Blau-Weißes Farbenmeer
Uckerather Westerwaldsterne als "Karnevalsfluggesellschaft"
Uckerath - Der Rosensaal im Hotel Landsknecht war bis auf den letzten Platz
gefüllt, als der Elferrat des KV „Die Westerwaldsterne“
einmarschierte. Gefolgt vom Jugendtanzcorps und dem Seniorentanzcorps
war dann auch jeder Quadratmeter der Bühne ganz in der Hand der
Westerwaldsterne - ein traumhaftes Bild in blau und weiß. Die
Uckerather müssen sich um ihren Nachwuchs keine Sorgen machen. Die
Trainerinnen Manuela Rosenstein und Michaela Schmelzer haben 40 junge
Tänzer in den Gruppen, die auch gleich zu Beginn beeindruckende
Kostproben ihres Könnens zeigten. Präsident Rainer Becker führte
charmant und souverän durch die Sitzung.
Viele lobende Worte für die Jugend und die ehrenamtlichen Helfer,
ohne die Karneval nicht stattfinden würde, fand Präsident Becker.
Besonders geehrt wurde Wolfgang Weil, der sich seit 33 Jahren im
Verein engagiert: 14 Jahre als aktiver Tänzer, Mitglied im Elferrat
und in den letzten Jahren intensiv beim Wagenbau. Alexander Hastrich
(Uckerather Filialdirektor der KSK Köln) wurde zum Ehrensenator
ernannt.
Anschließend verwandelte der Elferrat die Bühne in ein Flugzeug und
warb intensiv für die neu gegründete „Sternenairline“. Pilot und
Co-Piloten, Stewardessen und prominente Gäste an Bord hatten keine
Mühe, die Sitzungsteilnehmer von der Qualität dieser skurrilen
Karnevalsfluggesellschaft zu überzeugen. Während Guido Cantz und
„Et fussich Julche§ Marita Köllner ganz normal das Flugzeug
betraten, fiel Bernd Stelter von der Decke. Die Bordverpflegung ließ
keine Wünsche offen - saisonbedingt war natürlich auch Blootwoosch
im Angebot. Oli der Köbes (Oli Materlik) wurde schon beim Einmarsch
stürmisch gefeiert. Wortgewand schilderte er seine Erlebnisse als
Köbes mit Veganern, Zeugen Jehovas und Mitarbeitern der Deutschen
Telekom. Ein Junggesellinnenabschied kann sehr speziell sein. Aber
auch Tätowierte, E-Zigaretten-Raucher und C-Promies haben in seiner
Kneipe einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Die Jecken im Rosensaal konnte gleich zwei Prinzenpaare begrüßen.
Neben Prinzessin Henny I. und Prinz Werner III. marschierte auch das
Kinderprinzenpaar mit ein. Prinz und Prinzessin demonstrierten ihre
enge Verbundenheit mit den Westerwaldsternen (die eigenen Kinder
tanzen) durch blaue Handschuhe und Stulpen. Prinzessin Laura I. und
Prinz Finn I. hinterließen einen frischen und souveränen Eindruck -
von Lampenfieber keine Spur.
Günter Missenich ist als „Kölns Kaschemmensänger“ im Karneval
unterwegs. Quetschebüggel und kölsche Sproch sind seine
Markenzeichen. Beides beherrscht er meisterlich. Mit eigenen Liedern,
alten Karnevalshits und einem launigen Vergleich der kölschen Sproch
mit der heutigen Jugendsprache traf er den Geschmack des Publikums.
Eine gute Büttenrede zu halten ist schwierig, eine gute Büttenrede
in Reimform zu halten noch schwieriger. „Dä Tuppes vom Land“ ist
einer der letzten Reimredner im Karneval und überzeugte durch Geist,
Witz und Kölsch! In Altenkirchen geboren, hatte Jörg Runge sozusagen
ein Heimspiel in Uckerath. Er spann den breiten Bogen vom FC über
Trump, das 3.Geschlecht, Veganer, Mittelager bis zu einer sehr
bildlichen Schilderung des Flaschendrehens um Ministerposten.
„Wir sind Rentner - und immer noch Single“ Mit diesem dezenten
Hinweis begrüßten Willi und Ernst (Dirk Zimmer und Markus
Kirschbaum) besonders die weiblichen Jecken im Rosensaal. Was dann
folgte war ein Feuerwerk an Witz, Gedankensprüngen, Spontaneität und
ein permanentes Spiel mit dem Publikum. Die beiden ausgebildeten
Schauspieler brachten den Saal zum Kochen und so manchen Jecken zum
Schwitzen. Wer an oder auf der Bühne saß, wurde ins Programm mit
einbezogen. Vor allem das „Schaf“ Gisela wird diesen Abend in
bester Erinnerung behalten.
Eine ganz andere Spitzenleistung zeigte das Tanzcorps „Die
Westerwaldsterne“. Trotz der Abgänge einiger erfahrener Tänzer und
trotz weitere Ausfälle durch Krankheit oder Beruf begeisterte das
Aushängestück der Westerwaldsterne die kostümierte Jeckenschar. Die
Zuschauer gingen begeistert mit. Tanzschritte und Würfe wurden
frenetisch gefeiert. „Die Sterne sind Uckerath“ brachte es
Päsident Rainer Becker auf den Punkt.
Noch mehr eigene Bewegung verlangten die „Rabaue“ den Jecken ab.
Aus dem Gürzenich in den Rosensaal und direkt Vollgas. Mit einer ganz
eigenen „Rheinischen Partymischung“ aus eigenen Liedern und Oldies
zum Mitsingen heizte die Band die Stimmung weiter auf. Ein perfekter
Einstieg in den lang andauernden karnevalistisches Ausklang des
Abends.
- Günter Widl
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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