Gemütlich wie eh und je
Proklamation von Sebastian I. und Kerstin I. in Bröl
Bröl - Wie eh und je ist es eine besonders gemütliche Atmosphäre, wenn im
Saal Wolters Karneval gefeiert wird, so auch bei der Jubiläumssitzung
der KG Rot-Weiß Bröl. Sitzungspräsident Thorsten Büth begrüßte
die rund 350 Jecke aus Bröl und Umgebung im - bis in die letzte Ecke
gefüllten - Saal. In seinem Rückblick auf die 60-jährige
Vereinsgeschichte erwähnte er, dass Skeptiker dem Verein bei der
Gründung 1960 keine lange Lebensdauer zutrauten, aber schnell
entwickelte sich Rot-Weiß „Kalver“ Bröl zu einem festen
Bestandteil im Hennefer Karneval.
Bevor Bürgermeister Klaus Pipke das neue Prinzenpaar proklamierte,
verkündete er den Bröler Jecken eine gute Nachricht: Die Stadt habe
noch zum Jahresende 2019 das Landhaus Wolters gekauft so kann auch in
Zukunft im ehrwürdigen „Saal Wolter“ noch viele Jahre Karneval
gefeiert werden. Um dafür vom Land ein wenig Geld zu bekommen, hat er
den Kauf beim NRW-Strukturförderprogramm „Regionalen“ angemeldet.
Nach dieser frohen Botschaft schritt er zur Tat und stellte das
Bröler Prinzenpaar der Session vor und übergab ihnen symbolisch den
Schlüssel der Stadt.
Prinz Sebastian I. und Prinzessin Kerstin I. aus dem Hause Steinke
waren mittlerweile von der „Nippeser Bürgerwehr“ triumphierend in
den Saal auf die Bühne geleitet worden. Seit 20 Jahren ist das Paar
verheiratet, wohnt seitdem im selbsterrichteten Häuschen in der alten
„Lehm-kuhle“, wo sie auf den dem alten Keller der Großeltern
gebaut haben. Sie haben drei Kinder im Alter von 16, 12 und neun
Jahren.
Unter dem Motto „60 Johr Rut-Wieß Bröl, dat is net nur en Zahl,
dat is och en Jeföhl“ werden sie ihr närrisches Amt führen. Bei
der Verkündung der elf Paragraphen der Tollitäten ist §11 eine
besondere Herausforderung für Till Feierabend, den Chef von Prinz
Sebastian I. Er muss am Flughafen Köln-Bonn ein Fotoshooting mit dem
Prinzenpaar organisieren.
Prinz Sebastian I. wurde am 11. Dezember 1977 in Bad Godesberg
geboren. Aufgewachsen ist er in Uckerath. Nach seiner Lehre als Radio-
und Fernsehtechniker in Bröl zog es ihn in die Luftfahrt. Nach 18
Jahren bei einer Flugzeugwerft in Sankt Augustin-Hangelar ist er seit
Mai 2019 bei einer Fluggesellschaft am Köln/Bonner Flughafen als
Techniker beschäftigt. Seitdem er seine Prinzessin 1994 auf dem Weg
zur Schule kennen- und lieben gelernt hat, sind die Beiden ein Paar.
Geheiratet wurde dann 1999. Zu seinen Hobbys zählen unter anderem das
Eishockeyspielen und das Handwerkern in jeder Form.
Prinzessin Kerstin I. wurde am 30. Juli 1977 in Troisdorf geboren und
ist eine waschechte Brölerin. Schon ihre Urgroßeltern hatten ihr
Häuschen in der alten „Lehmkuhl“ (heutige Wilhelmstraße). Ein
paar Häuser weiter wohnt sie heute mit ihrer Familie, ihren Eltern
und der Familie ihrer Schwester. Nach dem Besuch der Realschule ist
sie nunmehr seit genau 25 Jahren als Finanzbeamtin beim Finanzamt
Siegburg beschäftigt. Verbunden mit dem Bröler Karneval ist sie
schon von Geburt an. Mit dem Kegelclub ihrer Mutter, den „Frechen
Spatzen“ und nachher den „Bröltalschwalben“ ist sie seit jeher
im Bröler Zug mitgegangen. Ihre jüngste Tochter tanzt seit etwa drei
Jahren bei der Mini- und Kindergarde. Zu den Hobbys der Prinzessin
zählen vor allem das Lesen, die Familie und das Reisen mit dem
Wohnmobil.
Mittelpunkt der Sitzung war natürlich die Proklamation, aber zu der
ausgezeichneten Stimmung der buntkostümierten Karnevalsjecken im Saal
sorgten auch die Darbietungen der eigenen Tanzgarden - der Mini &
Kindergarde, den Junioren und gegen Ende der Sitzung die tolle
Formation „Jecke Kalver Schnütche“ - bei. Frau Kühne und Dave
Davis (Motombo Umbokko) brachten mit ihren Wortbeiträgen ihr
aufmerksamens Publikum zum Lachen, so nannte Dave Davis den Friedhof
als „Hotel der Waagerechten“. Musikalisch begeisterten die
„Domstürmer“, „De Boore“, „Kölsch Fraktion“ und zum
Finale in einem 45-minütigen Konzert die „Räuber“.
- A. Heimermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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