Niemals vergessen
Hennef gedenkt der Reichspogromnacht vor 80 Jahren

Die Stolpersteine im Hennefer Ortsteil Rott erinnern an die Mitglieder der Familien Kaufmann (Foto), Ransenberg und Seligmann. Verlegt wurden sie durch Gunter Demnig. | Foto: Stadt Hennef
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Hennef - 2018 jährt sich die Reichspogromnacht, in der deutschlandweit
Tausende von Synagogen zerstört wurden, zum 80. Mal. Die Synagoge in
Hennef-Geistingen wurde am 10. November 1938 niedergebrannt. In den
folgenden Jahren wurden die Mitglieder der jüdischen Gemeinde
Hennef-Geistingen vertrieben, verhaftet, deportiert und ermordet. Der
Ökumenekreis der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und
die Stadt Hennef gedenken dieser Ereignisse mit mehreren
Veranstaltungen. Kürzlich wurden von Gunter Demnig zehn Stolpersteine
verlegt: Neun Stolpersteine im Ortsteil Rott, die an die Mitglieder
der Familien Kaufmann, Ransenberg und Seligmann erinnern und ein
Stolperstein im Hennefer Zentrum für Hermann Levy, der viele Jahre
Vorsteher der jüdischen Gemeinde Hennef war. Roman Kovar spach an
jedem der Orte, wo Stolpersteine verlegt wurden, das jüdische Gebet
„Kaddisch“ zum Totengedenken.

Eine Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hennef ist
ab dem 6. November im Rathaus, Frankfurter Straße 97, bis zum 7.
Dezember zu sehen. Die Ausstellung wird am 6. November um 18 Uhr
eröffnet. Sie wird auf ezwa 20 neu konzipierten Informationstafeln
gezeigt. Diese sind so gestaltet, dass sie im Nachgang von
Interessierten ausgeliehen werden können. In Verbindung mit der
Ausstellungseröffnung wird ein Dokumentarfilm gezeigt, der die
Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hennef-Geistingen und der
Familien in Rott erzählt.

Der Gang des Gedenkens - veranstaltet vom Ökumenekreis der
evangelischen und katholischen Kirchengemeinden - zur Erinnerung an
die Zerstörung der Geistinger Synagoge findet am Samstag, 10.
November, um 19 Uhr statt. Der Beginn ist in der katholischen Kirche
Sankt Michael Geistingen, Kurhausstraße 1, im Anschluss gibt es einen
gemeinsamen Gang zu der Gedenkstätte der Synagoge in der Bergstraße.

In Hennef kann man an mehreren Gedenkstätten der jüdischen Gemeinde
und den ermordeten Mitgliedern gedenken. An der Außenseite der Apsis
der Ruine der Synagoge in der Bergstraße sind Tafeln mit den Namen
der Ermordeten angebracht. Insgesamt wurden im Hennefer Stadtgebiet
nun 27 Stolpersteine verlegt. Im Rathaus ist eine Dauerausstellung zur
jüdischen Gemeinde in Hennef mit Modellen der Synagoge und des
Thoraschreins der Synagoge, einer Stele mit einem Originalstein der
Synagoge, einer Menora, Bronzeskulpturen, Fotos des Inneren sowie der
zerstörten Synagoge und eine Tafel mit Namen der verfolgten und
ermordeten Juden zu sehen. Der alte Friedhof der jüdischen Gemeinde
befindet sich in Geistingen in der Hermann-Levy-Straße.

Die Stolpersteine im Hennefer Ortsteil Rott erinnern an die Mitglieder der Familien Kaufmann (Foto), Ransenberg und Seligmann. Verlegt wurden sie durch Gunter Demnig. | Foto: Stadt Hennef
Gunter Demnig verlegte die Stolpersteine in Rott und im Zentrum. Zahlreiche Bürger nahmen daran teil und gedachten so der damaligen jüdischen Bewohner. | Foto: Stadt Hennef
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