Unzulänglichkeiten werden behoben
Mietvertragsunterzeichnung für neue Polizeiwache

Unterzeichnung mit Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeister Klaus Pipke und Clemens Wirtz (v.li.). | Foto: Woiciech
  • Unterzeichnung mit Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeister Klaus Pipke und Clemens Wirtz (v.li.).
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Hennef -

Nach über 30 Jahren geht für die Polizeiwache in der Lindenstraße
eine Ära zu Ende. 1986 zog man in diese Räumlichkeiten, die etwa 400
Quadratmeter Fläche auf drei Ebenen umfassen. „Damals hatte die
Stadt rund 25.000 Einwohner, heute haben wir etwa 48.000 Menschen.
Hennef wächst zwar, die Polizei allerdings nicht“, so
Bürgermeister Klaus Pipke. Der Standort entspricht nach drei
Jahrzehnten natürlich nicht mehr dem gängigen technischen Standard.
Neben argen Platzproblemen für die über 30 Mitarbeiter ergeben sich
obendrein Erschwernisse bei Sicherheitsaspekten. Für den
„Gewahrsam“ kamen immer wieder Vorschriften hinzu, die einfach
nicht umzusetzen waren. Ohnehin gab es in Hennef keine Möglichkeit
für einen Dauergewahrsam. Hierfür wurde grundsätzlich Siegburg oder
Sankt Augustin genutzt. Aber auch die Infrastruktur für weibliche
Beamte im Bezug auf Sozial- und Sanitärräume machte die Arbeit
unheimlich schwierig. „Ich kenne die Unzulänglichkeiten der
Immobilie“, erklärte Landrat Sebastian Schuster.

Jetzt kann hier Abhilfe geschafft werden, nachdem der Landrat - als
oberster Chef der Kreispolizeibehörde - gemeinsam mit Investor
Clemens Wirtz den Mietvertrag unterzeichnet hat. Man baut auf dem
letzten zur Verfügung stehenden innerstädtischen Areal ein neues
Objekt, in dem unter anderem die Polizeiwache einzieht. Auf dem
ehemaligen Parkhausgelände am Hennefer Bahnhof sind des Weiteren 500
Quadratmeter Gewerbefläche in variabler Aufteilung geplant, 14
Sozialwohnungen mit etwa 65 Quadratmetern, sowie 14 frei finanzierbare
Einheiten. Kernstück jedoch ist der neue Polizeistandort mit
Kriminalkommissariat auf 700 Quadratmetern, verteilt auf zwei Ebenen.
Für die Beamten stehen im Außenbereich, ebenso im Innenhof,
genügend Stellplätze zur Nutzung bereit. Architektonisch soll sich
das Ganze in die Umgebung einpassen.

„Mit dem Land NRW gibt es nun einen verlässlichen Ankermieter“,
dokumentierte Sebastian Schuster. „Das neue Gebäude muss eine
zentrale Anlaufstelle für die Bürger sein. In der heutigen Zeit ist
Erreichbarkeit und Präsenz sehr wichtig“. Clemens Wirtz zeichnet
sich ferner für das große Objekt verantwortlich, das in der
Lindenstraße, Ecke Mozartstraße errichtet wird. „Das ist quasi die
Geburtsstunde des Konzeptes. Das Bauwerk liegt der Polizeiwache
gegenüber. Eines Tages kam ein Beamter vorbei und fragte, ob wir noch
Fläche frei hätten“, erinnert sich der Investor. Im November soll
der endgültige Plan für das Projekt vorliegen, sodass anschließend
schnell eine Baugenehmigung beantragt werden kann. Clemens Wirtz hofft
auf eine zügige Abwicklung, um im Mai/Juni 2018 zu starten.
Angestrebt wird eine Fertigstellung nach etwa 16 bis 18 Monaten,
Anfang 2020. Somit wäre die Polizeiwache im Frühjahr 2020 hier
einsatzfähig. Das Gesamtvolumen erstreckt sich im Moment auf
geschätzte acht bis neun Millionen Euro. „Vielleicht bekommen wir
noch Teile des Ordnungsamtes unter“, bringt Bürgermeister Klaus
Pipke eine Idee ein. Aber das ist Zukunftsmusik.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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