Stadtführer betätigen sich als Müllbeseitiger
Aktion statt Resignation
Innenstadt - (ha). Mit Humor und Ernsthaftigkeit trotzen die Mitglieder des
Kölner Stadtführer e.V. der auftragslosen Zeit. Um ihre prekäre
Wirtschaftslage zu demonstrieren und gleichzeitig das Entree zur City
sauber zu halten, organisierte der Verein den „1. Kölner
Frustputz“ als ironische „Promenadenwischung“. 25
Teilnehmer*innen betätigten sich als gemeinnützige Müllbeseitiger
sowie Botschafter in eigener Sache.
„Ich denke nicht daran, mich hängen zu lassen. Gerade in diesen
schwierigen Zeiten muss man aktiv bleiben. Wir alle wollen so bald wie
möglich wieder unserem Beruf nachgehen und an den
Schiff-Anlegestellen die Gäste begrüßen. Also bereiten wir uns auf
die Ankunft vor, indem wir hier sauber machen und gleichzeitig daran
erinnern, dass es uns gibt“, sagt Susanne Viegener. Die 54-Jährige
lässt keinen Zweifel daran, dass ihr Job auch gleichzeitig ein
Traumberuf ist, dem sie endlich wieder nachgehen möchte.
„Wir haben uns überlegt, welche Aktion zugleich sinnvoll als auch
aufsehenerregend ist und sind schnell auf die vermüllten Wege sowie
Uferstellen gekommen, die ja eigentlich das Entree vom Wasser in die
Stadt darstellen. Die Touristen wundern sich oftmals, dass sie anstatt
Sehenswürdigkeiten ein verschmutztes, schlechtriechendes Terrain
vorfinden. Das kann uns natürlich nicht egal sein, und deswegen
machen wir etwas dagegen. Wir mögen zwar als Fremdenführerinnen und
Fremdenführer arbeitslos sein, jedoch nicht taten- oder
hoffnungslos“, so die Wahlkölnerin.
Zuversichtlich über eine baldige Wiederaufnahme der Führungen zeigte
sich Jürgen Amann von der KölnTourismus GmbH. „Da immer mehr
Menschen geimpft sind und es vielfältige Möglichkeiten gibt,
Schnelltests durchzuführen, gehen wir davon aus, ab Juni wieder
Gäste in Köln begrüßen zu können, natürlich unter
Corona-Bedingungen“, erklärte der Geschäftsführer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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