Jubiläum des Frauenchors
"Singen tut der Seele gut"
Hennef -
“Von Natur aus ist die Frau dem Singen zugeneigt. Der Wunsch nach
menschlichem Kontakt und Harmonie ist beim berufstätigen Mädchen und
der Studentin, bei der jungen Mutter und der im Beruf stehenden Frau
wie bei der Hausfrau so stark, daß (sic) alle sich gern zum Singen
bereitfinden und neben der musikalischen Arbeit im Chor die
Gemeinschaft, Entspannung und Geselligkeit suchen. Schon jetzt haben
viele Ehefrauen von aktiven Sängern ihre Zusage gegeben. Wir dürfen
bitten, bei Gleichgesinnten weiter zu werben und auch diese
interessierten Sängerinnen mitzubringen.“ Mit diesen Worten lud der
Männer Gesangs Verein (MGV) Concordia im April 1977 Hennefer Frauen
zu einem ersten Treffen zur Gründung eines Frauenchores ein. Mit
diesem Aufruf und mehreren Zeitungsannoncen erreichten sie dann auch
gleich 38 Frauen, die am 4. Mai in der Gaststätte „Haus
Pickenhahn“ erschienen und mitmachen wollten.
Ein historischer Tag für die Mitglieder des Frauenchores ´77, die
dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Freilich ging die
Initiative nicht nur von den Sängern des MGV aus, sondern in erster
Linie von den Ehefrauen. Nach einem Auftritt der Männer hielten die
Frauen ein spontanes Geburtstagständchen für ein Concordia-Mitglied
und stellten fest: „Was ihr könnt, das können wir auch“. Damit
war die Idee für einen Frauenchor geboren. „Ich freue mich, dass
die Damen sich bis zum Meisterchorsingen entwickelt haben und auch
heute noch eine beständige Chorgröße in Hennef darstellen“,
gratuliert Helmut Walterscheid, Vorsitzender des MGV Concordia, den
Damen des Frauenchores zu ihrem Jubiläum und freut sich auf das
Konzert am 7. Mai in der Meys Fabrik. Das Konzert steht unter dem
Motto „Rückblicke-Einblicke-Ausblicke“ und bietet ein
vielseitiges Programm. Von modernen Popsongs, über Musicals bis zu
klassischen Chorstücken ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Musikalisch unterstützt wird der Frauenchor vom Projektchor
Chorgemeinschaft Hennef und dem Trio „Jazzkrönung“.
Elf der Gründungsfrauen sind heute noch aktive Sängerinnen im
Frauenchor ´77 und blicken auf eine bewegte und vor allem schöne
gemeinsame Zeit zurück. Mit dabei war auch die heutige Vorsitzende
Edelgard Deisenroth-Specht. Zu ihren persönlichen Highlights in den
letzten 40 Jahren zählen die vielen Reisen und der Kontakt zu
ausländischen Chören, mit denen sie gemeinsam und fast immer auch
für soziale Einrichtungen gesungen haben. „Wir haben schon im
Wiener Rathaus und am 3. Oktober 2008 in der Dresdener Frauenkirche
gesungen“, berichtet die Vorsitzende stolz. 1983 und 1988 zeichnete
der ChorVerbandes NRW den Verein als Meisterchor aus. „Wir sind
natürlich immer aufgeregt vor einem Auftritt“, erzählt
Gründungsmitglied Ruth Stragierowicz. Der erste Meistertitel 1983 war
dann etwas ganz Besonderes, berichtet die aktive Sängerin, die im
Juli ihren 90. Geburtstag feiern wird. „Ruth ist immer für einen
Scherz gut“, berichten ihre Vereinskolleginnen. Da konnte es auf
einer gemeinsamen Reise schon mal passieren, dass sie der
Zimmernachbarin die Hosenbeine über Nacht zugenäht hat. Schöne aber
auch traurige Zeiten hat man gemeinsam überstanden. „Nach dem Tod
meines Mannes haben mich die Damen aufgefangen und mir sehr viel halt
gegeben“, sagt Meta Mack. Auch Gründungsmitglied Erika Papke kann
die große Bedeutung des Chores für ihr Leben nur bestätigen: „Ich
gehe jeden Mittwoch gerne zur Probe, denn das ist für mich der
schönste Tag der Woche, an dem erhole und für den Rest der Woche
Kraft tanke“.
Gründungsmitglied Lissy Westerhausen sang schon immer: „Ich singe,
wo ich gehe und stehe, mache morgens das Radio an und trällere mit.
Als dann 1977 der Aufruf kam, war ich gleich Feuer und Flamme“,
erzählt sie. Besonders gerne mag sie Musicals und die kommen beim
Frauenchor ´77 nicht zu kurz. Ganz anders war es bei Helma
Volz-Kretschmann. Sie ist seit 2014 mit dabei und zum ersten Mal
Mitglied in einem Chor, auch wenn sie eigentlich schon immer gerne
singen wollte. „Das Singen tut der Seele gut und ich wurde
unglaublich freundlich aufgenommen“, sagt sie.
Die 40 aktiven Frauen freuen sich über Verstärkung in ihren Reihen.
„Wir suchen Frauen, die uns im Chor unterstützen, damit wir mit
Bravour unser 50-jähriges Jubiläum feiern können“, ruft Edelgard
Deisenroth-Specht interessierte Frauen, unabhängig von Alter,
Herkunft und Konfession zum Mitsingen auf. Jeden Mittwoch um 18.15 Uhr
probt der Frauenchor in den Räumen der AG Neues Leben. Frauen die
gerne mitsingen möchten, sind herzlich eingeladen bei den Proben
vorbeizuschauen. Außerdem erreicht man den Chor per Mail unter
henneferfrc77@aol.com.
- Aysegül Yasari
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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