MiQua-Baustelle
Alle Stahlrauten sind montiert

Die MiQua-Baustelle.  | Foto: Michael Bause

+++ Verzögerung im Bereich Praetorium
+++ Zeit- und Kostenplan wird noch überarbeitet

Auf der Baustelle des "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" (MiQua) sind inzwischen alle Stahlrauten des Museumsneubaus montiert. Auf der Platzfläche vor dem Eingang zum Spanischen Bau wurde die Sanierung der denkmalgeschützten Decke über dem Praetorium abgeschlossen. Der Boden in diesem Bereich soll voraussichtlich im Frühjahr 2024 inklusive neuer Pflasterung wiederhergestellt sein. Auch die Sanierung der Bronzewand vor dem Historischen Rathaus ist nahezu fertiggestellt.

Für den neuen Zeit- und Kostenplan, der aufgrund der Neubeauftragung des Stahlbauers überarbeitet werden muss, liegen noch nicht alle Prüfergebnisse vor. Er wird den politischen Gremien voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 vorgelegt werden. Eine Verzögerung gibt es bei der baulichen Fertigstellung des Praetoriums, die zum April 2024 vorgesehen war. Aufgrund gravierender Ausführungsmängel bei den Gewerken Elektro- und Nachrichtentechnik im Bereich des künftigen MiQua Rundgangs, der durch den Bereich des ehemaligen römischen Statthalterpalastes führen wird, hat sich die Stadt Köln von der ausführenden Firma getrennt. Zudem hat die in diesem Bereich tätige Trockenbaufirma gekündigt. Für beide Gewerke bereitet die Verwaltung die schnellstmögliche Beauftragung von Nachfolgefirmen vor, die die Arbeiten zu Ende führen.

Unabhängig davon wird bereits sukzessive der Rohbau des Parcourssteges für zukünftige Besichtigungen der Ausgrabungsstätte errichtet. Hierzu wird derzeit an einem Durchbruch im Bereich der Apsis und notwendigen Unterfangungen (diese sichern Fundamente und ähnliches vor Senkung oder Abrutschen ab) gearbeitet.

Das MiQua entsteht auf und unter dem Kölner Rathausplatz. Mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel wird es in einem gemeinsamen Rundgang einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde zur Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlandes präsentieren. Das Museum wird sich aus der unterirdischen archäologischen Fundebene und dem oberirdischen Neubau zusammensetzen.

In der circa 6.000 Quadratmeter großen Ebene unter dem Niveau des Platzes wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet. Diese wird im ersten Obergeschoss mit der Ausstellung zur Jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424, dem Jahr der Vertreibung der Juden aus Köln, bis in die Moderne fortgeführt. Mit der Übergabe übernimmt der LVR die Trägerschaft. Die Stadt Köln unterhält das Gebäude und das Bodendenkmal sowie die zugehörigen Fundobjekte.

Der aktuelle Statusbericht zum Bau des MiQua ist hier einsehbar.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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