Stolzer Tag für ganz Hennef
Feierliche Eröffnung des Sibilla Hospiz
Bödingen. „Wir sind stolz auf diesen Tag“, waren die ersten Worte von Dr. Willi Fuchs (Vorsitzender Sibilla Hospiz Bödingen) an die rund 100 geladenen Gästen der Eröffnungsfeier im Lichthof vom Sibilla Hospiz. Unter den Gästen auch die 83-jährige Sibilla Brombach aus Deesem, die Pionierin der privaten Hospizbewegung in Deutschland. „Deshalb haben wir auch den Namen ,Sibilla‘ für unser Hospiz gewählt, aber auch, weil Sie und viele Menschen sich täglich für andere einsetzen“, so Dr. Fuchs. Was der Verein seit seiner Gründung 2017 bis zur Eröffnung geleistet hat, ist einzigartig. Dr. Fuchs nannte einige Glücksmomente, die zum Erfolg führten: Stiftung des Grundstückes von Clemenz und Oliver Wirtz, Investor Dr. Reinold Hagen Stiftung Bonn, Architektenteam ARGE ARIS/ Moser Löer und ein engagierter erfahrener Bauleiter Frank Hemmersbach. Er dankte aber auch seinem Vorstands-team, den 584 Vereinsmitgliedern und den vielen Spendern, mit deren Hilfe 80 Prozent der 1,5 Millionen Euro für Garten, Innenausstattung und Vorlaufskosten für Personal gestemmt wurden. Mit einem Zitat von Cicely Saunders (Begründerin der modernen Hospizbewegung) endete seine Rede: „Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind. Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben können“.
Für den erkrankten NRW-Innenminister Karl-Josef Laumann überbrachte sein Staatssekretär Matthias Heidmeier die Grußworte und zeigte sich voller Demut und sagte: „Ich komme mir so klein vor, wenn ich hier stehe und sehe, was die Bürgerschaft mit dem Hospiz errichtet hat. Wenn im Terrorkampf der Hamas oder im Krieg der Russen in der Ukraine sinnlos Menschenleben verheizt werden, dann unterscheidet das unsere demokratische Gesellschaft im Umgang mit dem Sterben von anderen. Bei aller Kritik der Gesellschaft an die Politik, ihre ehrenamtliche Arbeit beruht vor allem auf einer Vertrauensbasis, davor verneige ich mich“. Auch Landrat Sebastian Schuster zeigt sich stolz vom ehrenamtlichen Engagement in Hennef. Für ihn sei ein Hospiz eine Herzensangelegenheit mit dem obersten Ziel, wahren von Lebensqualität und dass die Menschen selbstbestimmt in Würde sich auf dem letzten Weg nicht allein fühlen. Er schloss sein Grußwort mit dem Zitat von Lothar Seiwert: „Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben“. Für Bürgermeister Mario Dahm wird die Stadt Hennef mit dem Sibilla Hospiz auch etwas lebenswerter. „Im Rekordtempo geschaffen, was bleiben wird, ein Ort, der den Hennefer Zuversicht gibt“.
Im Juli 2023 ernannte die Sibilla Hospiz gGmbH Hajo Noppeney zu ihrem Geschäftsführer. Für ihn ist die Entstehung des Hospizes ein Gemeinschaftswerk. „Ich darf für meine 32 hochmotivierten Mitarbeitenden sagen: Wir haben Demut und sind dankbar, in so einem schönen Haus an so einer schönen Aufgabe arbeiten zu dürfen. Damit wir als Team zusammenwachsen, beschäftigen wir die Mitarbeitenden schon einen Monat vor dem Einzug der ersten Gäste am 2. April“. Noppeney geht von jährlich 1.000 Menschen aus, die im Sibilla Hospiz versorgt werden. Neben den rund 250 Gästen noch 750 Angehörige. Für ihn soll das Hospiz ein Ort des Lebens sein, in dem auch Veranstaltungen, Ausstellungen und mit Karnevalsvereinen gefeiert werden soll. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern werden im neuen Hospiz auch etwa 40 Ehrenamtler tätig sein, die an vielen Stellen eingesetzt werden wie beispielsweise in der Gartenpflege, bei Veranstaltungen oder an der Rezeption. In der Ausbildung zu Sterbebegleitern arbeitet das Hospiz eng mit dem Lebenskreis Hennef zusammen. Mehrere Ärzte stehen dem Hospiz 24 Stunden Tag und Nacht für ärztliche Hilfe zur Verfügung. Deren künftiger Leiter und Vorstandsmitglied Dr. Dirk Franken bedankte sich mit Blumenstrauß und Umarmung bei Dr. Willi Fuchs: „Du hattest die Idee und warst mit deiner Kompetenz der Motor des Ganzen, wir sind dir gefolgt“. Die Feierlichkeiten begleiteten musikalisch Pianisten der Musikschule Hennef.
Am Folgetag hatte das Sibilla Hospiz zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen, von der viele Besucher gebraucht machten, um sich die Räumlichkeiten vor Ort anzusehen und sich zu informieren.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Alfred Heimermann aus Hennef | |
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