Direktorin aus Leidenschaft
Renate Kellerbach verlässt die Kastanienschule
Söven - 16 Jahre war sie die Leitung, die gute Seele, die Unermüdliche an der
Kastanienschule. Nun heißt es für sie, Abschied zu nehmen. Abschied
von einer Schule, die für sie lange Zeit zusammen mit der Familie das
Wichtigste war. „Wenn die Kinder morgens zu mir laufen und mich
umarmen, dann weiß ich, dass ich ziemlich viel richtig gemacht
habe“, erzählte Renate Kellerbach, was sie täglich antreibt.
Zunächst arbeitete sie an verschiedenen Schulen als Lehrerin und
Konrektorin. 2001 kam die heute 61-Jährige als Direktorin an die GGS
Obergemeinde, die heutige Kastanienschule. „Ich wollte Schule
wirklich selbst gestalten. Eine Schule muss kindgerecht sein, die
Kinder kann man nicht auf eine Schule anpassen“, erläuterte sie.
Seitdem hat sie viele Veränderungen an der Kastanienschule miterlebt
und mitgestaltet. Eine Turnhalle wurde angebaut und damit verbunden
wurde die offenen Ganztagsschule (OGS) eingerichtet. Die
Jahrgangsmischung wurde eingeführt, sodass die kleinen von den
großen Schülern in einer Klasse lernen können und auch andersherum.
Die Schule wurde von „GGS Obergemeinde“ in „Kastanienschule“
umbenannt und es wurde ein großes Kastanienfest gefeiert. Viele neue
Spielgeräte haben den Schulhof ergänzt, verändert und damit an die
Bedürfnisse der Schüler angepasst.
Mit derzeit 163 Schulkindern in sieben jahrgangsübergreifenden
Klassen und zehn Lehrerinnen ist die Grundschule in Söven eine
vergleichsweise kleine Schule. Die Schüler kommen vor allem aus den
umliegenden Dörfern. Doch das macht diese Schule eben aus. „Die
Kinder kommen hier an meine immer offenstehende Bürotür und wollen
mich mitnehmen, um mir zu zeigen, was sie tolles gemacht haben.
Manchmal sind es gemalte Bilder, Kunststücke aus dem Turnunterricht
oder etwas Gebasteltes. So etwas ist nur hier möglich“, beschrieb
Renate Kellerbach die Schulatmosphäre.
Doch bald wird sie „zum letzten Mal durch diese Tür gehen“, wie
es in dem Lied „Alte Schule altes Haus“ von Rolf Zuckowski heißt
und welches immer bei der Abschiedsfeier der Viertklässler gesungen
wird. „Der letzte Schultag wird ganz schrecklich, das weiß ich
schon jetzt“, blickt Kellerbach diesem Tag entgegen. Doch trotz des
„weinenden Auges“ gibt es natürlich auch für die Direktorin ein
„lachendes Auge“. Sie hat mittlerweile fünf Enkelkinder, mit
denen sie dann mehr Zeit verbringen kann. Außerdem freut sie sich
darauf, mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Wohnmobil durch die Welt zu
reisen.
Eine offizielle, große Abschiedsfeier wird es nicht geben. Am 14.
Juli, wenn auch die Viertklässler der Kastanienschule verabschiedet
werden, wird auch Renate Kellerbach ihren letzten Schultag haben. In
diesem Rahmen wird auch Ulrike Broich verabschiedet. Sie leitete über
20 Jahre die Betreuung, beziehungsweise die OGS der Kastanienschule.
An dem Freitag ab 12 Uhr können Eltern, Schüler, ehemalige Schüler
und ehemalige Eltern nach Söven kommen und die Direktorin und Ulrike
Broich verabschieden. Bei Würstchen und Getränken auf dem Schulhof
wird Zeit für ein paar nette Gespräche sein.
- Johanna Schulze
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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