Schlimmstes Szenario Realität
Horstmannsteg ist ab sofort nicht mehr benutzbar

Da die dauerhafte Tragfähigkeit des Horstmannsteges nicht mehr gewährleistet werden kann, kann die Brücke ab sofort nicht mehr genutzt werden. | Foto: BUND
  • Da die dauerhafte Tragfähigkeit des Horstmannsteges nicht mehr gewährleistet werden kann, kann die Brücke ab sofort nicht mehr genutzt werden.
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Nach einer erneuten, sehr eingehenden Prüfung der Standfestigkeit
muss die Brücke am Rainer-C-Horstmann-Weg, der so genannte
„Horstmannsteg“, ab heute Nachmittag (11. April) gesperrt werden.
Bei der Prüfung hat sich ergeben, dass die Zugeisen in den beiden
Gelenken des Brückenbogens 57 Jahre nach dem Bau so schadhaft sind,
dass sie nicht mehr dauerhaft tragfähig sind. Für die Prüfung hatte
man die Gelenke erstmals freigelegt. Zugeisen halten die Brückenteile
an den Brückenpfeilern. Angesichts dieses Befundes kommt der von der
Stadt beauftragte Statiker zu dem Ergebnis, dass das gesamte Bauwerk
nicht mehr dauerhaft tragfähig ist, und empfiehlt eine Sperrung. Der
Befund ist am frühen Dienstagabend bei der Stadt eingegangen.

Da die Brücke vormittags von Schulkindern und Berufspendlern genutzt
wird, hat man im Rathaus entschieden, die Brücke am Mittwoch bis zum
Nachmittag noch geöffnet zu halten. Insbesondere die Kinder, so die
Befürchtung, wären sonst unvermittelt zu erheblichen Umwegen auf
ihrem gewohnten Schulweg gezwungen worden. Der Stadtordnungsdienst war
jedoch vor Ort, regelte die Nutzung der Brücke und forderte die
Radfahrer zum Absteigen auf. Am Nachmittag um 17 Uhr wird die Brücke
dann geschlossen.

„Damit wird unsere größte Befürchtung zur Realität,“ so
Bürgermeister Klaus Pipke. „Nicht ohne Grund haben wir einen Neubau
frühzeitig geplant. Ich bin froh, dass wir nun mit dem BUND in
Gesprächen sind, um zügig den Neubau doch noch auf den Weg zu
bringen. Die jetzt nötige Sperrung haben wir uns nicht leichtgemacht
und uns den Befund ganz genau und sehr kritisch angeschaut. Aber das
Ergebnis ist eindeutig, wir müssen reagieren".

Schulwege und -busse

Kinder aus Allner und Müschmühle, die das Gymnasium, die Realschule,
die Hauptschule oder die Gesamtschule Hennef-West besuchen, sowie alle
Hennefer Grundschüler haben bereits heute einen Anspruch auf ein
kostenfreies, ganzjähriges Busticket (Eigenanteil 12€ für die
Nutzung in der Freizeit, an Wochenenden und in den Ferien im gesamten
VRS-Gebiet) und sind insofern nicht einzig auf den Horstmannsteg
angewiesen. Zudem gilt der Schulweg über die B478 (Allner Brücke)
für Schüler ab der Klasse 5 auch polizeilich als sicherer Schulweg.
Informationen zu Schulwegen und Schulbussen findet man unter
www.hennef.de/schulweg.

Hintergrund

Der 1961 gebaute Horstmannsteg verbindet die Hennefer Innenstadt mit
den Ortsteilen Allner, Müschmühle, Lauthausen, Bödingen, Bröl,
Happerschoß und Heisterschoß auf der rechten Seite des Flusses. Die
Brücke bietet vielen Bürgerinnen und Bürgern eine kurze und
hochwassersichere Verbindung ins Stadtzentrum. Im Rahmen der
regelmäßigen Überprüfungen wurden vor einigen Jahren diverse
bauliche und konstruktive Mängel an der bestehenden Brücke
festgestellt. Radfahrer dürfen die Brücke seither nicht nutzen und
die Standsicherheit des Bauwerks wurde laufend geprüft. Da eine
Sanierung der alten Brücke nicht mehr möglich ist, entschied sich
die Stadt für einen Ersatzneubau. Eine bereits 2015 und 2016
aufgestellte Planung war durch Einwände des Bundes für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) gegen die Befreiung von den
Festsetzungen des Landschaftsplanes 2017 auf Eis gelegt worden. Im
November 2017 hatte der Rhein-Sieg-Kreis die Befreiung
zurückgenommen. Stadt und BUND haben sich im Dezember und Januar 2018
zu sehr kooperativen Abstimmungsgesprächen getroffen und die
Grundlagen für eine einvernehmliche Neuplanung gelegt. Diese muss nun
weiter ausgeführt und auf den Weg durch die Instanzen gegeben werden.
Ein Neubau ist damit frühestens ab 2019 möglich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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