Schulstart in Hennef
Hoffnung auf ein deutlich entspannteres kommendes Schuljahr
Hennef - Mitte letzter Woche hat das neue Schuljahr angefangen. Verfolgt man
die bundesweite Diskussion zum Thema „Corona und Schule“, mag man
den Eindruck bekommen, dass die Ferien ganz plötzlich und unerwartet
zu Ende gegangen sind und wir nicht schon die zweiten Sommerferien und
die insgesamt sechsten Ferien in Pandemiezeiten hinter uns gebracht
haben. Wie dem auch sei, alle Beteiligten hoffen, dass der Unterricht
schnellstmöglich und auch so lange wie möglich als
Präsenzunterricht stattfinden kann - zum Wohle der Kinder, Lehrer und
Eltern. Damit dies auch Realität wird, bedarf es nach wie vor großer
Anstrengungen an vielen Stellen.
Das Thema Impfung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn je mehr
Beteiligte einen vollständigen Impfschutz haben, desto geringer ist
die Ansteckungsgefahr. Eine Impfung soll laut NRW- Schulministerin
Yvonne Gebauer aber keine Voraussetzung sein, um am Präsenzunterricht
teilzunehmen. Demnach werde es auch keine Impfpflicht für Schüler,
Lehrer oder andere am Schulleben Beteiligte geben. In der
Förderschule „In der Geisbach“ sieht Schulleiterin Margret Hagen
keinen übermäßigen Grund zur Sorge: „Alle Lehrkräfte wurden im
April und Mai vollständig geimpft. Ebenso die Betreuungskräfte,
Mitarbeiter im Ganztag, der Hausmeister und die Schulsekretärin“.
Und auch Beatrix Glaser, Rektorin des Gymnasiums, verkündete auf
Anfrage, dass sie von einer sehr hohen Impfquote innerhalb der
Lehrerschaft ausgeht. Die Debatte um eine Impfpflicht verfolge man
aufmerksam, die Entscheidungen würden aber woanders getroffen als in
den Schulen. Margret Hagen berichtet zudem, dass auch einige ihrer
Schüler bereits geimpft seien. Nachdem die Ständige Impfkommission
nun auch ausdrücklich eine Impfung für Jugendliche ab zwölf Jahre
empfiehlt, wird die Quote hier in den nächsten Wochen wohl weiter
steigen.
Bereits Routine sind an Gymnasium und Förderschule die übrigen
Maßnahmen wie Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen, feste
Sitzplätze, verschiedene Wegeführungen und regelmäßige Tests.
Letztere müssen nur noch nicht-geimpfte Schüler und Lehrer machen,
in der Förderschule per Lolli-Test.
Auch besonders im Fokus: Die Luft im Klassenraum. 140 Millionen Euro
stellen Bund und Land für Luftfilter zur Verfügung. In Hennef wird
aber wohl kein einziger Luftfilter angeschafft. Wie die Stadt
mitteilt, sei dies nicht notwendig, weil eine Begehung ergeben habe,
dass nahezu alle Klassenräume gut zu lüften (Kategorie 1) seien und
daher eine Anschaffung gar nicht erst empfohlen werde. Man werde die
Situation aber weiter beobachten. Für die Förderschule sieht Margret
Hagen auch keinen Bedarf, Beatrix Glaser hält „bei einer begrenzten
Anzahl von Räumen“ den Einsatz von Luftfiltern für sinnvoll.
Diplomatisch äußern sich beide Schulleiterinnen zur Diskussion, ob
bei einer festgestellten Infektion gleich die ganze Klasse in
Quarantäne gehen soll. Man werde auf die Vorgaben von Gesundheitsamt
bzw. Schulaufsicht warten und diesen vertrauen. Umgesetzt werden
müssen diese in jedem Fall, auch wenn es aus pädagogischer Sicht und
im Sinne der Schüler nicht von Vorteil wäre.
Und wie werden nun die ersten Schultage aussehen? „Zunächst wird es
darum gehen, die Schülerschaft wieder gut auf den Schulalltag
einzustellen. Die Lehrkräfte werden in den ersten Tagen den
Schwerpunkt auf soziale Interaktionen legen, wozu auch eine dem
Förderbedarf entsprechende ,Willkommenskultur‘ geplant wurde. Die
Diagnose der Lernstände wird dann in den nachfolgenden Wochen
ermittelt“, berichtet Margret Hagen. Am Gymnasium sind die Lehrer
dazu aufgerufen, die vom Schulministerium bereitgestellten Materialien
zur Diagnostik der Lernstände und für das Aufholen von
Lernrückständen zu nutzen. Rektorin Glaser will aber auch mehr Raum
für Austausch und Gespräche ermöglichen, etwa durch erweiterte
Elternsprechtage. „Auch im Rahmen des Ganztags haben wir
zusätzliche Angebote geschaffen, um Rückstände aufzuarbeiten“,
sagt sie.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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