das ist wichtig für die Integration. Wir reden viel, schaffen aber keine Fakten“ sagte Süssmuth und empfahl, zu lernen, sich wieder zugrüßen. „Der Mensch ist nicht nur Kopf, sondern auch Seele. Kopf, Seele und Solidarität gehören zusammen“ ist ihre Erkenntnis und ging dann auch auf die Ehrenamtler ein: „Der entscheidende Punkt bei den Ehrenamtlichen ist, sie zu beachten. Wissen, was Sie tun und warum sie es tun und trotzdem nicht aufhören, bei ganz, ganz schwierige Situationen. Wie müssen alle umlernen, umdenken, wir müssen gegenseitig von jüngeren und älteren lernen“ ist ihre Botschaft. Mit einem Blumenstrauß bedankte sich Thomas Wallau bei der Bundestagspräsidentin a.D.
Zum zweiten Mal verlieh dann die Bürgerstiftung Altenhilfe Stadt Hennef die Ursula-Lehr-Medaille, in diesem Jahr geht sie an den Initiativkreis Ehrenamt im Kurhaus e.V. Die Laudatio hielt Hans Peter Lindlahr, der Vorsitzender des Stiftungsrates. Der Initiativkreis wurde im Jahr 2003 gegründet. Einer der damaligen Motoren war Herbert Dellory,
„Durch den Einsatz des Vereins konnten verschiedene Aktionen im Kurhaus am Park geplant und durchgeführt werden, welche die Teilhabe am sozialen Leben der Senioren fördert und maßgeblich mitgestaltet“, heißt es in der Begründung des Vorschlags.
Die Angebote des Initiativkreises umfassten in den 21 Jahren Besuchsdienste, Spaziergänge, Lese- und Kreativkreise, Seniorengymnastik, Hundebesuche, Unterstützung bei Veranstaltungen, wie z.B. dem Tanztee oder dem Weihnachtsbasar. Jährlich finanziert der Verein einen Eiswagen, welcher die Senioren mit einer kühlen Erfrischung überrascht. Es wurden Ausflüge ins Stadion zum FC Hennef 05 unternommen und alle zwei Wochen stellen die ehrenamtlichen Helfer in der Klönrunde einen un-abhängigen Ansprechpartner für die Senioren in der Einrichtung dar.
Zwei Mitarbeitende aus dem Initiativkreis sagen zu ihrer Arbeit:
„Als ich vor 11 Jahren das erste Mal als Ehrenamtlerin ins Kurhaus kam, hatte ich wirklich keinen blassen Schimmer, was mich dort erwartet. Ich hatte kein bisschen Erfahrung, dafür aber jede Menge Lampenfieber. Heute möchte ich keinen Tag im Ehrenamt missen. Mein Leben ist reicher geworden.“
„Spaß muss sein: Da bin ich ein klassischer Rheinländer! Das Wort Ehrenamt hört sich immer so ernst an, mir macht jede Tour Spaß! Bei den Kurhaus-Ausflügen sitze ich jetzt schon seit Jahren regelmäßig am Lenkrad und freue mich jedes Mal wieder über gute Stimmung im Bus.“
„Wer so viel Freude an der ehrenamtlichen Arbeit für Seniorinnen und Senioren hat, wer sich so lange und so engagiert für Seniorinnen und Senioren einsetzt, wer nicht auf die Uhr schaut, wenn es mal etwas länger dauert und später wird, der hat die Auszeichnung mit der Ursula-Lehr-Medaille, getreu deren Leitspruch verdient: Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird sondern wie man alt wird“ so H.P. Lindlahr.
Die Voraussetzungen zur Verleihung der Ursula-Lehr-Medaille hat der Initiativkreis Ehrenamt im Kurhaus e.V. daher mehr als erfüllt. Die Frauen und Männer„Helfen, pflegen und fördern“ ehrenamtlich die Senioren. Die Stiftung hat sich deshalb einstimmig für den Initiativkreis entschieden.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Heimermann aus Hennef

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