100. Geburtstag
Agnes Kijek feierte 100. Geburtstag

„Ich bin ein kölsches Mädchen“, sagt die 100-jährige Agnes Kijek von sich selbst. Mit Leidenschaft singt sie Karnevalslieder von den Bläck Fööss und den Höhnern. | Foto: Wesselmann
  • „Ich bin ein kölsches Mädchen“, sagt die 100-jährige Agnes Kijek von sich selbst. Mit Leidenschaft singt sie Karnevalslieder von den Bläck Fööss und den Höhnern.
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Innenstadt - (sw) „Genießen Sie jede Sekunde und jeden Moment in vollen
Zügen!“ empfiehlt die Kölnerin Agnes Kijek. Ein Rat, den sich
jeder zu Herzen nehmen sollte, schließlich ist sie damit bereits 100
Jahre alt geworden.

Dieses besondere Jubiläum feierte sie an ihrem Ehrentag gemeinsam mit
Freunden, Verwandten und früheren Weggefährten. Grüße kamen
außerdem aus Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und
aus Köln von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die ihre
Glückwünsche mitsamt kleinem Schutzengel stellvertretend von
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes überbringen ließ.

Kijek erzählte, umringt von ihren Lieben, aus ihrem bisher
ereignisreichen Leben. Bereits im Alter von zwei Jahren kam die in
Ostpreußen geborene Kijek nach dem frühen Tod des Vaters mit der
Mutter nach Köln und bezog mit ihr in der Follerstraße ein Haus, in
dem sie noch heute lebt. „Meine Mutter war Modistin. Bei ihr habe
ich den Beruf erlernt und wir hatten ein erfolgreiches Hutgeschäft
mit Kunden aus Rodenkirchen und Marienburg.“ Nachdem das Haus im
Krieg zerstört worden war, bauten Kijek und ihre Eltern das Haus
gemeinsam wieder auf. „Damals gab es ja noch nicht so etwas wie
Bagger oder Kräne. Das haben wir alles von Hand gemacht. Ich habe
Fliesen gelegt, tapeziert, die Böden verlegt und noch so manch
anderes gemacht“, erzählte die Jubilarin. Nach dem Tod ihres
Mannes, den sie im Alter von 70 Jahren geheiratet hatte, entdeckte sie
ihre Leidenschaft fürs Reisen und machte mit Freunden und Verwandten
Urlaube in ganz Europa.

Alle anwesenden Freunde und Verwandten betonten während der
Feierlichkeiten zum Geburtstag ihre besondere Großherzigkeit und
Tierliebe. „Ja, ich hab Tiere immer gern gehabt. Wenn jemand
weggegangen ist, habe ich die Hunde, Katzen oder Vögel aufgenommen
und die sind dann auch bis zum Ende bei mir geblieben. Da hat man mich
manchmal für verrückt gehalten, aber das wollte ich so“, lachte
Kijek. Eine weitere Sache, die sie sich nicht nehmen lässt, ist ihr
Gläschen Rotwein am Abend. „Am liebsten mag ich lieblichen
Ahrwein.“ Erst vor zwei Wochen war sie mit Freunden ins Ahrtal
gereist, um selbst dort einzukaufen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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