Für Fahrradspur protestiert
ADFC besteht auf Umsetzung von Beschluss

Mit bunten Hütchen und Bäumchen demonstrierte der ADFC, wie die zukünftige Aufteilung aussehen soll. | Foto: Wesselmann
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  • Mit bunten Hütchen und Bäumchen demonstrierte der ADFC, wie die zukünftige Aufteilung aussehen soll.
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INNENSTADT - (sw). Was tun, wenn die Politik bereits eine eigene Fahrspur für
Fahrräder einstimmig beschlossen hat, die Umsetzung allerdings auf
sich warten lässt? Diese Frage musste sich auch der ADFC (Allgemeine
Deutsche Fahrrad Club) stellen und kam zu dem Schluss, dass es
womöglich einer praktischen Veranschaulichung bedarf, um
Verantwortlichen und Bürgern zu zeigen, was schon längst
beschlossene Sache ist. Die Bezirksvertretung der Innenstadt hat
nämlich schon längst beschlossen, dass die Kölner Ringe für den
motorisierten Verkehr einspurig werden sollen und die zweite Fahrspur
allein für Fahrradfahrer reserviert werden soll. Zudem verkündete
Oberbürgermeisterin Reker im Juni, dass die Radwegebenutzungspflicht
aufgehoben wird und dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Ringen
bis zum Ende des Jahres von Tempo 50 auf Tempo 30 herabgesenkt wird.
Jedoch lässt die Verwaltung mit der Umsetzung dieser Beschlüsse auf
sich warten. Immerhin werden allmählich die blauen Schilder, die auf
die Benutzungspflicht der Fahrradwege hinweisen, abmontiert.
Das geht dem ADFC und befreundeten Initiativen wie #ringfrei und
Faradgang nicht schnell genug. Um vor allem auch die Aufmerksamkeit
der Anwohner sowie der Fahrrad- und Autofahrer zu wecken,
organisierten sie kürzlich einen fünfstündigen genehmigten
„Protest“ auf einem Teilstück des Hansarings. Zwischen der
Ritterstraße und der Bremerstraße grenzten sie die rechte Fahrspur
mit Verkehrshütchen und kleinen Bäumchen ab und malten
Fahrradsymbole auf die Spur. Somit konnten Fahrradfahrer auf dem Teil
der Straße unbehelligt radeln ohne sich Sorgen über den restlichen
Verkehr machen zu müssen. Die Wahl dieses Stücks lag für den 1.
Vorsitzenden des ADFC, Joachim Schalke, auf der Hand.

 

Kurz zuvor hatte die Stadt dort eine irritierende Straßenführung auf
den Boden gemalt, die für Fahrradfahrer zwei Drittel der rechten Spur
reserviert, dies wird jedoch von den meisten Autofahrern ignoriert,
sodass sie Spur als normale Fahrspur nutzen und somit Fahrradfahrer
oft in Bedrängnis geraten und sich nicht mehr sicher fühlen können.
„Wir wollen niemanden diskreditieren. Wir wollen die Fahrradfahrer
unterstützen und wünschen uns eine unfallfreie Zukunft mit sauberer
Luft“, so Schalke. Er hofft durch die neue Verkehrsgestaltung den
Anteil der Kölner Fahrradfahrer von bisher 15 Prozent auf zukünftig
25 Prozent anheben zu können und damit auch einen Teil zu sauberer
Luft beitragen zu können.
Aber nicht nur Fahrradenthusiasten sind von der geplanten Maßnahme
überzeugt. Auch der Einzelhandel würde davon profitieren, meint
zumindest Hans Günter Grawe, Vertreter Einrichtungsmeile Kölner
Ringe: „ Unser Anliegen ist die Ringe wieder zu einem Boulevard zu
machen, damit es wieder Spaß macht, über die Ringe zu flanieren.“
Mit der Fahrradspur würden unter anderem die in zweiter Reihe
geparkten PKW verschwinden und durch das geringere Verkehrsaufkommen
die Atmosphäre für alle Beteiligten entspannter werden. Grawe hofft,
dass so auch dieser Teil der Kölner Innenstadt wieder zu einem
attraktiven Ausflugsziel wird.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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