Ferien im eigenen Veedel
Sommerferienaktion im Jugendpark Hennef
Hennef - Jeweils 60 Kinder zwischen sieben und 13 Jahren haben in der ersten
und der zweiten Woche der Sommerferien in einem eigenen „Veedel“
im Jugendpark in Hennef „gearbeitet“ und ihre Freizeit verbracht.
Am Ende der Woche führten sie beim „Veedelsfest“ Eltern, Freunden
und allen Interessierten vor, was sie in der Woche gemacht haben.
Außerdem gab es Tanzauftritte und Gesangseinlagen der Kinder. „In
der letzten Woche haben die Kinder hier gelernt, wie es in der Welt
der Großen abläuft und ich danke den Kindern dafür, dass sie sich
darauf eingelassen haben“, eröffnete Martin Herkt von der Stadt
Hennef das Fest.
Die Bürgermeisterin des Veedels, Anni Herms, bedankte sich bei allen,
die die Aktion möglich gemacht und begleitet haben: „Es war
teilweise auch ein bisschen anstrengend, aber es hat vor allem sehr
viel Spaß gemacht“. Von Montag bis Freitag kamen die Kinder morgens
um 9 Uhr in den Jugendpark und konnten nachmittags wieder abgeholt
werden. Eltern hatten in der ganzen Woche keinen Zutritt und durften
sich nur in der Elterntagesstätte „ElTa“ aufhalten.
Jeden Morgen kamen die Kinder zum Jobcenter und durften sich eine
Tätigkeit aussuchen. Arbeit gab es beispielsweise in der Schreinerei,
in der Gärtnerei, in der Schmuckwerkstatt und in der Bäckerei. Mit
einer Job-Karte sind sie in das jeweilige Zelt im Park gegangen, haben
sich dort gemeldet, gearbeitet und anschließend ihren Lohn kassiert.
Mit diesem Geld, den so genannten „Hennies“, konnten sich die
Kinder nach der Mittagspause Freizeitbeschäftigungen wie
Kistenklettern und Graffiti sprayen kaufen. Im Café oder am Kiosk gab
es für die „Hennies“ Getränke und Süßigkeiten. „Das mit dem
Geld hat super geklappt, nicht einmal eine Polizei brauchten wir“,
zog Anna Seidel vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt
Hennef ihr Fazit nach der Woche. Falls aber doch einmal etwas passiert
sein sollte, konnte der Vorfall nachmittags bei der Bürgerversammlung
besprochen werden. Die Bürgermeisterin Anni Herms, die von den
Kindern gewählt worden war, leitete diese Versammlungen. Abgestimmt
wurde demokratisch. Diskussionspunkte der Kinder waren zum Beispiel,
ob das Amt der Bürgermeisterin ein Ehrenamt oder ein richtiger Beruf
sei oder ob der Lohn gerecht ist oder ob es eine kostenlose
Wasserschlacht geben sollte. Außerdem wurde entschieden, was mit den
Steuern passiert, die die Kinder von ihrem Lohn gezahlt haben.
Manchmal haben die Kinder, die ihr Geld schon ausgegeben hatten, von
den Steuern etwas bekommen, sodass sie sich wieder etwas kaufen
konnten.
Begleitet wurden die Kinder die ganze Woche lang von Petra Priewe,
Jill Sipen und Anna Seidel vom Amt für Kinder, Jugend und Familie.
Außerdem haben etwa 30 jugendliche Teamer die Stände mit den Jobs
und Freizeitbeschäftigungen betreut. Für alle, die dieses Jahr nicht
dabei sein konnten, wird es die Aktion so oder ähnlich auch wieder im
nächsten Jahr geben, erklärte Martin Herkt.
- Johanna Schulze
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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