Das Interesse am Saatgut-Festival war wieder groß
Altes Saatgut neu entdecken

Mitarbeiter des VHS-Biogartens am Thurner Hof erklärten das Anzüchten von Pflanzen mit „Stecklingen“. | Foto: Meier
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  • Mitarbeiter des VHS-Biogartens am Thurner Hof erklärten das Anzüchten von Pflanzen mit „Stecklingen“.
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Innenstadt - (mm). Gemeinsam veranstalten die VHS Köln, die
Gemeinschaftsgärten Köln und der Verein zur Erhaltung der
Nutzpflanzen- VEN das vierte Kölner Saatgut-Festival. „Saatgut ist
Kulturgut“ lautet die Überschrift über dem ersten Stand. Der
gehört zum Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzen- VEN, der
Mitveranstalter des Festivals ist und der versucht, die traditionelle
Nutzgartenkultur und die Vielfalt der dazugehörigen, teils sehr alten
Samensorten zu erhalten.

„Besonders die alten Sorten sind eigentlich robuster, da sie nicht,
wie die Neuzüchtungen, an bestimmte Pestizide oder Bodenbedingungen
angepasst wurden. Sie eignen sich deshalb auch sehr gut für den
kleineren heimischen Nutzgarten,“ erklärt Roland Wüst, der an
seinem Stand eine große Auswahl der alten Samen, vom Zuckermais bis
zur Sonnenblume, anbieten kann. Der Samenhändler betreibt sein
Geschäft bei Neustadt an der Weinstraße und ist extra für das
Saatgut- Festival nach Köln gereist, bei dem es auch eine große
Samentauschbörse gibt.

Neben Wüst haben über 30 andere Vereine, Initiativen und
Gartenprojekte den Weg ins Studienhaus der Kölner VHS gefunden, die
als Gastgeber und Förderer der Heim- und Hobbygärtnerei natürlich
auch mit einem eigenen Stand vertreten ist. Der VHS- Biogarten am
Thurner Hof bietet Kursangebote wie „Imkern mit Sachverstand“ oder
„Frühlingsbeginn im Gemüsegarten“ an. Am Stand des
Freundeskreises des Burggartens der Burg Blankenberg in Hennef, bietet
man, neben traditionellen Kräutersamen, selbst hergestellte Öl- und
Essigsorten an, die gut in jede Küche passen.

Auch die Stadt ist mit einem eigenen Projekt vertreten. Der von der
Stadt und dem Verein „Taste of Heimat e.V.“ gegründete
30-köpfige „Ernährungsrat“ versucht, mehr Schul- und
Gemeinschaftsgärten zu etablieren und für eine bewusstere und
nachhaltigere Ernährung zu sensibilisieren.

Die Gemeinschaftsgärtnerei stärken wollen auch die drei Vertreter
von der „Pflanzstelle“. Das ist ein seit 2011 betriebenes
Gemeinschaftsgartenprojekt, das auf der ergrünten KHD-
Industriebrache in Kalk betrieben wird. Das Projekt soll einem neuen
Bebauungskonzept Platz machen und deutlich verkleinert werden. „Wir
möchten gerne bleiben, weil wir das Gefühl haben, dass die
Pflanzstelle dem Stadtteil wirklich gut tut,“ sagt Helen Michaelis.

Dass Saatgut wirklich Kulturgut ist, zeigt sich auf dem
Saatgut-Festival nicht nur an der Vielzahl der vertretenen Vereine und
Initiativen, sondern auch in Form zahlreicher Vorträge, die sich mit
Themen wie Saatgutgewinnung, Wildbienen oder globaler Ernährung
beschäftigen. Der Tenor ist aber überall der Gleiche: Auch der
kleinste Nutzgarten kann helfen, ein besseres Bewusstsein für Umwelt
und Ernährung zu schaffen.

Mitarbeiter des VHS-Biogartens am Thurner Hof erklärten das Anzüchten von Pflanzen mit „Stecklingen“. | Foto: Meier
Neben Samen wurde auch eine Vielzahl junger Saat-Kartoffeln angeboten. | Foto: Meier
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