Angsteinflößende Strecke
Fahrrad-Demonstration auf der B8 verleiht Petition Nachdruck
Uckerath -
„Sicherheit hat Vorfahrt“, „es wird Zeit“, „Radweg jetzt, B8
= Lebensgefahr“ oder „Willkommen auf dem Highway to Hell“ stand
auf den Plakaten, die Anwohner gemalt und an der Bundesstraße 8
aufgehängt hatten. 1001 Unterstützer hatten bereits die Petition zum
Bau eines Geh- und Radweges an der B8 (das Extra-Blatt berichtete)
unterschrieben, nun sollte eine Fahrrad-Demonstration ihr noch einmal
entsprechenden Nachdruck verleihen.
Die Geduld der abgeschnittenen 80 Anwohner östlich von Uckerath hatte
ein Ende. Sie wollen nicht länger warten, sondern handeln. 45
Demonstranten - die Zahl der Meldungen war wesentlich größer, doch
coronabedingt durften nicht mehr mitfahren - versammelten sich auf
Einladung des Heimatvereins Eichholz und des Allgemeinen Deutschen
Fahrrad-Clubs
(ADFC) Hennef mit selbst gemalten Bannern und Plakaten am
Pantaleon-Schmitz-Platz, um von dort aus die Strecke des geforderten
Geh- und Radweges an der B8 bis zur Landesgrenze in Buchholz-Mendt
abzufahren. Wigand Hey aus Bierth etwa beteiligte sich an der
Demonstration, „weil mir die Situation an der B8 auf den Zeiger
geht“. Aus Angst würden er und seine Frau immer auf den vorhandenen
Gehwegen fahren, erklärte er.
Auch Heinrich Derksen, Anwohner aus Buchheide, der viel mit dem Rad
unterwegs ist, bezeichnete den gefährlichen Streckenabschnitt ohne
Geh- und Radweg zwischen Wasserheß und Mendt als angsteinflößend.
„Wir hätten gerne mal Kinder und wenn ich mir vorstelle, dass die
dann irgendwann zur Schule gehen…“. Es müsse dringend etwas
geschehen.
Rentner Rolf Schneider aus Geistingen fuhr bis 2008 täglich mit dem
Rad zur Arbeit nach Mendt. Das sei damals schon nicht ganz
ungefährlich gewesen, doch mittlerweile werde die Situation gerade in
dem angemahnten Abschnitt für Radfahrer immer riskanter. Geradezu
eine Schande sei die Buchheider Bushaltestelle in Fahrtrichtung Mendt:
Dicht an der Straße und ohne jegliche Befestigung: „Die Leute
stehen da zeitweilig im Schlamm“. Aber man kenne das ja, die Mühlen
der Bürokratie mahlen sehr langsam. Der Landtagsabgeordnete Björn
Franken (CDU), dem vor der Demonstrationsfahrt die Unterschriften zur
Petition überreicht wurden, mochte auch nicht zu große Hoffnungen
wecken. „Wenn sich bei den Verhandlungen mit den Anwohnern
bezüglich des Grunderwerbs alle einig sind, kann es schnell gehen“,
meinte er. Möglichweise dauere es aber auch noch lange, bis der Geh-
und Radweg gebaut werden könne. „Sie dürfen sich aber darauf
verlassen, dass ich mich darum kümmere und das Verfahren möglichst
vorantreibe.Wir stehen da Seite an Seite“, so Franken.
ADFC-Ortsgruppensprecher Sigurd van Riesen erklärte: „Wir haben uns
vorgenommen, dass wir jedes Jahr hier demonstrieren werden, bis der
Geh- und Fahrradweg fertig ist“.
#article
Noch bis zum 2. März kann die
Petition unterschrieben
werden. Nähere Informationen auch unter
www.heimatverein-eichholz.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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