Unwetter
Stadt zieht Bilanz - hunderte Betroffene - Spendenkonto eingerichtet
Hennef - Keine Personenschäden - das ist eine der wichtigsten Botschaften nach
dem sintflutartigen Starkregen von Freitag, 5. Juni. Und doch: Die
Schäden an Häusern und auf den Straßen sind massiv. Die Stadt
reagierte sofort und stellte noch am Samstag in den besonders stark
betroffenen Gebieten Container auf, in die die betroffenen Bürger
Unrat entsorgen konnten. Am Montag wurden die Container geleert und wo
nötig wieder durch leere ersetzt. Insgesamt hatte die Stadt mehr als
15 Container mit einer Füllmenge von zusammengenommen über 600
Kubikmetern beschafft.
Im Laufe des Freitagsabends und der beiden Tage danach hatte die
Hennefer Feuerwehr rund 530 Einsätze, überwiegend ging es um
vollgelaufene Keller. Unterstützt wurde sie von Kräften aus dem
Rhein-Sieg-Kreis, von der Feuerwehr Euskirchen und vom Technischen
Hilfswerk. Insgesamt waren rund 450 Einsatzkräfte vor Ort. Hinzu
kamen Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes und des
Stadtordnungsdienstes.
Arg getroffen hat es die Kita „Vogelnest“ in Edgoven, hier wird
der konkrete Schaden aktuell noch ermittelt, ein Termin für eine
Wiederöffnung steht noch nicht fest. Alle Kinder konnten mit
alternativen Betreuungsplätzen versorgt werden.
Schwer geschädigt wurde auch die L331 (Sövener Straße) zwischen dem
Zentralort und dem Ortsteil Söven. Die Straße wurde teilweise
unterspült. Der zuständige Landesbetrieb Straßenbau meldet aktuell:
„Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg wird nun in
Zusammenarbeit mit einem Geologen das gesamte Ausmaß des Schadens
untersuchen. Wie lange die L331 gesperrt bleiben muss, ist aktuell
noch nicht abzusehen. Umleitungen werden eingerichtet.“ (Quelle:
https://www.strassen.nrw.de/de/presse/meldungen/meldung/l331-landesstrasse-in-hennef-nach-starkregen-gesperrt.html).
Vergleichsweise harmlos war hingegen der Hangrutsch auf der B478
zwischen Allner und Bröl, der noch am Samstag vom städtischen
Bauhof, dem Aggerverband und dem THW beseitigt werden konnte, sodass
die bis dahin voll gesperrte Straße noch am Nachmittag wieder
geöffnet werden konnte. Die Unterführung Theodor-Heuss-Allee ist
unterdessen wieder freigegeben worden.
Weitere wichtige Infos:
• Versicherungsbescheinigung: Wer beim Unwetter vom 4. Juni
zu Schaden gekommen ist und nun eine Versicherungsbescheinigung
benötigt, kann diese über starkregen@hennef.de beantragen
• Müllabfuhr: Am kommenden Wochenende wird die Müllabfuhr
weiteren Müll abholen, auch so genannte "Weiße Ware", also
Waschmaschinen o.ä., die durch den Starkregen zerstört wurden. Die
Stadt bitte die Bürger, diese nicht in die Container zu werfen. Bitte
auch keine Altöle oder sonstige Schadstoffe in die Container
entsorgen. Schlamm können die Anwohner vor den Häusern
zusammenkehren, der Baubetriebshof wird ihn abtransportieren. Bürger
können besondere Anforderungen außerdem an starkregen@hennef.de
melden. Im Regelfall müssen die Bürger jedoch weiterhin anfallenden
Müll aus Haus und Garten selbst entsorgen und dies gegebenenfalls mit
ihrer Versicherung abrechnen
• Spendenkonto: Die Stadt Hennef hat ein Spendenkonto
eingerichtet, um Betroffenen finanziell helfen zu können
Dank des Bürgermeisters an die Helfer
Liebe Henneferinnen und Hennefer,
der Freitagabend des 4. Juni war ein dunkler Tag für unsere Stadt.
Innerhalb kürzester Zeit sorgte eine lokale Unwetterzelle dafür,
dass kleinste Bäche und Straßen zu reißenden Strömen von Wasser
und Schlamm wurden. Vor allem die Stadtteile und Orte im Hanftal, aber
auch in Geistingen waren stark betroffen. Ein großer Sachschaden ist
durch das Unwetter angerichtet worden. Zum Glück wurden keine
Personen verletzt.
An vielen betroffenen Orten habe ich mit Mitbürgerinnen und
Mitbürgern gesprochen, die vom Starkregen überrascht wurden, deren
Keller und Wohnungen voll Wasser standen, deren Gärten und Garagen
überschwemmt und deren Besitz zerstört wurden. Dabei habe ich viel
Fassungslosigkeit und Sorge erlebt, aber auch viel Dankbarkeit für
die schnelle Hilfe der Einsatzkräfte und der Nachbarn und Bekannten,
die schnell und pragmatisch mit angepackt haben. Diese Solidarität
ist ein Lichtblick in der Katastrophe und zeichnet unsere Stadt aus.
Allen denen, die mitgeholfen haben, den rund 450 Einsatzkräften von
Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen aus dem gesamten Kreisgebiet,
aber auch den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern etwa vom
Bauhof, vom Ordnungsamt, vom Bauamt oder dem Abwasserwerk, die im
Dauereinsatz waren, danke ich von Herzen für ihren Einsatz.
Viele Hilfsangebote haben uns auch als Stadt erreicht. Wir haben
deshalb entschieden, ein Spendenkonto einzurichten, um Betroffenen
finanziell helfen zu können (weitere Informationen dazu finden Sie
auch hier). Sie sind herzlich eingeladen, dies mit einer Spende zu
unterstützen.
Auch in den nächsten Tagen und Wochen werden wir noch damit
beschäftigt sein, mit den Folgen dieses außergewöhnlichen
Regenereignisses umzugehen. Sie können dabei auf Ihre Stadtverwaltung
bauen.
Mit besten Grüßen,
Mario Dahm
Spendenkonto „Starkregen Hennef“
Das Starkregenereignis vom 4. Juni hat viele Häuser, Wohnungen und
Grundstücke stark beschädigt. Die Hilfsbereitschaft der Hennefer ist
überwältigend und viele haben nach der Möglichkeit gefragt, Geld
für die Betroffenen zu spenden. Bürgermeister Mario Dahm hat deshalb
entschieden, ein Spendenkonto einzurichten und die Verteilung der
Hilfsgelder somit über die Stadt Hennef abzuwickeln. Sachspenden
können leider nicht entgegengenommen werden.
Spendenkonto:
Kreissparkasse Köln
DE 76370502990000213900
Betreff: Starkregen Hennef 04.06.2021 Debitor 04040404
Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Bis 300 Euro reicht es aus,
wenn der Spender in der Steuererklärung den Kontoauszug beifügt bzw.
vorhält für eine spätere Einzelfallprüfung des Finanzamtes. Im
Verwendungszweck muss klar ersichtlich sein, dass die Geldspende für
Flutopfer an die Stadt Hennef überwiesen wurde. Daher sollte der oben
genannte Betrefftext verwendet werden. Für Beträge darüber hinaus
kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
Hinweis für Betroffene
Die Stadt wird so schnell wie möglich bekanntgeben, wie Hilfen
unbürokratisch beantragt werden können. Der Bürgermeister hat sich
außerdem an das Land Nordrhein-Westfalen gewendet und um eine
Gewährung von Soforthilfen des Landes für die Betroffenen gebeten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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