Ein Ort der Ruhe
Rentnerin Sigrid Klein will im Hennefer Kurpark ein Labyrinth bauen

Sigrid Klein (2.v.re.) begeistert die Menschen für ihr Labyrinth im Kurpark. Unterstützt wird sie unter anderem von (v.re.) Pfarrer Niko Herzner, Lieselotte Starken, ihrer Tochter Michaela Orth und dem Leiter des städtischen Umweltamtes Johannes Oppermann. | Foto: Yasari
  • Sigrid Klein (2.v.re.) begeistert die Menschen für ihr Labyrinth im Kurpark. Unterstützt wird sie unter anderem von (v.re.) Pfarrer Niko Herzner, Lieselotte Starken, ihrer Tochter Michaela Orth und dem Leiter des städtischen Umweltamtes Johannes Oppermann.
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Hennef -

„Ich möchte, dass wir in Hennef ein Labyrinth bekommen“, sagte
Sigrid Klein 2015 in der Kathedrale von Chartre und seit diesem Tag
arbeitet sie stetig daran, ihren Traum zu realisieren. Das Besondere
an ihrem Labyrinth ist, dass es für alle Menschen gleichermaßen
zugänglich sein soll. Also für Jung und Alt und ganz besonders auch
für diejenigen, die auf einen Rollstuhl oder einen Rollator
angewiesen sind. Unterstützt wird sie dabei nicht nur von ihrer
Familie, auch die Stadt und die evangelische Kirchengemeinde stehen
hinter der Idee. Die Stadt stellt eine geeignete Freifläche im
Kurpark zur Verfügung und hat die Pflege und Unterhaltung der
ebenerdigen Fläche zugesichert. Das Presbyterium der evangelischen
Kirchengemeinde beteiligt sich mit 5.000 Euro und unterstützt Sigrid
Klein bei der Verwaltung der Spenden. Rund 25.000 Euro wird das
Vorhaben kosten und soll aus Spenden finanziert werden. Geplant ist
eine Fläche von 17 Metern im Durchmesser. Die Größe sei der
barrierefreien Gestaltung und der 90 Zentimeter breiten Wege
geschuldet, erklärt die engagierte Rentnerin. In vielen anderen
Labyrinthen seien die Wege meist nicht mehr als 30 bis 40 Zentimeter
breit und damit für Menschen im Rollstuhl nicht zugänglich. Das kann
Fürsprecherin Liselotte Starken aus dem Ökumene-kreis Hennef nur
bestätigen. Als Beispiel nennt sie die Klostergärten in Bayern, die
sie zu ihrem großen Bedauern mit ihrem Rollstuhl nicht mehr befahren
kann. Umso mehr freut sie sich, auf das Labyrinth in Hennef.

Das Labyrinth passt gut in unseren Kurpark

„Das Labyrinth ist für alle Generationen ansprechend, weil es ein
ganz elementares Erlebnis ist und einige Kinder haben mir schon
gesagt, dass sie sich darauf freuen durch das Labyrinth zu laufen“,
sagt Pfarrer Niko Herzner, der gleich von der ersten Minute neugierig
auf Sigrids Kleins Idee war. „Das muss es in Hennef geben und darf
nicht theoretisch bleiben, denn ein Labyrinth zu begehen tut gut“,
betont Herzner.

„Das Labyrinth passt gut hier in den Kurpark und integriert sich
unauffällig in die Rasenfläche“, sagt auch der Leiter des
städtischen Umweltamtes Johannes Oppermann. „Wir bekommen einen
spirituellen Ort, der leicht zugänglich sein wird - jeder
Spaziergänger kann ihn auf sich wirken lassen und das Konzept des
Labyrinths passt zur Programmatik des Kurparks“, sagt Oppermann.

Ein Labyrinth sei nicht zu verwechseln mit einem Irrgarten. Ganz im
Gegenteil, es sei ein Ort der Ruhe, betont Sigrid Klein und sagt:
„Mir ist es wichtig, das Vermächtnis, was uns alle Kraftorte der
Welt, so auch die Kathedrale von Chartre und die Labyrinthe der Welt
sagen wollen, in das Bewusstsein der Menschen zurückzuholen und
neugierig zu machen auf die wunderbaren Erkenntnisse, die eine
Labyrinthbegehung bereithalten kann“.

Begeisterung durch Tatkraft

„Dieses Labyrinth ist ihr größter Traum und sie geht voll darin
auf“, beschreibt Michaela Orth die Begeisterung ihrer Mutter Sigrid
Klein. „Und wenn sie an etwas glaubt, dann macht sie es auch“.

Bereits auf dem letzten Hennefer Weihnachtsmarkt wurden am Stand der
evangelischen Kirchengemeinde Handarbeiten und Hausgemachtes für das
Projekt im Kurpark verkauft. „Die Idee fand ich gut, Frau Klein ist
sehr sympathisch und engagiert - das muss man einfach
unterstützen“, sagt auch Juwelier Ulrich Bäumer und verkauft
kleine Anhänger mit Labyrinth-Motiv. Geplant ist außerdem, einmal im
Monat ein Labyrinth mit Kreide auf dem Hennefer Marktplatz aufzumalen
und die Menschen über das Vorhaben zu informieren.

Am Samstag und Sonntag, 17. und 18. März, freut sich Sigrid Klein
über viele Besucher bei der Frühlingsausstellung des
Künstlerkreises „Viel Schönes“ in der Meys Fabrik,
Beethovenstraße 21. Bereits seit vielen Jahren malt die Henneferin,
nimmt aber nun erstmals an der Ausstellung teil und präsentiert ihre
Gemälde, Fotografien, Lesezeichen und Postkarten, die sie für die
Realisierung ihres Labyrinthes zum Verkauf anbietet. Von 11 bis 17 Uhr
stehen die Türen an beiden Tagen offen und Sigrid Klein informiert
gerne interessierte Besucher über das Projekt im Kurpark.

„Ich kann den vielen Menschen, die mich unterstützen, gar nicht
genug danken“, betont sie. „Angefangen bei ihrer Familie, der
Kirchengemeinde, der Stadt Hennef und den privaten Spendern, die sich
das Labyrinth im Kurpark wünschen“.

Der Mittelstein des Labyrinths indes ist bereits fast fertig. Viele
Stunden hat sie in der Werkstatt des Siegburger Steinmetzes Markus
Weisheit verbracht und unter seiner Anleitung den circa 86 Zentimeter
großen Naturstein mit Meißel und grobem Schleifstein bearbeitet.
Dieser wird die Mitte des Labyrinthes zieren. Erreichbar ist Sigrid
Klein per E-Mail unter sonne-labyrinth@gmx.de. Unterstützen kann man
das Projekt außerdem mit Spenden unter dem Stichwort „Labyrinth im
Kurpark“ auf das Gemeindekonto der evangelischen Kirchengemeinde
Hennef, IBAN: DE17370502990000200121.

- Aysegül Yasari

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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